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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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befand, würden sie automatisch zu ihm gebracht werden.
    Schwierig wurde es nur, wenn er inzwischen ein anderes Transportmittel gefunden hatte und schon zu weit von den Blumen entfernt war, als daß deren Magie ihn noch erfassen konnte.
    Unwillkürlich hielt Zamorra den Atem an.
    Fand der Übergang in eine andere Umgebung statt oder nicht?
    ***
    Ruhe…
    Totenstille…
    Das war es, was der Herr der Hölle wollte.
    Er brauchte die Ruhe zum Nachdenken.
    Lucifuge Rofocale war schon immer der eher grüblerische Typ unter den Teufeln und Dämonen gewesen. Vielleicht war er deshalb zu Satans Ministerpräsident aufgestiegen. Entscheidungen traf er selten, aber wenn er es tat, dann war sie wohlüberlegt. Er war normalerweise nicht der zornige Wüterich, der schon bei Kleinigkeiten aus der Haut fuhr.
    Mit einer Ausnahme.
    Damals, als er die Amulette des Zauberers Merlin gesammelt und auch benutzt hatte und dadurch süchtig geworden war. Er wäre beinahe dem Wahnsinn verfallen. [3]
    Gerade noch rechtzeitig war es ihm gelungen, sich aus dem Bann zu lösen.
    Nun besaß er die Amulette nicht mehr, er hatte sie von sich geschleudert. Danach hatte er viel Zeit gebraucht, um wieder zu sich selbst zu finden. In ruhigen Stunden war er nicht sicher, ob er das inzwischen tatsächlich geschafft hatte.
    Deshalb verließ er die sieben Kreise der Hölle hin und wieder. Dann begab er sich in fremde Welten, in solche eher, in denen er es nicht mit alten Feinden zu tun hatte. Er brauchte die Ruhe, das Ungestörtsein. Um über sich selbst nachdenken zu können.
    Und über das, was er damals, im Bann der Amulette, zu tun bereit gewesen war.
    Er war zum Verräter an sich selbst geworden. Er hatte nicht mehr beachtet, was seine Aufgabe seit Äonen war. Er war nur noch egoistischen Motiven nachgegangen. War das eine tückische Falle Merlins gewesen, um die insgesamt sieben Amulette vor fremden Benutzern oder Dämonischen abzusichern? Er hatte die Amulette schließlich geschaffen.
    Aber Lucifuge kannte Merlin seit langem. War der Zauberer wirklich in der Lage, eine so perfide Falle zu konstruieren?
    Lucifuge Rofocale hegte eher den Verdacht, daß selbst Merlin von der Entwicklung überrascht worden war, die seine Amulette inzwischen hinter sich hatten…
    Auch jetzt hatte sich Lucifuge Rofocale wieder mal zurückgezogen. Um in Ruhe zu meditieren und nachzudenken. Es war eine lebensfeindliche Welt, in der er aber für sich eine Enklave geformt hatte, die den Gesetzen dieser Welt nicht hundertprozentig unterlag.
    Für jeden anderen war diese Welt eine unwahrscheinlich große Gefahr. Wer konnte hier schon auf Dauer überleben? Das gelang hier nur jemandem, der sich Zutritt zu Lucifuge Rofocales Enklave verschaffen konnte.
    Doch wem sollte das gelingen?
    Um Lucifuge herum wohnte der Tod mit all seiner erdrückenden Stille.
    Er war ein guter Freund des Höllenfürsten…
    Doch irgendwann bemerkte Lucifuge Rofocale, daß er nicht mehr allein war mit dem Tod.
    Ein Fremder hatte es gewagt, diese namenlose Höllenwelt zu betreten.
    Ein Fremder?
    Nein, es waren mehrere!
    Lucifuge Rofocale empfand dies als bösartige Störung. In ihm wuchs der Zorn, und er beschloß, die Eindringlinge für ihren Frevel zu bestrafen, damit es für jedes andere Lebewesen im Universum eine Warnung sein würde, den Herrn der Hölle nicht in seiner Ruhe zu behelligen.
    Er würde sie zerschmettern!
    Der Höllenfürst machte sich auf, die Frevler in Augenschein zu nehmen…
    ***
    Yves Cascal wartete einen Moment, ehe er zwischen den Regenbogenblumen hervortrat.
    Er sah sich vorsichtig um, um nicht von etwas oder jemandem überrascht zu werden.
    Aber ringsum schien kein Leben zu existieren.
    Der dunkelhäutige Rächer bewegte sich vorsichtig. Er rechnete trotz allem noch mit einem Angriff. In einer ihm fremden Welt konnte jeder und alles sein Feind sein.
    Er fühlte sich unwohl hier. Seine Welt waren Straßenschluchten und dunkle Korridore. Diese offene Landschaft, in der außer den Regenbogenblumen nichts wuchs, nicht mal etwas, das er als Unkraut hätte bezeichnen können, bereitete ihm Unbehagen.
    Ringsum befand sich nichts als eine unendliche, hügelige Steinwüste.
    Ein dunkler Himmel spannte sich darüber. Dennoch war es keine wirkliche Nacht.
    Ombre hatte schon immer in der Dunkelheit ausgezeichnet sehen können, doch hier in der Felsenlandschaft herrschte trotz des dunklen Himmels beinahe Tageslicht!
    Und in dieser Welt sollte sich Lucifuge Rofocale aufhalten?
    Yves war sich
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