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058 – Das Gift des Rings

058 – Das Gift des Rings

Titel: 058 – Das Gift des Rings
Autoren: Neo
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davon kommt mehr auf seine Haut oder in seine Nase.
    Der Strahler schlittert über den Boden. Hinter Orcast prallt er gegen die zentrale Säule.
    Ich forme meinen Körper zu einer Glocke über dem blauen Nebel. Ich kann jetzt keinen neuen mehr ausstoßen, mein Vorrat muss sich erst erholen. Aber vielleicht kann ich die bestehende Wolke einfangen und auf Herak da Masgar drücken, um ihn doch noch zu betäuben.
    Er bemerkt meine Absicht und rollt sich weg.
    Orcast hat den Strahler erreicht. Er kann aber nicht schießen, weil ich zwischen ihm und Herak da Masgar bin. Ich gebe den blauen Nebel auf und schwebe in die Höhe.
    Herak da Masgar hat in einen schwankenden Stand gefunden.
    Orcast schießt, aber seine Hand zittert. Der Energiestrahl zerschmilzt eines der Betten.
    Herak da Masgar rennt aus dem Raum.
    Ein Schuss lässt die Wand neben der Tür Blasen werfen. Orcast schießt noch dreimal, aber Herak da Masgar ist schon weg.
    Orcast wimmert. Als er sein verwundetes Bein berührt, schreit er so laut, wie ich es noch nie bei einem Arkoniden gehört habe.
    Ich schiebe mich ganz flach über den Boden. Mein Körper umfließt ihn. So sanft ich kann, hebe ich ihn an. Ich bringe ihn auf eines der Betten. Sofort surren die metallenen Tentakel hervor und umschwirren ihn.
    Charron da Gonozal und Ihin da Achran hatten sich weit vorgebeugt, um Denurions Bericht folgen zu können. Seine blubbernden Worte flossen ohne Pause ineinander. Immer neue Düfte stiegen aus seinem Körper auf.
    Plötzlich stand Ghorn ter Marisol mit seiner kleinen Tochter im Krankenzimmer. Charron sprang so heftig auf, dass sein Stuhl umfiel.
    »Geht es mit dem Xisrapen zu Ende?«, fragte ter Marisol. Er wirkte übermüdet, hatte die Stirn gesenkt.
    Nervös sah Charron zu Denurion. Dünne Pseudopodien bildeten sich aus, wischten durch die Luft und fielen wieder zurück. Noch immer plapperte er seinen Bericht hervor. »... TentklamBeundschneidenHosevonderHaut ...« War diese Lautfolge verständlich für jemanden, der nicht so vertraut mit Denurions Sprachrhythmus war? Konnte ter Marisol heraushören, dass von einem Attentat auf den Imperator die Rede war? Ausgeführt vom jetzigen Regenten? Eine Nachricht, die das Imperium erschüttern würde, wenn sie sich beweisen ließe!
    »Beruhige dich, Denurion!«, bat Charron.
    Aber das Geplapper riss nicht ab. »... weißnichtwasichtunkann ... Ichkennemichnicht ... mitdiesnMaschenaus ...«
    »Hast du genug gesehen, Anga?«, fragte ter Marisol seine Tochter.
    Das Mädchen hatte das Haar ordentlich zurückgebunden. Sein Gesicht war hell und offen. Es sah schüchtern auf den Xisrapen, aber die Neugier siegte. Es trat an das Krankenbett. Zu Charrons Entsetzen bildete Denurion ein Pseudopodium aus und griff Angas kleine Hand, als sie sich ihm näherte.
    »... großSchmerzenimOberschenkel ...«
    Das Mädchen sah seinen Vater an. »Warum spricht der Xisrape von einem Oberschenkel? Er hat doch gar keine Beine.«
    Sie verstand ihn! Charrons Puls pochte in seinem Hals.
    »Das bildest du dir ein!«, meinte ter Marisol barsch.
    Zweifelnd lauschte Anga.
    Ter Marisol wandte sich an Charron. »Glauben Sie immer noch, dass es sich um einen Ihrer Ahnen handelt?«
    Charron lachte unsicher. »Sicher. Das alles hier ist sehr bewegend für mich.«
    »Offensichtlich. Ihre Augen tränen.«
    Charron wischte über seine Wangen.
    Ter Marisol verkündete einige Weisheiten über Xisrapen. Wie sie auf den Schiffen des Imperiums mitreisten. Dass aber noch keiner von ihnen auf Peshteer gewesen sei. Zumindest nicht, solange ter Marisol hier Dienst tat. Das sei ja schon länger, als er selbst Gouverneur sei. Vorher habe er für da Teffron gearbeitet.
    Charron hielt ihn mit kurzen Bestätigungen am Reden, aber seine Aufmerksamkeit war bei dem Mädchen, das gebannt dem Xisrapen lauschte.
    Ihin legte Anga eine Hand auf die Schulter und drehte sie von Denurion weg. »Du hast aber ein schönes Kleid an«, sagte sie.
    »Ihr Kleid ist viel auffälliger.«
    Ihin trug wieder eine der extravaganten Uniformen, die Offiziere in irgendeiner vergangenen Epoche des Imperiums angelegt hatten. Goldene Blüten, die Silhouette eines Kugelraumers vor einem Spiralnebel, die Fangschnüre als Nachweis für Vakuumkampfausbildungen – wie immer waren alle Accessoires perfekt angebracht. Diesmal passte sogar der Fellball auf ihrer Schulter.
    Ihin pflückte eine Medaille von ihrer Brust und gab sie Anga. Während das Mädchen sie im Licht blinken ließ, erklärte Ihin etwas
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