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0561 - Verstoßen ins Nichts

Titel: 0561 - Verstoßen ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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aus der Schale.
    „Es ist tot!" sagte er bestürzt. „Es starb, als ich es berührte."
    Er schüttelte den Kopf.
    „Sie können doch nicht so empfindlich sein!"
    „Auf jeden Fall haben wir einen Fehler begangen." Alaska blickte sich um. Er rechnete damit, daß der Tod des Wesens in der Schale einen Alarm auslösen würde. Das bedeutete, daß sie auf das Dach zurückkehren oder sich verstecken mußten.
    „Ich hatte nicht die Absicht, dieses Ding zu töten!"
    beteuerte Ras Tschubai. „Ich wollte es nur von seinen Fesseln befreien."
    „Wer weiß, ob es wirklich Fesseln sind!" stieß Alaska hervor. Er packte Tschubai an der Hand und zog ihn zwischen zwei Schalen auf die Wand zu. Dort lehnte er sich gegen einen Maschinenblock. Wenige Augenblicke später kam ein seltsames Fahrzeug zwischen den Schalenreihen herangerast. Es sah aus wie eine riesige Flasche und schien sich auf einem Energiefeld zu bewegen.
    Alaska preßte sich eng gegen die Maschine, als er das Fahrzeug unmittelbar in ihrer Nähe halten sah.
    Nun geschah etwas Eigenartiges.
    Auf einer Seite des Wagens wurde eine Art Jalousie aus Metallsegmenten hochgezogen. Alaska konnte ins Innere des Fahrzeugs blicken. Dort sah er zwei Roboter kauern.
    Die Automaten hielten einen Behälter zwischen sich. Der Behälter war durchsichtig. Ein Schuppenwesen hockte in ihm. Es war nicht so fett und aufgedunsen wie seine Artgenossen in den Schalen.
    Die Roboter hoben den Behälter aus dem Wagen. Es waren feingliedrige Automaten, deren Greifarme an einem drehbaren Hüftkranz angebracht waren.
    „Was bedeutet das?" flüsterte Tschubai.
    Alaska legte einen Finger an die Lippen.
    Sie sahen zu, wie die Roboter den Behälter auf die Schale mit dem toten Schuppenwesen zutrugen. Die Automaten schwebten in die Schale hinein und lösten die tote Kreatur von den Gurten. Sie warfen sie aus der Schale. Dann öffneten sie den Behälter. Das Wesen, das herauskam, sträubte sich heftig, aber es war den Griffen der Roboter nicht gewachsen. Es wurde in die Schale gehoben und mit den Gurten gefesselt. Nach kurzer Zeit stellte es seine Bewegungen ein und hing schlaff da. Irgend etwas war geschehen, was seine Initiative eingedämmt hatte.
    Inzwischen hatten die beiden Roboter den Toten gepackt und in den Wagen geworfen. Sie stiegen ebenfalls ein und die Jalousie sank nach unten. Alaska und Ras konnten nicht mehr feststellen, was im Wageninnern geschah.
    Lautlos glitt der flaschenförmige Transporter davon und war wenige Augenblicke später verschwunden.
    Alaska stieß hörbar die Luft aus.
    „Begreifen Sie das, Ras?"
    Der Mutant schüttelte den Kopf.
    „Sie haben das tote Wesen aus der Schale entfernt und durch ein anderes ersetzt - durch ein lebendes Wesen."
    „Ja", bestätigte Alaska. „Das alles geschah so schnell, daß es sehr nach Routine aussah."
    Die Augen des Teleporters weiteten sich.
    „Glauben Sie, daß das öfter passiert?"
    „Die Wesen in den Schalen scheinen sehr empfindlich zu sein", erklärte Alaska. „Sie haben gesehen, wie schnell der Fremde unter Ihrer Berührung starb. Irgend jemand ist auf solche Zwischenfälle vorbereitet."
    „Aber das ist schrecklich!" Tschu-bai ballte die Hände zu Fäusten. „Wer kann ein Interesse daran haben, daß diese Wesen hier hocken? Das ist doch völlig sinnlos."
    „Für uns ist es sinnlos", gab der Maskenträger zurück.
    „Aber ich bin sicher, daß diese Schuppenträger eine bestimmte Funktion zu erfüllen haben."
    Tschubai verließ zögernd das Versteck.
    „Ich will mir das neu hierhergebrachte Wesen ansehen."
    In diesem Augenblick sahen sie den flaschenförmigen Wagen abermals auftauchen. Er erschien zwei Schalenreihen weiter, und die Roboter sprangen mit einem Behälter heraus. Ein weiteres Schuppenwesen wurde ausgetauscht.
    „So schnell geht das also!" stellte Tschubai grimmig fest.
    „Die Austauscher sind pausenlos im Einsatz."
    Alaska war sich darüber im klaren, daß die Fremden in den Schalen rücksichtslos versklavt wurden. Aber wer war dafür verantwortlich?
    Ein Götze?
    Ribald Corello hatte behauptet, daß er die Mentalimpulse eines Götzen spüren konnte.
    Der Maskenträger wurde von diesen Gedanken abgelenkt, als er Ras Tschubai auf die Schale zugehen sah, an der vor wenigen Augenblicken ein Austausch vorgenommen worden war.
    Diesmal kletterte der Mutant jedoch nicht in die Schale hinein, sondern blieb davor stehen und machte dem Fremden Zeichen.
    Die Bewegung der Schuppen wurde heftiger, ein Zeichen, daß das
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