Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Und dann haben Sie keine mächtigen Freunde mehr. Und Ssacah würde in diesem Fall nie mehr in die Welt der Lebenden zurückgeboren werden.«
    »Das werden wir sehen«, sagte Panshurab und erhob sich von seinem Stuhl. »Ich betrachte unser Gespräch als beendet. Ach, noch etwas, alter Mann - was Sie da gerade in den Fuß beißt, sollten Sie vorsichtig und liebevoll behandeln, wenn ich bitten darf!«
    Das bösartige Zischen einer Königskobra drang an Odinssons Ohr…
    ***
    Das Taxi reihte sich wieder in den Verkehr ein. Brent Renshaw wohnte in der oberen Etage eines Mietshauses in einer wenig belebten Seitenstraße. Nur ein paar Dutzend Meter weiter gab es einen Pub, der allerdings mittlerweile geschlossen hatte - Großbritanniens Sperrstunde beginnt bereits um 23 Uhr.
    Deshalb wunderte Teri sich ein wenig, daß hinter den Fenstern noch Licht brannte. Vor dem Pub standen ein weißer Mercedes S 600 L und ein schon etwas älterer, ebenfalls weißer 560 SE. Die Kennzeichen ließen sich aus der Entfernung nicht erkennen.
    »Was tun denn die Luxusschlitten hier?« machte sie ihren Begleiter auf die beiden Wagen aufmerksam. »Die passen doch gar nicht in diese eher ärmliche Gegend.«
    Der junge Mann warf nur einen kurzen Blick hinüber. »Vielleicht eine geschlossene Gesellschaft.«
    »Bei nur zwei Autos, und bei der gehobenen Klasse? Wenn das eine Gesellschaft ist, dann eher die ehrenwerte - die Mafia nämlich.«
    »Dann sollten wir erst recht von der Straße verschwinden«, drängte Renshaw. »Außerdem haben wir noch was ganz Wichtiges vor… Blümchen pflücken…« Er begann schon mal vorsichtig zu zupfen.
    »Aber nicht hier auf der Straße«, protestierte Teri und klopfte ihm auf die vorwitzigen Finger. Ganz kurz nur tastete sie telepathisch nach den beiden Fahrzeugen. In einer der Luxuskarossen registrierte sie zwei Menschen, die hinter den getönten Scheiben nicht auszumachen gewesen waren. Aber ehe sie deren Gedanken berühren konnte, lenkte Renshaw ihre Konzentration mit seinem ungestümen Drängen wieder ab.
    Teri folgte ihm ins Haus. Während der Lift sie nach oben trug, dachte sie schon nicht mehr an die beiden Wagen. Warum sollte sie sich auch mit der Londoner Gesellschaft an legen, sofern ihre Vermutung stimmte? Und andere Leute gingen sie noch viel weniger etwas an.
    Noch im Lift begann Renshaw erneut zu pflücken. Diesmal ließ Teri ihn gewähren. Abgelöste Stoffblumen verschwanden einfach zwischen seinen Fingern, lösten sich in Nichts auf.
    Überrascht starrte er die Druidin an.
    »Was ist das denn?«
    »Sagte ich doch schon - nichts als Zauberei!«
    Er schluckte. »Ich verstehe immer noch nicht, wie das funktionieren soll. Du willst mich sicher nur mit einem Trick auf den Arm nehmen.« Dann starrte er sie mit ungläubigen Augen an. »Aber - wenn du die Wahrheit sagst, dann… dann bist du etwa die ganze Zeit, den ganzen Abend über in Wirklichkeit - nackt gewesen?«
    »Wer weiß?« schmunzelte sie. »Vielleicht nicht nur an diesem Abend. Was ist Zauberei oder Illusion? Was ist wirklich vorhanden und was nicht? Möchtest du nicht versuchen, es herauszufinden?«
    Seine Augen wurden noch eine Spur größer. Er schnappte nach Luft und war einen Moment lang sprachlos.
    Teri lachte hell auf. Der Lift stoppte, und sie lief vor ihm her über den Korridor zu seiner Wohnung. Brent Renshaw hatte es eilig, die Tür aufzuschließen. Das goldhaarige Mädchen raubte ihm fast den Verstand!
    Teri ging zum Fenster, wollte es aufreißen und mit der klaren Abendluft, die sie auf der Straße genossen hatte, auch den Raum übergießen. Aber er lenkte sie um, natürlich direkt in Richtung Bett.
    Deshalb sah Teri den weißen Daimler Double-Six nicht, der sich hinter die beiden anderen Limousinen einreihte…
    ***
    Alles ging blitzschnell.
    Der alte Mann war beweglicher, als er aussah. Er sah nicht einmal nach unten, sondern bewegte seinen Fuß nur schwungvoll. Im gleichen Moment, in dem die unterarmlange Kobra zubeißen wollte, erwischte er sie mit einem Tritt, der sie quer durch die leere Gaststube schleuderte.
    Der Wirt zuckte erschrocken zusammen und tauchte blitzschnell hinter der langen Theke unter. Jetzt bereute er seine patriotische Gesinnung, deretwegen er auf den Wunsch des alten Geheimdienstlers eingegangen war und den Pub nach der offiziellen Sperrstunde noch für diese kleine merkwürdige Gesellschaft bereitgestellt hatte.
    Die beiden Männer an der Tür hielten plötzlich Pistolen mit aufgeschraubten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher