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0566 - Odins Zauber

0566 - Odins Zauber

Titel: 0566 - Odins Zauber
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Absichten erklärte. [3]
    »Momentan haben wir ja Ruhe vor den Ewigen«, seufzte Tendyke, »und es herrscht so eine Art Waffenstillstand. Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn das noch eine Weile so bliebe. Darüber will ich mich mal etwas ausgiebiger mit Riker unterhalten. Er soll es nicht übertreiben - in keiner Hinsicht.«
    Zamorra schmunzelte. »Du willst endlich einmal erfahren, was sich in deiner Firma wirklich tut, stimmt’s?«
    »Mußt du alles immer so drastisch formulieren?«
    In der Tat kümmerte sich Robert Tendyke fast gar nicht um seinen weltumspannenden Riesenkonzern. Er wußte ihn bei Rhet Riker in guten Händen, auch wenn der Mann zuweilen undurchsichtige Spielchen trieb.
    Tendyke interessierte normalerweise nur, daß die Firma soviel Geld erwirtschaftete, um sein Leben finanziell abzusichern - und natürlich auch das seiner Arbeiter und Angestellten. Welche kaufmännischen und logistischen Probleme damit einhergingen, interessierte ihn nicht großartig. Er war froh, damit so wenig wie möglich belastet zu werden.
    Vor sehr langer Zeit hatte er die Firma nur deshalb gegründet und aufgebaut, weil er, wie er es einmal formulierte, ›nie wieder arm‹ sein wollte. Dazu reichte ihm, immer soviel Geld in der Tasche zu haben, wie er gerade benötigte. Ansonsten ging er lieber seinem Hobby nach: In der Welt herumstromern und Abenteuer erleben.
    Zamorra war nicht ganz unfroh darüber, daß Tendyke nicht schon Monate früher auf die Idee gekommen war, mal wieder bei seiner Firma hereinzuschneien, um nach dem Rechten zu sehen, denn da war dort noch jener Sam Dios aktiv gewesen, und das war eben kein anderer als Asmodis in einer seiner Tarnexistenzen.
    Robert Tendyke war der Sohn des Asmodis und seinem Vater gar nicht gewogen. Es hätte vermutlich einen Mordskrach gegeben, wenn die beiden in der Firma aufeinander getroffen wären.
    Dabei hatte Asmodis mit seiner Tätigkeit als ›Sektenbeauftragter‹ in der Sicherheitsabteilung seinem Sohn einen großen Gefallen getan. Er hatte den Konzern von Mitgliedern der gefährlichen Parascience- Sekte gesäubert!
    Denn Parascience hatte die Tendyke Industries unterwandert, um still und heimlich die Firma an sich zu reißen und damit wirtschaftliche Macht zu gewinnen.
    Dieser Traum war jetzt bis auf weiteres ausgeträumt.
    Zamorra und Nicole hatten ebenfalls von Asmodis’ Aktivitäten gewußt und sich deshalb in einer Zwickmühle befunden. Es war ihnen nicht leicht gefallen, dem Freund gegenüber zu schweigen. Zu ihrem Glück hatte Robert Tendyke nie gezielte Fragen gestellt…
    Zamorra sah zum Fenster…
    Und sekundenlang glaubte er einen handgroßen, wunderschönen Schmetterling zu sehen, der über der Terrasse durch die Luft tanzte.
    Als er Nicole darauf aufmerksam machen wollte, war der Falter jedoch schon wieder verschwunden…
    ***
    Odin überlegte.
    War es nun schon das zweite Mal, daß er einer Täuschung unterlag? Damals, beim ersten Mal, hatte er nach all seinen Informationen davon ausgehen müssen, daß das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana in unrechtmäßige Hände gefallen war. Merlins Stern war das siebte und mächtigste der Amulette, die der alte Zauberer im Laufe der Jahrtausende geschaffen hatte, und es war von der DYNASTIE DER EWIGEN mißbraucht worden. Das zumindest war Odins böser Verdacht gewesen. Er hatte gefühlt, wie das siebte Amulett und ein starker Dhyarra-Kristall zugleich benutzt wurden, und zwar von ein und derselben Person.
    Das hatte ihn zum Einschreiten gezwungen. [4]
    Später hatte er feststellen müssen, daß er sich geirrt hatte. Niçht das Amulett war den Ewigen in die Hände gefallen, sondern der rechtmäßige Träger des siebten Sterns hatte einen Dhyarra-Kristall benutzt. Auf eine Weise, die Odin niemals richtig verstanden hatte, war es ihm dabei gelungen, die gegensätzlichen Energien in eine vorübergehende Harmonie zu zwingen.
    Gerade das war es gewesen, das Odin ursprünglich alarmiert hatte. Daß diese Energien, die eigentlich unvereinbar waren, gemeinsam genutzt würden, hatte ihn befürchten lassen, daß den Ewigen damit ein ungeheuerlicher Machtgewinn zuwuchs.
    Und das war nicht in seinem Sinn.
    Er kannte die Ewigen. Und auch ihre stete Gier nach Macht. Er hatte sie bereits vor Jahrtausenden bekämpft, und er würde es immer wieder tun, wenn es erforderlich war.
    Er wollte nicht, daß sie abermals ihre Klauen nach der Erde ausstreckten, nach Odins Kindern, auch wenn die ihren Herrn längst
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