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0553 - Geisterstunde

0553 - Geisterstunde

Titel: 0553 - Geisterstunde
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie alle waren jetzt seine Feinde, die danach gierten, ihre Fangzähne in seinen Hals zu schlagen.
    Gegen Vampire gibt es nur ein einziges Mittel.
    Man muß sie auslöschen!
    ***
    Der Dämon beugte sich über das schutzlose Mädchen und glaubte sein Spiel schon gewonnen zu haben.
    »Jetzt bist du mein!« gellte es in Reolas Ohren, und in diesem Moment erlosch ihre Gedächtnisblockade, und sie erkannte ihn.
    Rhe’ftallion stand vor ihr, der Dämon aus fernster Vergangenheit!
    Rhe’ftallion, der vor langer Zeit in Wales ansässig gewesen war, dann auswanderte, um Unheil über die Welt zu bringen, und der jetzt zurückgekommen war in seine Felsenhöhlen!
    Rhe’ftallion, nur dem Herrn der Hölle persönlich verantwortlich!
    Reola schrie, schrie wie noch nie in ihrem Leben. Sie wußte, daß sie diesmal keine Chance hatte, dem Unheimlichen zu entkommen. Er war zu stark, zu mächtig, und niemand außer ihr konnte überhaupt ahnen, daß Rhe’ftallion zurückgekehrt war.
    Nicht einmal Gryf würde sie hier vermuten…
    ***
    Schweren Herzens vollbrachte Gryf sein grausiges Werk und erlöste jeden, den er als Vampir erkannte.
    Immer wieder durchstieß sein Silberstab das schwarze Herz einer Höllenkreatur. Er hinterließ eine lange Spur aus Staub in Llandrysgryf.
    Aber damit war seine Aufgabe noch nicht beendet. Es galt, Reola aus den Klauen des Dämons Rhe’ftallion zu retten.
    Er kannte die Felsenhöhlen des Dämons, hatte aber bis heute nicht geahnt, daß jenes Geschöpf aus tiefster Vergangenheit sie jetzt wieder bewohnte.
    Im zeitlosen Sprung versetzte er sich dorthin - und fand Reola!
    Vor ihr standen der Dämon und seine Diener!
    Wiederum waren es künstliche Vampire, die zwar auf den ersten Blick normal wirkten, aber ihre Blutgier unter Kontrolle halten konnten und nur dem Willen ihres Meisters gehorchten. Das unterschied sie von echten Vampirgeschöpfen, die niemals ihrem Drang nach Menschenblut hätten widerstehen können.
    Rhe’ftallion benötigte für die Opferung kein Messer. Ihm waren seine Klauen Werkzeug genug.
    Er näherte sich dem vor Todesangst zitternden Mädchen, hob die rechte Pranke…
    Da spürte er, daß er, seine Höllendiener und sein Opfer nicht mehr allein im Dunkeln der Tiefe waren, daß sie jetzt einen Zuschauer hatten.
    Rhe’ftallion hatte nicht die Absicht, sich erneut von seinem Opfer abbringen zu lassen. Unhörbar gab er seinen Vampiren den Befehl, sich um den Störenfried zu kümmern.
    Vier wirbelten herum und attackierten Gryf.
    Der schwang den Silberstab. Doch zu seinem Erschrecken mußte er feststellen, daß seine magische Waffe hier im Reich des Rhe’ftallion nicht so wirkte wie gewohnt!
    Gryf mußte zweimal zustoßen, um einen Vampir in die finsteren Abgründe der Hölle zurückzustoßen.
    »Rhe’ftallion!« schrie er.
    Da stoppte der Riese seine Bewegung und wandte den Kopf.
    »Gryf!« stieß er hervor. »Du bist tot! Du mußt tot sein!«
    »Ich bin nicht tot!« schrie der Cymry-Druide und schwang den Silberstab. »Rhe’ftallion, ich kenne deinen Namen und deine Herkunft, und hier werde ich dich vernichten, auf daß du nie wieder Schrecken verbreitest mit deinen Vampir-Horden!«
    »Wurm!« grollte der Dämon, und das Grollen wurde zum Brüllen, das im Dunkeln der Tiefe schaurig widerhallte.
    »Wurm, ich zerquetsche dich!«
    Erbarmungslos schlug er zu.
    Aber da hatte Gryf bereits seinen Standort gewechselt und sich ohne Zeitverlust acht Meter weiter seitlich versetzt. Und dann begann er mit dem Aufsagen des tödlichen Spruches.
    Dreimal hatte er die Prozedur zu wiederholen, dann wandelte das Brüllen des Dämons sich in ein Kreischen, und langsam begann er zu schrumpfen.
    Zu spät besann sich der völlig überraschte Rhe’ftallion darauf, seine Macht gegen den Druiden einzusetzen. Jetzt war es zu spät, mit seinem körperlichen Vergehen trat auch ein magischer Schrumpfungsprozeß mit ein, der ihm die Kräfte nahm.
    Dann existierte Rhe’ftallion nicht mehr!
    Lächelnd schloß Gryf Reola in seine Arme und versetzte sich mit ihr wieder an die Oberfläche, während unter ihnen das Dunkel der Tiefe verging.
    Eben noch in den Klauen des Dämons, lag das Mädchen nun in Gryfs Armen und schluchzte laut unter der schrecklichen Erinnerung. Er strich über ihre weiche, warme Haut, über den schlanken Mädchenkörper, und als sie sich endlich wieder beruhigt hatte, hielt er mit ihr Arm in Arm Einzug in Llandrysgryf, dem Ort der Verheerung.
    Dafyd, der Wirt, war einer der wenigen, die den
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