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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Astardis.
    Aber so groß die Zahl der Sarkana-Vampire auch war, sie alle gehorchten ihrem Oberhaupt. Der Alte sorgte seit Jahrtausenden dafür, daß niemand gegen ihn rebellierte.
    Zumindest nicht ungestraft.
    So, wie er jetzt Stygia austrickste, würde ihn keiner seiner Sippenmitglieder austricksen können. Im Gegenteil…
    Und er wußte auch, daß Astaroth und Astardis auf seiner Seite standen. Auch Zorrn, das Oberhaupt der Corr-Sippe, war mit dabei. Sie hatten ihm mit ihrer Macht und ihrer Magie geholfen, die Falle aufzustellen, nachdem sie Sarkanas Plan für gut befunden hatten. Natürlich begab er sich seinerseits in eine Art Abhängigkeit, indem er ihre Hilfe annahm, doch das war nicht weiter schlimm, denn die Aktion war in ihrer aller Interesse.
    Keinem von ihnen gefiel es, daß sich Stygia auf dem Fürstenthron immer breiter machte. Und wenn diese Vampirfalle zum Stein wurde, über den Stygia stolperte, konnte das ihnen allen nur recht sein.
    Sarkana wußte, daß er so etwas mit einem Asmodis nicht hätte machen können, vielleicht nicht einmal mit einem Leonardo deMontagne. Aber gegen Stygia rechnete er sich die besten Chancen aus.
    Und Menschen wie Gryf und Zamorra waren seine Waffe…
    ***
    Etwas beobachtete.
    Das Opfer war zurückgekehrt, hatte noch jemanden mitgebracht.
    Das barg Gefahr.
    Höchste Vorsicht war geboten.
    ***
    »Wie stellst du dir diese Falle vor?« fragte Gryf. Er wirkte plötzlich beunruhigt.
    »Ich weiß es noch nicht«, sagte Zamorra. »Ich frage mich nach dem Sinn der Sache. Es ist doch ein gewaltiger Aufwand, hier eine riesige Kirche hinzustellen, nur um dich umzubringen. Das könnten sie einfacher haben.«
    »Sie?«
    »Die schwarze Familie. Vampir-Clans. Da gibt’s mehrere zur Auswahl. Ich würde mal auf Sarkana tippen. Der hätte vielleicht die Macht und die Möglichkeiten, etwas Derartiges auf die Beine zu stellen.«
    »Auch ein Sarkana wird kaum eine komplette Kirche dieser Größenordnung bauen lassen, nur um mich in eine Falle zu locken.«
    »Sag mal«, murmelte Zamorra. »Du hast doch schon gewußt, bevor du diesen Vampir aufgespürt hast, daß er sich in diesem kleinen Dörflein verkriecht. Und du hast dich nicht über diese riesige Kirche gewundert?«
    Gryf sah den Freund erstaunt an. »Nein«, sagte er. »Verflixt, du hast recht, Alter. Wieso habe ich das alles so akzeptiert?«
    »Weil diese Kirche eine Illusion ist!« behauptete Zamorra. »Sie existiert nicht wirklich!«
    Gryf hieb mit der Faust gegen die Mauer. »Nein? Und was ist das hier?«
    »Im Traum schlägst du auch gegen reale Wände, und trotzdem existieren sie nur im Traum.«
    »Dann kannst du mir sicher auch verraten, warum wir beide momentan den gleichen Traum träumen.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Du träumst, daß ich bei dir bin«, sagte er. »Oder ich träume, daß du neben mir stehst. Oder beides zugleich.«
    Der Silbermond-Druide schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, du bist nicht mehr ganz richtig im Kopf«, brummte er. »Vielleicht hätte ich doch lieber den Drachen mit hierher nehmen sollen. Vorschlag: Wir schauen uns diese von uns beiden geträumte Kirche an, untersuchen sie auf magische Energie, und dann sehen wir weiter.«
    »Spürst du eigentlich wieder die fremde Entität, von der du dich bedroht gefühlt hast?«
    Gryf zuckte zusammen.
    Er schwieg eine Weile, sah Zamorra an und dann das riesige spätgotische Bauwerk.
    »Ja«, sagte er dann. »Es ist immer noch hier.«
    ***
    Zamorras Amulett half ihnen nicht sonderlich weiter. Es zeigte keine Schwarze Magie an. Das sprach eigentlich gegen Zamorras Theorie einer Falle, aber seit sich das Amulettbewußtsein aus der handtellergroßen Silberscheibe gelöst hatte und als das Wesen »Taran« verschwunden war, funktionierte Merlins Stern nicht mehr ganz so gut wie früher. Zamorra hatte es nun schwerer, das Amulett zu Aktionen zu zwingen, und er mußte wesentlich mehr eigene psychische Energie dafür aufwenden. In manchen Fällen verweigerte es den Dienst sogar völlig. [4]
    Irgend etwas fehlte jetzt…
    Deshalb hütete sich Zamorra, leichtsinnig zu werden.
    Gryf zeigte ihm den Eingang in die unterirdischen Gewölbe. Es war Zufall, daß Zamorra auf die Armbanduhr sah; die Digitalziffern zeigten 18:37 Uhr an. Allmählich setzte die Dämmerung ein. Nicht mehr lange, und es war Nacht.
    Zeit der Vampire…
    Gryf setzte wieder die Kerze in Brand, die er schon bei seiner vorherigen Aktion benutzt hatte. Auch Zamorra hatte nicht daran gedacht, eine
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