Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0580 - Ginas Mörderschloß

0580 - Ginas Mörderschloß

Titel: 0580 - Ginas Mörderschloß
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Vater versprochen, daß er allein nach Germany fliegen wollte.
    Du verdammter Hundesohn, schimpfte Suko seinen Freund und Kollegen im Geiste aus, mich so in die Klemme zu bringen. Das wird dich noch was kosten.
    »Überrascht?« fragte Sinclair.
    »Das kann man wohl sagen.«
    Horace F. lächelte schmal. »Welcher Fall führt Sie denn nach Germany?« fragte er harmlos, obwohl er bestimmt längst wußte, weshalb sich Suko auf dem Flughafen herumtrieb.
    Suko hob die Schultern. »Nun ja, es ist…«
    »John, nicht wahr?«
    »Yes, Sir!« Zu lügen hatte keinen Sinn.
    Horace F. Sinclair senkte den Kopf. Er ging zur Seite, um neue Kunden durchzulassen. Neben einer Sitzbank blieb er stehen und stellte dort seinen schmalen Koffer ab. »Meinen Sie denn, daß es richtig gewesen ist, was mein Sohn getan hat?«
    »Sir, ich habe keine Ahnung, ob es genau in diesem Fall richtig gewesen ist. Die Vergangenheit allerdings hat uns gelehrt, daß es oft besser ist, wenn wir getrennt marschieren und vereint zuschlagen.«
    »Ich kenne diesen Spruch. Nur dürfen Sie nicht vergessen, daß es in diesem Fall um das Leben meiner Frau geht. Sind Sie eigentlich über Mallmanns Aktivitäten informiert?«
    »Sehr genau!«
    »Dann müssen wir wohl gemeinsam den Blutstein suchen.« Horace F. schaute Suko an. »Ich will Ihnen jetzt schon sagen, daß ich, sollte ich an den Stein herankommen, ihn weitergeben werde. Mallmann soll ihn bekommen, wenn er mir im Austausch meine Frau zurückgibt. Haben Sie mich verstanden, Suko?«
    »Natürlich.«
    »Akzeptieren Sie es?«
    »Das muß ich wohl.«
    »Aber Sie sind nicht überzeugt davon?«
    »Noch nicht, Sir. Man weiß nie, wie sich der Fall entwickelt. An überraschende Wendungen sind Ihr Sohn und ich gewöhnt. Das hat uns die Vergangenheit oft genug bewiesen.«
    »Stimmt.« Sinclair faßte nach seinem Koffer. »Man kann nie genau sagen, was einen erwartet.« Er nickte. »Dann wollen wir mal zu Ihrem Leihwagen gehen.«
    Suko folgte Horace F. Sinclair. Die Stirn gekraust, schweratmend.
    Das Auftauchen dieses Mannes hatte ihm gerade noch gefehlt. Zudem kam er sich wie ein Verräter vor, der allmählich ein schlechtes Gewissen bekam. Das mußte auch Sinclair bemerkt haben. Neben dem Leihwagen blieb er stehen und schaute Suko an.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Suko. Ich verstehe das schon. Ich kenne auch meinen Sohn etwas.«
    »Mr. Sinclair, ich…«
    »Bitte, keine Entschuldigungen. Ich will Ihnen ehrlich sagen, daß ich kaum anders gehandelt hätte.« Er lächelte. »Alles klar?«
    »Bestimmt.«
    »Dann lassen Sie uns keine Zeit mehr verlieren. Meine Frau soll keine Sekunde länger als nötig in den Klauen dieses verfluchten Blutsaugers sein. Das habe ich mir geschworen.«
    »Gehen Sie denn davon aus, daß wir sie finden?«
    Über das Wagendach hinweg schaute Horace F. den Inspektor an.
    »Wäre ich sonst hier, Suko?«
    »Da haben Sie allerdings recht, Sir…«
    ***
    »Bleib du hier, Dennis«, sagte ich hastig.
    Der Junge nickte nur. Sprechen konnte er nicht. Sein Gesicht hatte eine käsige Farbe bekommen. Es ist nicht jedermanns Sache, eine an einem Baum hängende Leiche zu entdecken. Besonders dann nicht, wenn man so jung ist wie Dennis.
    Ich lief dem schaurigen Ort mit langen Schritten entgegen. Auch mein Gesicht war starr geworden. So schrecklich es war, die Leiche gefunden zu haben, diese Tatsache allerdings bewies mir gleichzeitig, daß ich mit meiner Vermutung, was das Schloß anbetraf, richtig lag.
    Bestimmt hatte der Hausmeister die Wahrheit gesprochen. Gina, die Hexe, lebte.
    Einen halben Meter vor der Leiche blieb ich stehen. Wie lange der Mann in der einfachen Schlinge hing, konnte ich nicht sagen, jedenfalls war seine Kleidung auf der Brust blutbefleckt. Dort hatte ihn eine Waffe getroffen.
    Leider, mußte man sagen, kannte ich mich bei Verletzungen und Wunden relativ gut aus. Diese hier erinnerte mich an einen Stich mit der Lanze oder an einen tödlichen Schwerthieb.
    Noch etwas fand ich heraus.
    Ich hatte oft genug vor Vampiropfern gestanden, in deren Adern kein Blut floß, weil der Untote sie leergesaugt hatte. Diese Vampiropfer erinnerten mich von ihrer Gesichtsfarbe her an die der vor mir pendelnden Leiche.
    Ich fröstelte plötzlich. Es war die Leiche, die diese Atmosphäre verbreitete. Ich möchte hier nicht auf eine nähere Beschreibung eingehen, nur die Haut interessierte mich. Bei genauerem Betrachten ging ich davon aus, daß der Tote keinen Tropfen Blut mehr besaß.
    Man hatte es ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher