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0566 - Odins Zauber

0566 - Odins Zauber

Titel: 0566 - Odins Zauber
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wich.
    Der Einäugige erhob sich.
    »Wir sind noch nicht miteinander fertig«, sagte Ombre und federte ebenfalls empor. »Was soll dieser Zirkus? Wer sind Sie?«
    » Wanderer nennt mich die Welt «, sagte der Einäugige. » Du darfst mich Odin nennen.«
    Im nächsten Moment war er - fort!
    Spurlos verschwunden!
    Gerade so, als habe es ihn niemals gegeben.
    Und mit ihm sein Wanderstab, ohne daß er zuvor nach ihm gegriffen hätte.
    Yves Cascal schluckte.
    Odin?
    ***
    Die Ewigen schlugen blitzschnell zu.
    Ein gutes Dutzend Meilen vor El Paso beschlagnahmten sie kurz nacheinander zwei Fahrzeuge. Große, dunkle Limousinen, die ihnen zu Repräsentationszwecken geeignet erschienen und dem Äußeren nach zusammengehören konnten.
    Die vorherigen Insassen der Wagen wurden paralysiert. An ihrem Tod war niemand interessiert, aber sie durften die Aktion nicht stören.
    Man deponierte sie in einiger Entfernung von der breit ausgebauten Fernstraße. Zwei der Cyborgs blieben bei ihnen, um sie gegebenenfalls erneut zu paralysieren, wenn sie zu früh wieder erwachten. Damit war zu rechnen, denn die geplante Aktion würde sich vermutlich über einen längeren Zeitraum hinziehen.
    Je drei Cyborgs und zwei Ewige fanden in einer der Limousinen Platz. Das Lenken der primitiven Fahrzeuge überließen die Ewigen ihren biologischen Robotern. Sie waren allerdings überrascht darüber, welchen Fahrkomfort diese mit so primitiven Verbrennungsmotoren angetriebenen Fahrzeuge boten. Von den permanenten, kontrollierten Explosionen in den Motoren war kaum etwas wahrzunehmen. Die Schallisolierung war ebenso perfekt wie die Federung, die Unebenheiten der Straße abfing.
    El Paso war das Ziel der beiden Wagen.
    Und ein ganz bestimmter Gebäudekomplex.
    In ihm befand sich die Verwaltungszentrale der Tendyke Industries, Inc.
    Sie war das Ziel der Ewigen.
    ***
    »Es ist nicht so, daß ich euch die Gastfreundschaft verweigern will«, sagte Rob Tendyke. »Ihr wißt, daß ihr hier jederzeit herzlich willkommen seid. Auch, wenn weder die Zwillinge noch ich anwesend sind.«
    »Aber?« hakte Zamorra nach. »Was, Herr, ist Eurer dunklen Rede Sinn?«
    »Nun ja, zumindest ich werde morgen nicht hier sein«, gestand der Abenteurer. »Ich fliege nach El Paso, um in der Firma mal wieder nach dem Rechten zu sehen. Wenn ihr hierbleiben wollt - kein Problem. Wenn ihr eventuell mitkommen wollt - auch kein Problem. Ich möchte euch beide nur schonend darauf hinweisen, daß ihr morgen hier in Tendyke’s Home nicht mit Rob Tendykes Anwesenheit rechnen könnt.«
    »Wir kommen mit«, beschloß Nicole ganz spontan. »Zumindest ich. In El Paso gibt’s eine super Boutique mit den schärfsten Klamotten, und…«
    Zamorra verdrehte die Augen. »Verstehe einer die Frauen«, ächzte er. »Rob, verstehst du sie? Speziell diese Frau? Denkt an nichts anderes als an Mode, und die scharfen Klamotten werden nach höchstens einmaligem Tragen von den Motten gèfressen!«
    »Guten Appetit«, fauchte Nicole, grinste dabei aber.
    »Wäre tatsächlich nicht schlecht, wenn ihr mitkämt«, sagte Tendyke und sah Zamorra auffordernd an. »Während Nicole einkauft, kannst du mir helfen, Riker ein bißchen die Flügel zu stutzen.«
    »Hast du Probleme mit ihm?«
    »Probleme sind etwas untertrieben«, legte Robert Tendyke los. »Wie du weißt, hat er mir mit diesem angeblichen Sicherheitsbeauftragten Sam Dios meinen werten Herrn, Asmodis, in die Firma geholt. Nun, Asmodis arbeitet jetzt nicht mehr für die Tendyke Industries, ich hab’ von der Sache erst erfahren, nachdem er seinen Posten wieder geräumt hat, aber ich kann dir sagen, das ist noch nicht ausgestanden!« [2]
    »Zwischen dir und Riker hat’s ein Donnerwetter gegeben?« vermutete Zamorra.
    »Das kannst du laut sagen. Du weißt, er ist der beste Mann der Branche, und ich würde ihn ungern feuern, aber vielleicht mahnt ihn deine Präsenz daran, daß er demnächst etwas vorsichtiger agieren soll. Er unterhält ja auch Geschäftskontakte zu diesen Außerirdischen, den Ewigen, und versorgt sie mit Computertechnologie. Du weißt das. Und ich halte es für brandgefährlich!«
    »Ich habe nicht das Gefühl, daß er tatsächlich mit den Ewigen paktiert«, überlegte Zamorra, »sondern sie in Wirklichkeit gründlich in die Pfanne hauen will.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ist nur ein Gefühl«, schränkte Zamorra ein.
    Er wollte Tendyke nicht - noch nicht - von dem informellen Gespräch erzählen, in dem ihm Riker vor fast einem Jahr seine wahren
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