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055 - Das Monster von Greenfield

055 - Das Monster von Greenfield

Titel: 055 - Das Monster von Greenfield
Autoren: Dämonenkiller
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und alle Formalitäten erledigt.«
    »Wir haben Lord Marbuel viel zu verdanken«, sagte Mikes Tante.
    »Ist Ihnen nie der Verdacht gekommen, Lord Marbuel könnte das aus eigennützigen Motiven getan haben?«, fragte Dorian. »Ja, dass er am Tod von Mikes Eltern mitschuldig war, dass er sie vielleicht getötet hat? Unser Mitarbeiter hat in Rannochmore das Gerücht gehört, die Körper von Mikes Eltern hätten Stichverletzungen gehabt, die auf einen Ritualmord hinwiesen. Darauf deutet auch Mikes Alptraum hin. Und schließlich – haben Sie nie in Erwägung gezogen, dass Edward vielleicht gar nicht tot ist?«
    »Nein! Nein! Nein!«
    Miss Prelutsky schrie es. Sie schüttelte unablässig den Kopf und schlug mit den Armen um sich, als wollte sie irgendetwas abwehren. »Das ist nicht wahr! Alles Lüge! Lord Marbuel ist ein guter Mensch! Und Edward ist seit fünfzehn Jahren tot. Tot! Tot!«
    »Das glauben Sie ja selbst nicht!«, schrie Dorian sie an. »Sie wollen die Wahrheit nur nicht wahrhaben, als Mike Ihnen von den Morden erzählte, die er angeblich begangen hat, müssen Sie die Wahrheit zumindest geahnt haben. Da Sie wussten, dass Mike nicht Mr. Hyde sein konnte, musste es sich um eine zweite Person handeln. Und das konnte nur Edward McDougall sein.«
    Miss Prelutsky war verstummt. Mike, der von alledem wahrscheinlich nicht viel mitbekam, schloss sie liebevoll in die Arme.
    »Die Wahrheit sieht so aus, Miss Prelutsky«, fuhr Dorian fort. »Lord Marbuel finanzierte die operative Trennung der siamesischen Zwillinge in der Absicht, sich eines der beiden Kinder zu bemächtigen. Deshalb ließ er Edward offiziell sterben. In Wirklichkeit nahm er ihn auf sein Schloss, wo er ihn in seinem Sinne erzog. Und daraus wurde dann der grausame, bösartige Mr. Hyde. Unser Mitarbeiter hat Edwards Grab geöffnet. Darin lag nicht das Skelett eines fünfjährigen Jungen, sondern der Leichnam eines Mannes. Der Leichnam von Lord Marbuel. Ich habe Edwards Geständnis, dass er Lord Marbuel tötete, als er glaubte, ihn an Bösartigkeit und Grausamkeit übertroffen zu haben. So sieht die Wirklichkeit aus, Miss Prelutsky.«
    Dorian hielt erschöpft inne. Er hatte es für nötig erachtet, Mikes Tante die Wahrheit schonungslos in allen Einzelheiten zu sagen. Dorian konnte sich vorstellen, dass sie oft an sich selbst gezweifelt hatte, weil sie Mike nicht glücklich machen konnte. Er musste ihr verständlich machen, dass Lord Marbuel und vor allem Edward an Mikes Unglück schuld waren. Erst wenn sie die wahren Zusammenhänge erkannte, konnte er den entscheidenden Schritt tun.
    »Sie glauben also ehrlich an Mikes Unschuld?«, fragte Miss Prelutsky.
    »Seine Unschuld lässt sich vor dem Gesetz nicht beweisen – ebenso wenig wie seine Schuld«, erwiderte Dorian, der froh war, dass Mikes Tante durch seine realistische Schilderung keinen Schock erlitten hatte. »Es genügt nicht, dass ich an Mikes Unschuld glaube. Das habe ich schon von Anfang an getan. Ich möchte ihm zu einem normalen Leben verhelfen, einem Leben ohne Alpträume, ohne ständige Visionen von Morden. Ein normales Leben kann er aber nur führen, wenn er frei ist.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sein Zwillingsbruder – Mr. Hyde muss sterben, damit Mike leben kann.«
    »Das – das ist schrecklich.«
    »Eine Alternative gibt es nicht.«
    »Und wie soll – Mr. Hyde sterben?«
    Dorian machte eine Pause.
    »Ich habe mir einen Plan zurechtgelegt«, sagte er schließlich. »Es ist relativ einfach. Ich brauche nur Ihr Einverständnis, dann kann ich Mr. Hyde mit seinen eigenen Mitteln schlagen. Lord Marbuel hat ihm Fähigkeiten beigebracht, von denen normale Sterbliche keine Ahnung haben. Man kann es schwarze Magie nennen. Ich verstehe mich darauf ein wenig. Aber es ist nötig, dass Sie und auch Mike Edwards Tod wünschen. Es muss sein, Miss Prelutsky.«
    »Mehr brauche ich nicht zu tun?«
    Dorian schüttelte den Kopf. »Das andere erledige ich. Ich habe in Ihrem Haus in Greenfield etwas entdeckt, dessen Bedeutung mir erst später klar geworden ist. Das kann ich als Waffe gegen Edward einsetzen. Damit kann ich ihn vernichten.«
    »Worum handelt es sich?«, erkundigte sich Mike.
    »Das möchte ich für mich behalten.«

    Jetzt ist Hunter fällig. Was für ein eingebildeter Fatzke er ist! Zugegeben, er hat im Großen und Ganzen richtig kombiniert, hat alles ganz deutlich durchschaut. Ist schon ein schlauer Bursche. Aber wie alle, die sich schlau vorkommen, ist auch er überheblich. Das bricht ihm das
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