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0582 - Der Totenbaum

0582 - Der Totenbaum

Titel: 0582 - Der Totenbaum
Autoren: Werner Kurt Giesa
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werden.
    Die Intelligenz nahm den ursprünglichen Plan wieder auf.
    Verunsichern, verwirren - zuschlagen!
    Töten. Und -
    - da war noch irgend etwas. Etwas Fremdes.
    In der Luft…?
    ***
    Zamorra hatte Nicoles Schrei gehört. Er riß ihn aus der Konzentration.
    Er sprang auf, zog die Strahlwaffe von der Magnetplatte am Gürtel. Mit der anderen Hand umfaßte er den Dhyarra-Kristall.
    Erst jetzt fiel ihm auf, wie erschreckend dunkel es geworden war. Diese Nachtschwärze, die alle Sterne am Himmel verschluckt hatte, war unnatürlich.
    Zamorra sah in die Richtung, in der er den Wagen mit Nicole und Robin wußte.
    Was ging dort vor sich? Was war Nicole zugestoßen, daß sie aufgeschrien hatte?
    Plötzlich flammte ein schmaler Lichtfinger auf, geisterte durch die Finsternis, als stochere er durch dichten Nebel.
    Dann hörte Zamorra den Motor des Citroën.
    Zum Teufel, was machten die beiden dort?
    Seinen Beschwörungskreis konnte er jetzt vergessen. Er war unterbrochen worden, würde noch mal ganz von vorn anfangen müssen. Dafür reichte der Kreidestaub jedoch nicht mehr aus.
    Zamorra lauschte. Dem Geräusch nach hatte sich der Wagen ein beträchtliches Stück entfernt. Er war jetzt wieder zum Stillstand gekommen. Der Motor surrte im Leerlauf vor sich hin.
    »Verdammt…«, murmelte der Dämonenjäger.
    Kicherte da nicht jemand?
    In seiner unmittelbaren Nähe?
    Er wirbelte herum.
    Aber da war niemand. Statt dessen hörte er ein metallisches Klicken vom Friedhofsportal her. Langsam schwang es auf, wie von Geisterhand bewegt.
    Zamorra sah wieder zum Wagen hinüber. Dort schien sich nichts verändert zu haben.
    Abermals bewegte sich das Portal, jetzt schloß es sich wieder.
    »Verdammter Spuk!« entfuhr es Zamorra. Er ging auf das Tor zu - und fiel über etwas, das sich ihm wie eine Stolperschnur in den Weg gelegt hatte.
    Er versuchte seinen Sturz mit den Händen abzufangen - und verlor dabei den Kristall und die Waffe.
    Etwas berührte ihn an der Hüfte, rollte ihn zur Seite.
    Dann schlängelte sich etwas haariges, kratziges über seinen Hals.
    Gegen den dunklen Himmel konnte Zamorra jetzt erkennen, daß sich über ihm etwas noch Schwärzeres emporwölbte.
    Ein riesiger Baum, dicht belaubt!
    Die Luftwurzel schlang sich um Zamorras Hals! Sie begann sich zusammenzuziehen !
    Auch an anderen Stellen seines Körpers spürte er jetzt Wurzelspitzen, die sich durch seine Kleidung zu bohren versuchten.
    Der Feind hatte die Geduld verloren.
    Er tötete den Dämonenjäger!
    Jetzt!
    ***
    Böser Baum…
    Fooly kreiste jetzt tiefer in der Dunkelheit. Die düstere Aura des Mörderbaums flößte ihm Unbehagen ein, das auch immer stärker wurde.
    Dieses Unbehagen störte Foolys Koordinierungsfähigkeiten. Sein Flug wurde unruhig, und schließlich hielt er es für das beste, zu landen.
    Aber vom Boden aus hatte er kaum noch Übersicht über das Geschehen.
    Er spürte aber wo sich der böse Baum befand.
    Doch von einem Moment zum anderen war dort der Baum verschwunden, und Fooly ortete ihn an einer anderen Stelle.
    Fooly erschrak. Der Mörderbaum konnte sich mittels Magie fortbewegen!
    Damit hatte Fooly nicht gerechnet.
    Und der Drache wußte ja noch nicht mal, was er eigentlich hier tun sollte. Er wollte Zamorra helfen, das war klar. Aber wie sollte er das anstellen? Den Baum aus dem Boden rupfen? Gegen ihn anrennen und so den Stamm zerschmettern?
    Bei einem Baum aber, der nicht an einem bestimmten Ort verwurzelt war, sondern sich bewegen konnte, half das nicht viel.
    Fooly wollte die ändern Bäume um Rat fragen.
    Aber sie schwiegen. Sie waren eingeschüchtert von der Boshaftigkeit und Lebensfeindlichkeit, die von dem Mörderbaum ausging.
    Fooly ballte die Fäuste.
    Plötzlich donnerte ein Automotor. Ein Wagen kam mit hohem Tempo heran. Scheinwerfer flammten auf und überfluteten den Platz vor dem Friedhofsportal mit hellem Licht.
    Und in diesem Licht sah Fooly Zamorra, der von dem Baum angegriffen wurde!
    ***
    Zamorra spürte, wie der Druck überall um ihn herum stärker wurde. Der Würgegriff um seinen Hals war nicht mal das Schlimmste. Die Wurzelschlinge um seiner Kehle zog sich nur langsam zu. Er hatte noch einige Minuten, bis ihm die Luft wegbleiben würde.
    Schlimmer war die Furcht vor den Wurzelspitzen, die ihren Weg in seinen Körper suchten. Sie würden diesen alsbald auch finden.
    Sein Amulett glühte jetzt ganz schwach, aber es richtete nichts gegen den unheimlichen Mörderbaum aus. Im Gegenteil - das Glühen der Silberscheibe
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