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0584 - Der Mutantenplan

Titel: 0584 - Der Mutantenplan
Autoren: Unbekannt
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waren. Keiner von ihnen zweifelte daran, daß es sich wirklich um künstliche Bauten aus einem fluoreszierenden Material handelte.
    Betty stemmte sich gegen das Verlangen der anderen, diese seltsame Anlage näher zu betrachten. Sie erinnerte daran, daß sie praktisch auf der Flucht waren.
    „Unser Ziel ist Asporc. Nur das dürfen wir im Auge behalten.
    Wenn wir uns ablenken lassen, werden Atlan und Perry uns früher eingeholt haben, als uns lieb sein kann."
    Die anderen widersprachen nicht. Jetzt stieg der PA-Körper schneller, durcheilte massives Felsgestein und tauchte dann durch Kies und Sand an die Oberfläche von Tahun empor. Die in dem Körper vereinigten Mutanten orientierten sich mit parapsychischen und optischen Mitteln, kehrten dann wieder in den Boden zurück und glitten in ihm auf den Raumhafen zu, auf dem die UNTRAC-PAYT parkte.
     
    *
     
    In der UNTRAC-PAYT heulten die Alarmsirenen.
    Poynor 52 griff sich stöhnend an die Brust. Mit schlotternden Knien kam er aus dem Gesundheitsrobot hervor, der ihn von allen Seiten mit Massagebürsten, Wasserstrahlen und Aufbauwalzen bearbeitet und mit duftenden Flüssigkeiten übergossen hatte.
    Er schrie.
    „Ist denn hier niemand?"
    Der Panik nahe, blickte er sich um und rannte zu den verschiedenen Ausgängen des robotischen Pflegezentrums.
    Sein schwammiges Gesicht war nahezu farblos geworden. Die dicht gelockten Haare klebten naß an seinem Körper. Sie reichten bis zu den Hüften herunter.
    Mit schriller, weinerlicher Stimme rief er nach seinen persönlichen Beratern, aber zunächst erschien lediglich einer der Naats. Die drei Meter hohe, plumpe Gestalt blieb an den Eingangsschotten stehen und glotzte den Neuarkoniden aus seinen drei Augen an.
    „Warum gibt es Alarm?" fragte Poynor 52 mit weinerlicher Stimme. Er streckte die dürren Arme hilfesuchend in die Höhe.
    „Warum? So antworte doch! Versuchen meine Feinde und Widersacher, mich, den Göttlichen, zu vernichten? Wollen sie durch Meuchelmord verhindern, daß ich die Macht über die Milchstraße übernehme? Warum sind keine Wachen bei mir? Wo sind die Terraner? Warum habt ihr mich alle verlassen, mich, den Gütigen, den Gnadenreichen? So sprich doch endlich, du Ungeheuer!"
    Der Naat trottete näher, wobei er sich einmal kurz auf alle viere herabfallen ließ, um sich schneller bewegen zu können.
    „Ich weiß nicht, Kommender", erwiderte er. „Die Terraner haben Urlaub. Deine Berater befinden sich in der Zentrale."
    Er reichte Poynor 52 die Kleider. Der Neuarkonide wollte sie überstreifen, als ihm auffiel, daß er noch immer naß war. Eilig stellte er sich unter den Lufttrockner, wobei er mit ängstlicher Stimme die Gefahren aufzählte, die ihm möglicherweise drohten.
    Noch immer heulten die Sirenen. Poynor 52 hielt es nicht mehr in dem Gesundheitszentrum aus. Er eilte aus dem Raum und ließ sich im Lift bis zur Zentrale absinken. Als er sie betrat, verstummte endlich das nervenzermürbende Geheul. Zwei Naats standen an dem Instrumentenpult und hantierten an den Schaltungen. Sie waren es gewesen, die die Alarmsirenen ausgeschaltet hatten. Die Berater von Poynor 52 redeten auf sie ein. Sie verstummten schlagartig, als der Fürst eintrat.
    Poynor 52 räusperte sich mehrmals, bis er sicher war, daß seine Stimme wieder fester klang. Dann fragte er nach der Ursache der Warnung.
    „Eine der Kliniken ist von einem Robotkommando angegriffen worden", antwortete einer der Berater, ebenfalls ein Neuarkonide.
    „Daraufhin erhielten wir die Anweisung, das Raumschiff mit einem Energieschirm zu schützen. Leider wissen diese nichtsnutzigen Naats nicht, wie man so etwas macht."
    „Wir mußten erst eingreifen, Edler, um das Schiff aus größter Gefahr zu retten", mischte sich ein anderer Berater ein.
    Die beiden Naats - die offensichtlich die Arbeit getan hatten - zeigten sich gleichmütig. Sie waren es gewohnt, beschimpft und gedemütigt zu werden.
    Poynor 52 atmete auf. Seine aufgeschwemmten Wangen röteten sich wieder. Mit gezierten Handbewegungen strich er sich das lange Haar aus dem Gesicht, als er mit leicht schwingenden Hüften zum Kontrollpult ging. Er lächelte überlegen, so als wüßte er genau, was die Instrumente und Geräte vor ihm zu bedeuten hatten. Scheinbar sehr gelangweilt überblickte er sie, tippte hier und dort mit den sorgfältig gepflegten Fingern an, als prüfe er, ob alles in Ordnung war, und wandte sich schließlich einem Bildschirm zu. Er nickte.
    „Ich bin sehr zufrieden mit euch. Das
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