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0559 - Kapitän Sensenmann

0559 - Kapitän Sensenmann

Titel: 0559 - Kapitän Sensenmann
Autoren: Jason Dark
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Sensenmann und seine Mannschaft werden den Terror von früher wieder aufnehmen. Er hat seine Mannschaft erneuert und wird versuchen, die Meere…«
    »Nein, nein, nein!« unterbrach der Chiefinspektor sie. »Jetzt geht die Phantasie mit Ihnen durch.«
    »Ich hoffte, es wäre so. Aber das ist leider nicht der Fall, Sir. Sie werden es erleben.«
    »Gut, wenn Sie soviel wissen, Mrs. Bowman, können Sie mir sicherlich auch sagen, was meine Leute und ich dagegen unternehmen sollten?«
    »Darüber habe ich mir in der Tat Gedanken gemacht.« Sie schaute auf ihre schlichte Handtasche. »Meine Tochter war einige Zeit bei mir. Wir haben also miteinander reden können. Da ist mir folgendes aufgefallen. Es muß einen Mann geben, der sich mit Dingen beschäftigt, die außerhalb der Norm liegen.«
    »Ach ja?«
    Harriet Bowman ließ sich auch durch den spöttischen Tonfall des Beamten nicht beirren. »Gayle war während ihrer Dienstzeit auch in London. Sie hat Scotland Yard kennengelernt und von einem Oberinspektor gehört, der auch Geisterjäger genannt wird, eben weil er sich mit diesen außergewöhnlichen Dingen beschäftigt. Den Namen hatte sie auch behalten. Der Mann heißt John Sinclair und nimmt sich sicherlich dieses Falles an. Ich möchte Sie bitten, Sir, sich mit John Sinclair in Verbindung zu setzen, und zwar sehr schnell. Wie ich Ihnen schon sagte, Käpt’n Sensenmann hat seine Mannschaft beisammen. Er kann also wieder zuschlagen, und so etwas ist kein Spaß.«
    Lester hatte mit offenem Mund zugehört. Allmählich wurde er zornig. »Wie soll er denn zuschlagen, verdammt?«
    »Indem er Boote überfällt.«
    »Mit seinem Schiff, das versunken irgendwo auf dem Grund des Meeres liegt?«
    »Ja!«
    »Ach – das ist doch Quatsch.«
    »Wenn er aus den Fluten gestiegen ist, wird auch das Schiff seinen Platz verlassen haben. Leider habe ich nur ihn von Angesicht zu Angesicht gesehen und nicht das Schiff. Ich bin jedoch überzeugt davon, daß es seinen Weg an die Oberfläche gefunden hat. Bitte, tun Sie sich und uns allen einen Gefallen. Sorgen Sie für die Sicherheit dieses westlichen Küstenstreifens. Sonst werden Sie sich Ihr Leben lang Vorwürfe machen, Sir. Mehr habe ich nicht zu sagen.« Mrs. Bowman erhob sich. Für Sie war das Gespräch beendet.
    Auch der Chiefinspektor stand auf. Er wollte die Frau nicht ohne Hoffnung gehen lassen, deshalb schlug er einen versöhnlicheren Ton an. »Ich werde sehen, was sich machen läßt.«
    Harriet Bowman hob warnend ihren Zeigefinger. »Aber denken Sie daran. Reagieren Sie bald!«
    »Natürlich.«
    Lester brachte die Besucherin noch zur Tür und bat den Sergeant zu sich. Als dieser vor dem Schreibtisch seines Chefs stand, konnte Lester nur lachen und den Kopf schütteln. »Also, ich habe eine Geschichte gehört, die haut Sie um, Sergeant. Setzen Sie sich. Ich möchte gern Ihre Meinung dazu hören.«
    Der Sergeant hörte aufmerksam zu. Im Gegensatz zu seinem Chef lachte er nicht, was Lester natürlich auffiel.
    »Sind Sie auch der Meinung, daß…?«
    »Sorry, Sir, wenn ich Sie unterbreche, aber darf ich fragen, woher Sie stammen?«
    »Ja, aus Manchester.«
    »Industriegebiet.«
    »Klar. Was hat das mit unserem Fall zu tun?«
    »Nun ja, ich stamme aus Cornwall, da denkt man über gewisse Dinge und Vorfälle eben anders. Die Menschen sind noch mehr mit der Natur verwachsen. Sie hören auf gewisse Warnsignale, die durchaus auch von der See abgegeben werden können.«
    »Ist Ihnen der Name Käpt’n Sensenmann denn ein Begriff?«
    »In der Tat.«
    »Hatte er eine Mannschaft, die sich aus Frauen zusammensetzte?«
    »So erzählt man sich.«
    »Und Sie, Sergeant, glauben auch, daß dieser komische Knochen-Kapitän nach über 200 Jahren zurückgekehrt ist, um seine Schreckensherrschaft von vorn zu beginnen?«
    »Das kann ich nicht beurteilen.«
    »Sie würden es aber nicht in Bausch und Bogen ablehnen.«
    Der Sergeant knetete sein Kinn. »Wir kennen uns ziemlich lange, Sir. Einige Jahre schon, aber wenn ich ehrlich sein soll, haben Sie immer sehr nach den Vorschriften gehandelt.« Er trat einen Schritt zurück. »Was natürlich kein Vorwurf sein soll.«
    »Stimmt. Ich bin ein Praktiker.«
    »Sollte man dann nicht versuchen, über den eigenen Schatten zu springen?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die Worte der Frau ernst nehmen.«
    Chiefinspektor Lester lehnte sich zurück und atmete tief durch.
    »Ernst nehme ich die verschwundenen Frauen. Wir werden die Fälle noch einmal aufrollen.
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