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0564 - Die Gräber seiner Ahnen

0564 - Die Gräber seiner Ahnen

Titel: 0564 - Die Gräber seiner Ahnen
Autoren: Jason Dark
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nicht mitbekommen, wie die Grabsteine dich und andere töten!« Den letzten Satz hatte er sehr leise gesprochen, damit er nur für den Abbé zu hören war. Alle anderen hatten nichts verstanden, und die Templer preßten noch immer Suko gegen den Boden.
    Er hatte es aufgegeben, dagegen anzukämpfen. Die Männer waren einfach nicht zu belehren. Und nicht zum erstenmal gingen sie ihre eigenen Wege, ohne Rücksicht zu nehmen.
    Suko war es allerdings gelungen, den Kopf etwas zu drehen.
    Wenn er dabei stark nach links schielte, konnte er genau die Stelle erkennen, wo sich Vater und Sohn gegenüberstanden.
    Der Würfel glühte in seinem Innern stärker auf. Allmählich entfaltete er gewisse Kräfte.
    Und flüsternd richtete Gerard Bloch die letzten Worte an seinen Sohn. »Hier sind die Gräber deiner Ahnen versammelt, Sohn. Doch die Grabsteine der Ahnen werden dich zerschmettern, weil ich es will.«
    Es geschah!
    Die magische Kraft des Würfels sorgte dafür, daß der dem Abbé am nächsten stehende Grabstein zu zittern anfing. Diese Vibration pflanzte sich fort. Der sehr sensible Abbé spürte, daß unter seinen Füßen die Erde schwankte.
    Auch die anderen Zuschauer bekamen mit, wie der Grabstein von einer unsichtbaren Kraft von unten her in die Höhe gedrückt wurde, um die Friedhofserde zu verlassen.
    Erste Schreie gellten auf, als der Stein kippte.
    Er fiel gegen den Abbé!
    Bloch spürte die Berührung, er drehte sich zur Seite, dadurch rutschte der Stein an seiner Hüfte ab, besaß aber noch genügend Kraft, um den Abbé zu Boden zu stoßen.
    Das sah auch Suko.
    Er wollte seinen Stab ergreifen, um dem Grauen Einhalt zu bieten, doch die Templer waren gnadenlos.
    Sie hielten ihn fest.
    »Verdammt, begreift ihr denn nicht!« schrie Suko auf. »Die nächsten seid ihr, zum Teufel!«
    »Nein, du kannst unseren Entschluß nicht ändern!« Hinter ihren Masken klangen die Stimmen dumpf, und der zweite Grabstein verließ ebenfalls seinen Platz.
    Auch die Bewohner aus Alet-les-Bains bekamen es mit. Sie zogen sich so weit zurück wie möglich, suchten Sicherheit im Wald. Männer schützten ihre Frauen und Kinder, aber allen war die Angst in den Gesichtern abzulesen.
    Die alte Douse sprach aus, was viele dachten. »Ich glaube«, sagte sie mit zittriger Stimme, »wir haben einen Fehler gemacht. Wir haben mit dem Teufel einen Pakt geschlossen. Mein Gott, was waren wir dumm.« Sie kniete nieder und faltete die Hände.
    Auf dem Friedhof aber regierte das Böse. Der zweite Grabstein steckte nur mehr mit seiner unteren Kante im Boden. Er kippte bereits leicht nach rechts weg. In den folgenden Sekunden würde er abheben.
    Abbé Bloch hatte es nicht geschafft, auf die Füße zu kommen. Seine rechte Seite schmerzte. Er kroch über den Boden, sein Vater lachte und sagte den nächsten Satz so laut, daß alle ihn verstehen konnten.
    »Jetzt wirst du zerschmettert, Sohn!«
    »Das glaube ich kaum!«
    Eine andere Stimme widersprach. Hinter einem dritten Grabstein war sie aufgeklungen. Genau dort erschien wie ein Gespenst aus der Hölle ein blonder Mann, der zwei Waffen trug.
    Der Mann war ich!
    ***
    Ich hatte genau den richtigen Zeitpunkt ausgewählt. Oft war ich in ähnlichen Situationen zu spät gekommen, diesmal aber hatte ich es rechtzeitig genug geschafft. Das Glück war mir hold gewesen. Zudem steckte der zweite Grabstein noch im Boden.
    Ich hatte mich für eine Weile in Deckung halten können. Jetzt trat ich hervor und hörte Sukos erlösenden Ruf.
    »Endlich, John!«
    Um ihn konnte ich mich nicht kümmern, ich wollte diesen verdammten Gerard Bloch vernichten, obwohl er seinen Würfel besaß.
    Bloch wußte, was da auf ihn zukam. Er sprang zur Seite und schüttelte den Kopf.
    »Der Würfel!« brüllte er, »wird auch dich…« Das letzte Wort blieb ihm im Hals stecken, denn er schaute direkt auf mein blinkendes Kreuz.
    Er zog die Schultern hoch. Sein Gesicht nahm einen starren Ausdruck an. Die Augen wuchsen, der Mund zuckte, als wollten die Lippen auseinanderfallen, und ich lachte ihn eisig an.
    »Was ist, Bloch? Was wolltest du!« Ich hielt ihm den Dunklen Gral entgegen. »Wolltest du ihn haben, Bloch? Willst du ihn? Du hast von ihm gehört, du wirst ihn hassen müssen!«
    Er ging zurück. Sein Blick schwankte, irrlichterte zwischen dem Würfel und meinen Waffen hin und her. Kein weiterer Grabstein bewegte sich noch. Der Abbé kroch glücklicherweise aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Auch die Templer sahen ein, daß sie einen Fehler
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