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0558 - Die Erde im Hypersturm

Titel: 0558 - Die Erde im Hypersturm
Autoren: Unbekannt
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offensichtlich gerade eine Operation vor.
    Anderson fuhr fort: „Die Schockwelle hat den Transmitterverkehr gestört. Wir hatten unser Gerät auf Empfang geschaltet, weil wir vier Schüler von einer Exkursion der biopositronischen Rechenanlage NATHAN zurückerwarteten.
    Es gab einen Unfall."
    Demidegeve umrundete die Energieglocke, bis er auf der anderen Seite stand und freie Sicht auf die Bahre hatte. Vaila, die ihm ahnungslos gefolgt war, schrie entsetzt und wandte sich abrupt ab, als sie sah, was auf der Bahre lag.
    Eigentlich waren es zwei Bahren, die man zusammengeschoben hatte. Darauf lag ein unförmiger Klumpen, aus dem Arme und Beine ragten, in dem Augen zuckten und Organe pulsierten.
    „Die vier Studenten waren gerade im Begriff, zu rematerialisieren, als die Hyperschockwelle einschlug", sagte Anderson neben Demidegeve mit leiser Stimme. „Die Wiederverstofflichung wurde durch die hyperenergetische Fremdenergie gestört, die Atome fanden sich nicht nach dem Muster der vier Matrizen zusammen. Was vier Menschen hätten werden sollen, wurde in willkürlicher Formation zu einer Einheit zusammengedrängt."
    Demidegeve schwieg. Er beobachtete die Bemühungen der beiden Ärzte und der Medo-Roboter.
    Sie hatten mit dem Vibratorskalpell einige wild wuchernde Gewebeklumpen abgetrennt. Zwei davon sahen aus wie deformierte Gehirnmassen.
    Sie legten Venen und Arterien frei und schlossen sie an einen künstlichen Blutkreislauf an. In die zuckenden Arme und Beine, die noch mit Stoffetzen behangen waren, injizierten sie Narkotika, bis sich die Glieder beruhigt hatten.
    Vier der Augen schlossen sich. Daraufhin nähten die Ärzte einige klaffende Wunden zu und schlössen sie mit Biomolplast.
    Die freiliegenden Organe bedeckten sie ebenfalls mit künstlich durchblutetem Biomolplast.
    Endlich waren sie mit den vorbereitenden und vorbeugenden Maßnahmen fertig. Sie hüllten das monströse Wesen aus vier Individuen in einen Schutzschirm und ließen die große Energieglocke in sich zusammenfallen.
    Während die Medo-Roboter mit den beiden Schwebebahren die Transmitterhalle verließen, wandten sich die beiden Ärzte dem Rektor zu und nahmen den Atemschutz ab.
    „Werden sie durchkommen?" erkundigte sich Anderson.
    Der eine Arzt zögerte.
    „Schwer zu sagen, ob es alle vier schaffen. Zwei von innen werden wir bestimmt wieder so herrichten, daß sie sich unter Menschen sehen lassen können. Das heißt, wenn die Organe so lange durchhalten, bis die Operation abgeschlossen ist. Das Schicksal der anderen zwei steht auf des Messers Schneide. Wir müssen überhaupt erst herausfinden, welche Organe verlorengegangen sind. Einige werden wir ersetzen können, andere nicht. Es sind zum Beispiel insgesamt nur drei Herzen verblieben. Dafür sind alle vier Gehirne tadellos erhalten. Wir müssen sie nur verpflanzen.
    Aber das ist nicht unser größtes Problem, denn die Transplantationschirurgie wird heute mit fast allem fertig.
    Wir können das fehlende Herz durch ein künstliches ersetzen, die Gehirne und die Nervenzentren lassen sich mühelos versetzen - soweit ich das ersehen konnte. Viel schwieriger wird es jedoch sein, allen vier ihr menschliches Aussehen zurückzugeben, ohne zuviel Metall und Biomolplast einzusetzen.
    Wie gesagt, zwei haben reelle Chancen. Nach der Durchleuchtung werden wir mehr wissen..."
    Anderson winkte ab. Sein Gesicht war aschfahl.
    „Sind die Transmitter wieder einsatzbereit?" erkundigte sich Demi-degeve.
    „An einem wird noch gearbeitet", antwortete der Rektor. „Den anderen haben die Techniker inzwischen freigegeben. Allerdings kann niemand garantieren, daß nicht noch eine zweite Hyperschockwelle über uns hereinbricht. Wieso fragen Sie?
    Wollen Sie einen Transmitter benützen?"
    „Ich muß nach Imperium-Alpha."
    „Ist es dringend?"
    „Jawohl. Ich glaube entdeckt zu haben, was mit den Tausenden und aber Tausenden von Himmelskörpern passierte, deren Raum jetzt der Schwarm beansprucht."
    „In der Tat, das ist ein gewichtiger Grund", sagte Anderson.
    „Immerhin könnten Sie Ihre Theorie auch über Funk weiterleiten."
    Demidegeve lächelte.
    „Das hätte im Endeffekt doch nur meine Abberufung zu einer persönlichen Aussprache zur Folge."
    „Da mögen Sie recht haben." Anderson seufzte und strich sich durch das schüttere Haar. „Gehen Sie allein?"
    „Nein, ich werde ihn begleiten", sagte Manuel Orchez rasch.
    „Ich komme auch mit", erklärte Vaila.
    „Du bist vielleicht naiv, Mädchen", sagte
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