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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst
Autoren: A.F.Morland
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für mich und gegen Sheesa entschieden.«
    Ich nickte. »Genauso war es.«
    »Was ist aus Sheesa geworden?« wollte Vicky Bonney wissen.
    »Sie wurde getötet. Ein Feuerkrieger schleuderte seinen Dolch nach mir, und wenn Sheesa mich nicht mit ihrem Körper geschützt hätte, wäre ich verloren gewesen. Sie hat mir das Leben gerettet.«
    »Dafür bin ich ihr unendlich dankbar«, sagte Vicky. Sie schlang ihre Arme um meinen Nacken. »Liebst du mich?«
    »Sehr«, sagte ich.
    »So, wie Yalla Sheesa geliebt hat?«
    »Genauso. Vielleicht sogar noch mehr.«
    Vicky küßte mich glücklich. Mr. Silver kehrte zurück, und plötzlich gellte ein Mädchenschrei durch unser Haus.
    »Das ist Roxane!« stieß der Ex-Dämon aufgeregt hervor und stürmte an mir vorbei.
    Vicky Bonney und ich folgten dem Hünen, der sich große Sorgen um seine Freundin machte. Er stampfte die Treppe hinauf. Roxane schrie immer noch. Mr. Silver rannte auf die Tür zu, die in Lance Selbys Zimmer führte.
    Mit der Hand schlug er auf die Klinke, mit der Schulter rammte er die Tür auf. Sie schwang zur Seite und krachte gegen die Wand.
    Lance Selby lag wie tot im Bett, und Roxane wurde soeben wieder von Borams Faust getroffen. Das Nesselgift des weißen Vampirs, der wie eine Nebelerscheinung aussah, jagte Schmerzwellen durch den Körper der Hexe. Gleichzeitig schwächte Borams Gift das Mädchen.
    Er entzog ihr bei jedem Kontakt Energie.
    Für Mr. Silver schien festzustehen, daß der Nessel-Vampir den Verstand verloren hatte.
    Da Boram die weiße Hexe attackierte, sah der Ex-Dämon in ihm einen Feind. Und er reagierte darauf.
    In seinen perlmuttfarbenen Augen tanzten Glutpunkte. Sein Feuerblick wäre für das Nebelwesen tödlich gewesen.
    Da ich nicht glaubte, daß Boram etwas Unrechtes tat, sprang ich zwischen Mr. Silver und den weißen Vampir, der von Roxane abgelassen und sich dem Ex-Dämon zugewandt hatte.
    »Stopp, Silver!« schrie ich atemlos.
    »Geh zur Seite, Tony!« knurrte der Hüne.
    »Beruhige dich!«
    »Verdammt, geh zur Seite! Boram hat Roxane angegriffen! Das muß er büßen!«
    »Vielleicht hat er einen triftigen Grund gehabt!« erwiderte ich. »Hör dir zuerst an, was er zu sagen hat!«
    Einen Moment sah es so aus, als würde sich mein Freund aus der Silberwelt auf mich stürzen, mich zur Seite stoßen und Boram vernichten, aber dann sah ich, wie er sich entspannte, und mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Es war bei Gott kein angenehmes Gefühl gewesen, zwischen den Fronten zu stehen.
    Roxane lehnte zitternd an der Wand. Vicky Bonney nahm sich ihrer an.
    Ich trat zwei Schritte zur Seite. Mr. Silver und Boram standen einander abwartend gegenüber.
    »Warum hast du Roxane angegriffen, Boram?« fragte ich den Nesseln Vampir.
    »Sie wollte Lance Selby töten«, behauptete Boram mit hohler Stimme.
    »Er lügt!« schrie Mr. Silver. »Verdammt, er lügt!«
    Ich drehte mich um und schaute Roxane an. »Ist das wahr?«
    Das schwarzhaarige Mädchen nickte langsam. »Arma bekam für kurze Zeit Gewalt über mich. Ich wollte es verhindern, aber sie zwang mir ihren Willen auf. Mein Körper mußte ihr gehorchen. Sie zwang mich, diesen Raum zu betreten und meine Hände um Lances Hals zu legen.«
    Mich schauderte bei diesem Geständnis.
    Seit dieses Mädchen dem Silberdämon Metal in die Hände gefallen war, durften wir ihm nicht mehr trauen. Arma konnte es immer wieder schaffen, Roxane zu übernehmen.
    »Plötzlich… war Boram da… Er griff mich sofort an und rettete Lance das Leben…«, beendete Roxane ihr Geständnis!
    Ich warf Mr. Silver einen ernsten Blick zu. »Und du wolltest Boram auf der Stelle vernichten.«
    Der Hüne senkte betroffen den Blick. »Es tut mir leid, Tony.«
    »Sag es nicht mir, sag es ihm«, erwiderte ich und wies auf den weißen Vampir.
    »Entschuldige, Boram«, sagte Mr. Silver.
    »Ich kann deine Reaktion verstehen«, sagte der Nessel-Vampir. »Du dachtest, Roxanes Leben wäre in Gefahr, aber ich hatte nicht die Absicht, sie zu töten. Ich wollte sie nur schwächen.«
    »Versprich mir, daß du nächstens zuerst denkst und dann handelst, Silver«, sagte ich zu meinem Freund. »Sonst gibt's noch mal eine Katastrophe.«
    »Ich werde versuchen, nie wieder so durchzudrehen«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren betreten.
    »Okay«, sagte ich und schickte alle bis auf Boram aus dem Zimmer.
    Ich trat an das Bett und betrachtete Lance Selby. Es schnitt mir schmerzhaft ins Herz, ihn so daliegen zu sehen. Er hatte von dem Mordversuch nichts
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