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0563 - Gespensterjagd

Titel: 0563 - Gespensterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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systemumspannenden Paratronschirmes zerstören will, damit die Kampfflotten des Schwarms ins Solsystem eindringen können."
    Ich holte tief Luft.
    „Dann muß man unseren Leuten klarmachen, daß wir jedes Raumschiff abschießen' werden, das den Merkur verläßt, Sir."
    „Das hat NATHAN alles bedacht, Captain", sagte Rhodan müde und resignierend. „Er hat außerdem vorausgesagt, daß in absehbarer Zeit versucht werden wird, wenigstens mein Leben zu retten und dafür alle anderen auf Merkur weilenden Personen zu opfern."
    Er zuckte die Schultern.
    „Verschiedene Leute haben mir bereits ähnliche Vorschläge unterbreitet. Sie meinen es gut. Sie bilden sich ein, ich sei unersetzbar für die Menschheit!"
    Er lachte trocken.
    „Blödsinn! Vielleicht hemme ich auch nur den Fortschritt, denn schließlich bin ich ein Fossil aus der Vergangenheit."
    Ich schüttelte heftig den Kopf.
    „Vielleicht liegt ein Teil Ihres Wertes darin, daß Sie für den Großteil der Menschheit unerfüllbare Sehnsüchte symbolisieren, aber niemand kann Ihren praktischen Nutzeffekt bestreiten.
    Wenn ich mir vorstelle, daß beispielsweise CYD-Commander Rorvic Ihre Funktion übernehmen würde ...!"
    Perry Rhodan räusperte sich.
    „Sie bringen es in der Tat glänzend fertig, ein Gespräch in die Länge zu ziehen."
    „Bei mir hat jedes Wort seine Funktion, seine wohldurchdachte Funktion sogar, Sir!" entgegnete ich gekränkt.
    „Manchmal, ja", erklärte der Großadministrator. „Captain a Hainu, bitte überlegen Sie, wie wir den Götzen unschädlich machen können, bevor größeres Unheil geschieht."
    Er hob die Stimme.
    „Es besteht nämlich die Gefahr, daß Ü'Krantomür seine Moleküle durch den Sonnenwind auf einen anderen Sol-Planeten treiben läßt. Dann geriete er vollständig außer Kontrolle. Wir müssen ihn stellen und unschädlich machen, bevor es soweit kommt."
    Ich wölbte die Brust vor und erklärte: „Dazu bin ich der richtige Mann, Sir. Ich taufe hiermit das CYD-Kommando in GHU-Kommando um."
    Rhodans Augen glitzerten.
    „Was soll das? Was heißt ,GHU-Kommando'?"
    „ ,GHU' ist die Abkürzung von ,Ghost Hunting', Sir. Ich denke, daß man den Götzen Ü'Krantomür sehr wohl mit einem Gespenst vergleichen kann."
    Der Großadministrator seufzte. Mir kam es vor, als sähe er mich traurig an.
    Dabei bestand doch gar kein Grund zur Traurigkeit.
    „Captain a Hainu!" sagte er väterlich, „CYD-Commander Rorvic war dafür berüchtigt, immer neue Namen für sein Kommando zu erfinden, aber doch Sie nicht!"
    „Dalaimoc Rorvic weilt nicht mehr unter uns, folglich muß ich die Tradition hochhalten, Sir", erklärte ich.
    „Ich wollte, Rorvic wäre noch da", sagte Perry Rhodan. „Einer von euch beiden ist ohne den anderen eine Menschheitsgeißel."
    Er schaltete abrupt ab, was ich ziemlich unhöflich fand, zumal unser Gespräch doch kaum richtig begonnen hatte.
    Als ich mich umdrehte, musterte Caruh mich bewundernd.
    „Ich bin stolz auf dich, Tatcher!" versicherte sie. „Wie du mit dem Großadministrator argumentierst ist einfach wundervoll."
    Ich schwebte auf einer watteweichen rosa Wolke - und stürzte schmerzhaft herab, als unser Schiff sich schüttelte, als hielte die Faust eines Riesen es umklammert.
    Ich flog von den Füßen, prallte mit dem Kopf gegen etwas Weiches, dann ging das Licht aus. Meine rechte Schulter stieß gegen etwas Hartes, danach flog ich rückwärts, bis eine unsichtbare Kraft mich nach unten riß und ich hart auf dem Gesäß landete.
    Im nächsten Moment ging das Licht wieder an.
    Ich sah, daß Caruh und ich uns umklammert hielten, doch stand uns beiden nicht der Sinn danach, diesen Umstand auszukosten. Wir sprangen auf die Beine, unterdrückten den aus verschiedenen Körperteilen signaliserten Schmerz und blickten uns um.
    Die vier Funker rappelten sich gerade wieder auf. Einer hatte ein blaues Auge, einer eine blutende Nase und die beiden anderen hielten sich den gleichen Körperteil, auf dem ich unsanft gelandet war. Ansonsten schien alles in Ordnung zu sein.
    Ich schaltete die Rundrufanlage ein und sagte: „Captain a Hainu an Hauptzentrale. Was ist geschehen?"
    „Hier spricht der Kommandant", antwortete eine vertraute Stimme. „Die beobachtete Erscheinung hat nichts mit dem Götzen zu tun. Es handelte sich um ein ganz normales Beben, das diese Seite des Merkurs erschütterte. Dabei wurde die KONG-KONG einige Meter emporgeschleudert und landete wieder auf den Stütztellern. Die Hauptpositronik schaltete

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