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0543 - Wen die Satans-Spinne holt

0543 - Wen die Satans-Spinne holt

Titel: 0543 - Wen die Satans-Spinne holt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in der kurzen Zeit solche Netze schaffen können. Und auch viele kleine Spinnen wären sich dabei gegenseitig erheblich ins Gehege gekommen.
    Nicole schüttelte sich.
    Es war nicht unbedingt so, daß sie sich vor Spinnen ekelte. Aber ab einer bestimmten Größenordnung waren ihr diese Tiere doch recht suspekt…
    Vor allem dann, wenn sie nach menschlichem Ermessen und allen bekannten Naturgesetzen nicht so groß sein durften.
    Eine Spinne von Schäferhundgröße besaß eine gewaltige Masse, die von den dünnen Beinen nicht mehr gehalten werden konnte, auch wenn diese samt Muskeln proportional mitwuchsen.
    »Richtig interessant wird es allerdings erst«, fuhr Ted Ewigk fort, »wenn man sich die einzelnen Stellen, an denen Spinnennetze und Tote gefunden worden sind, auf dem Stadtplan anschaut.«
    Er entfaltete das Papier auf dem Wohnzimmertisch und strich es glatt. Kurz orientierte er sich, dann markierte er eine Stelle nach der anderen.
    »Bis vorhin waren es fünfundzwanzig Fixpunkte; die Polizei nennt sie Tatorte. Ich habe den sechsundzwanzigsten bereits erwartet - und natürlich mußte er hier in der Nähe sein…«
    »Warum sechsundzwanzig?« wollte Nicole wissen. »Das ist doch keine runde Zahl wie das Viertelhundert…«
    »Aber nach Adam Riese und Eva Zwerg zweimal dreizehn«, rechnete Ted ihr vor. »Und die Dreizehn ist bekanntlich des Teufels Dutzend und eine magische Zahl.«
    Er fuhr mit der Hand über die Karte.
    »Fällt euch etwas auf?«
    Zamorra runzelte die Stirn.
    »Schon möglich. Das sind Kreise, nicht wahr?«
    »Oder auch Spiralen. Wie bei einem Spinnennetz«, sagte Ted. »Zwei Krümmungen sind perfekt, die dritte ist angefangen. Übrigens: nicht jedes Netz barg Tote. Das von eben ja erfreulicherweise auch nicht. Aber wenn wir die Spirale mal weiterzeichnen, unter Berücksichtigung der proportionalen Abstände, müßten die nächsten Positionen hier… und hier… und hier… sein.«
    Er punktete die Stellen mit dem Textmarker an.
    »Hier wären wir bei neununddreißig… und hier bei zweiundfünfzig…«
    »Und hier am Schluß«, sagte Zamorra und wies auf den Platz der Republik. »Hier ist das Zentrum des Netzes. Darauf wolltest du doch hinaus, oder?«
    Der Reporter nickte.
    »Unter anderem.«
    »Die Sache ist gesteuert«, erkannte Zamorra. »Jemand hat dieses Über-Netz genau geplant. Aus welchem Grund?«
    »Sicher nicht, um Rom mit einem riesigen Spinnennetz zu bedecken«, meinte Ted. »Und sicher auch nicht, um ein paar Menschen auf recht grausige Weise umzubringen. Und wenn, hätte sich der heimliche Drahtzieher… oder Fadenzieher… einen ungefährlicheren Ort aussuchen können als ausgerechnet die Heilige Stadt. New York vielleicht, oder Tokio, oder Frankfurt und Moskau… Aber doch nicht die Stadt, in der der Kirchenstaat zu Hause ist…«
    »Vielleicht - um uns eine Falle zu stellen?« warf Nicole ein.
    Zamorra nickte nur.
    »Aber wer sitzt uns dann jetzt schon wieder im Nacken?« fragte sie.
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern.
    »Feinde«, sagte er, »haben wir wahrlich genug…«
    ***
    Die Menschen waren wieder im Haus verschwunden. Zorak hielt es mißtrauisch unter Beobachtung.
    Solange Zamorra und sein Komplize sich innerhalb der weißmagischen Abschirmung befanden, kam Zorak nicht an sie heran.
    Doch irgendwann würden sie wieder herauskommen müssen. Es lag in der Natur der Menschen, sich nicht eine Ewigkeit lang an einem bestimmten Platz aufzuhalten. Vermutlich beredeten sie jetzt den Netzfund und schmiedeten Pläne.
    Am besten war es, ihnen zuvorzukommen.
    Aber wie?
    Vielleicht sollte sie sich mit Lucifuge Rofocale absprechen. Schließlich hatte er die Spinne verändert. Es war immerhin sein Plan gewesen.
    Sie kehrte in die Schwefelklüfte zurück.
    ***
    »Schauen wir mal, wem wir in letzter Zeit auf die Füße getreten sind«, überlegte Zamorra.
    »Oder von wem wir lange nichts mehr gehört haben«, gab Nicole zu bedenken. »Das könnte gerade der Trick sein: uns über Monate in Sicherheit zu wiegen, um dann um so überraschender zuzuschlagen.«
    Ted Ewigk hob die Hand.
    »Ich fürchte, ihr überseht beide etwas«, sagte er. »Es gibt da zwei Möglichkeiten. Die erste lautet: Wir haben es mit einer dämonischen Spinne zu tun, oder mit einem Spinnendämon. Die zweite heißt: Diese Netze, diese Angriffe von übergroßen Spinnen auf Menschen, sind nichts als ein Köder! Sie sind nicht die Falle selbst!«
    »Was meinst du damit?«
    »Jemand rechnet damit, daß
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