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0583 - Der Ara und die Verzweifelten

Titel: 0583 - Der Ara und die Verzweifelten
Autoren: Unbekannt
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unkontrollierbaren Existenzebenenverformungen. Wir waren einfach irre."
    „Wie konnte es geschehen, daß ihr die toten Körper damals während der Second-Genesis-Krise verlassen und in den Hyperraum gehen konntet?" erkundigte sich Rhodan.
    Kakuta mußte sich mit einer Antwort Zeit lassen. Das viele Sprechen strengte ihn an. Als er wieder redete, waren seine Worte kaum zu verstehen.
    „Ich will versuchen, es zu erklären", mischte sich der neben Kakuta liegende Wuriu Sengu ein.
    Kakuta schwieg erleichtert.
    „Gegen Ende der Second-Genesis-Krise bildeten wir einen Parablock", berichtete der Späher. „Damals waren wir bereits verrückt, aber es gelang uns, einen Brocken Psi-Materie zu bilden. Als wir starben, verließen unsere Bewußtseinsinhalte die Körper und gingen auf die Psi-Materie über, die in den Hyperraum flüchtete. Es war eine Transmission. Die Einbettung unserer Bewußtseinsinhalte mit ihrer vollen Kapazität geschah völlig ungewollt. Es kam zu einem Effekt, den man als astralsche Koexistenz in der übergelagerten Zustandsebene bezeichnen könnte."
    Ich kannte die Theorie der Astralkörper, hatte mich aber niemals eingehend damit beschäftigt. Die Mutanten mit ihren Psi-Fähigkeiten hatten es jedoch offenbar geschafft, ihre sterbenden Körper zu verlassen und ihre Bewußtseinsinhalte in den Pararaum zu versetzen. Der Preis, den sie dafür gezahlt hatten, war der Verlust ihrer geistigen Stabilität gewesen. Sie waren vor ihrem Tode wahnsinnig geworden und es auch im Hyperraum geblieben.
    Erst vor ein paar Tagen hatten sie sich wieder stabilisiert.
    „Das klingt phantastisch", sagte Rhodan. „Wir hielten euch damals für tot."
    „Unsere Körper waren auch tot", lautete die Antwort.
    „Wer will jetzt noch bezweifeln, daß alle Lebewesen eine Seele haben?" fragte Atlan leise. „Die Mutanten haben es bewiesen.
    Der Körper ist nicht mehr als ein Haus, in dem man für einige Zeit wohnt. Wenn man die entsprechenden geistigen Fähigkeiten entwickelt, kann man dieses Haus nach Belieben verlassen."
    Ich war erschüttert.
    Schon immer hatten wir Aras daran geglaubt, daß dem Geist keine Grenzen gesetzt sind. Hier schien ein endgültiger Beweis für diese Behauptung vorzuliegen. Allerdings war alles noch unkontrolliert geschehen. Welche Aussichten ergaben sich jedoch, wenn man voraussetzte, daß es einst Wesen geben würde, die solche Handlungen bewußt vollziehen und ihr Bewußtsein dabei unter Kontrolle halten konnten?
    Rhodan sprach noch weiter mit den Mutanten, doch ich hörte kaum zu, denn ich war zu sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt.
    Ich konzentrierte meine Aufmerksamkeit erst wieder auf Wuriu Sengu, als er von den Erlebnissen der Bewußtseinsinhalte im Hyperraum berichtete.
    „Wir suchten verzweifelt Kontakt zum Normalraum und dortigen Energieformen", sagte er. „Doch es gelang uns nicht. Wir verloren alle Hoffnung. Unser Zustand verschlimmerte sich allmählich. Nur noch selten konnten wir vernünftige Überlegungen anstellen. Es schien, als sollten wir für alle Zeiten im Hyperraum verbannt bleiben und zwischen den Universen schweben, die im Pararaum wie rote Riesenquallen aussehen."
    „Wie kam es dann zum Kontakt mit den Asporcos?" wollte Atlan wissen.
    „Es geschah ganz plötzlich!" Jetzt setzte Andre Noir den Bericht fort, denn auch der Späher war erschöpft. „Inzwischen wissen wir, daß die Kontaktaufnahme zu den Asporcos genau mit dem Zeitpunkt der durch den Schwarm ausgelösten allgemeinen Verdummungswelle übereinstimmt. Das kann kein Zufall sein."
    Ich rechnete nach. Zu diesem Zeitpunkt hatten die acht Bewußtseinsinhalte sich länger als fünfhundert Jahre im Hyperraum aufgehalten. Das war ungeheuerlich.
    Im Gegensatz zu allen anderen Intelligenzen waren die Asporcos bei Eintritt der Verdummungswelle noch intelligenter geworden. Dieser Effekt war durch ihre Kopfspangen aus PEW-Metall ausgelöst worden. Das PEW-Metall absorbierte einen Bruchteil der Verdummungsstrahlung und unterlag damit einer fünfdimensionalen Frequenzmodifizierung. Damit war völlig klar, daß nicht die Asporcos, sondern das eigenartige PEW-Metall der Bezugspunkt für die Kontaktaufnahme der Bewußtseinsinhalte gewesen war.
    Ich ahnte, daß wir längst nicht alles über dieses seltsame Metall wußten. Die Asporcos, das stand jetzt fest, hatten als Träger dieses Metalls nur eine sekundäre Rolle gespielt. Dem riesigen Meteor auf Asporc kam jedoch eine besondere Bedeutung zu.
    „Das ist auch kein
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