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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wer im Pentagon unbedingt mich für einen Geheimauftrag haben will, halte ich Sie für ein Genie!«
    Er konnte sich Shackletons Grinsen bildlich vorstellen, als der antwortete: »Für was Sie mich halten, Boß, berührt mich nicht. Eher schon, welchen Wert Sie meiner Gehaltseinstufung beimessen.«
    »Darüber reden wir später«, schmunzelte Tendyke.
    Er legte auf. Er wußte, daß Shackleton sein Bestes tun würde - beziehungsweise seine handverlesenen Mitarbeiter.
    Und er hoffte, daß Zamorra nicht in der Zwischenzeit anderweitig engagiert war.
    Er hätte ihn nur zu gern bei der Aktion dabeigehabt…
    ***
    »Regenbogenblumen vor Gryfs Hütte und an unserem verschwiegenen Plätzchen an der Loire… bemerkenswert«, stellte Zamorra fest.
    Sie hatten sich in der kleinen Bibliothek zusammengesetzt. Gryf hatte sich in einen durch Magie erzeugten Overall gehüllt, was Nicole zu einem anzüglichbedauernden Kommentar verleitete -was wiederum ihr ein vorwurfsvolles Kopfschütteln von Pater Ralph einbrachte.
    »Es stellt sich die Frage, wer diese Blumen angepflanzt hat - und wie er sie hierhin gebracht hat. Immerhin wachsen sie, wie wir wissen, nicht innerhalb weniger Stunden zur vollen Größe heran. Sie müssen also als komplette Großpflanzen angepflanzt worden sein.«
    »Die Unsichtbaren?« schlug Nicole nach einem Blick auf Pater Ralph zögernd vor. »Immerhin benutzten oder benutzen sie die Regenbogenblumen ebenfalls.«
    »Was hat es mit diesen Unsichtbaren auf sich?« wollte Pater Ralph prompt wissen.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Wir haben sie auf einer fremden Welt kennengelernt. Vielleicht sind sie überhaupt erst durch uns auf die Erde gestoßen. Jedenfalls sind danach zwei von ihnen hier aufgetaucht und benahmen sich… sagen wir mal, recht unfreundlich. Sie haben geraubt und gemordet. Einen Grund dafür konnte keiner von uns feststellen. Einer von ihnen wurde erschossen, der andere hat hier bei uns im Château-Keller Selbstmord verübt. Um ein Haar hätte er mich vorher selbst in den Tod getrieben. Es ist mir bis heute unbegreiflich, wie er mich unter hypnotische Kontrolle nehmen konnte; ich gehöre eigentlich zu den Menschen, die nicht hypnotisiert werden können, es sei denn, sie lassen es willentlich geschehen.« [1]
    »Was diese Unsichtbaren hier wollen, ist ebenfalls unbekannt?« hakte Pater Ralph nach.
    »Keiner von uns hat auch nur die geringste Ahnung. Wir wissen auch nicht, wo und wie wir sie aufspüren können, um mehr über sie herauszufinden und mit ihnen zu reden. Wenn wir sie verstehen könnten, könnten wir ihnen vielleicht helfen, ihre Probleme zu lösen, bevor sie sie zu unseren Problemen machen. Aber… wir sehen sie ja nicht einmal. Nur ihre Spuren…«
    »Und du glaubst«, wandte sich der Pater an Nicole, »daß diese Unsichtbaren die Blumen angepflanzt haben?«
    »Es wäre eine Möglichkeit. Niemand von uns kann sagen, ob sie sich zurückgezogen haben. Wenn noch mehr von ihnen auf der Erde herumspuken, dann werden sie möglichst viele Blumen anpflanzen, um möglichst schnell überall auftauchen zu können - oder Fluchtwege zu haben.«
    »Aber wieso ausgerechnet unten an der Loire?« fragte Zamorra.
    »Und wieso ausgerechnet bei mir?« ergänzte Gryf.
    »Wir wissen nicht, wo sie sich sonst noch als Gärtner betätigen«, überlegte Zamorra. »Bei uns wäre das durchaus logisch. Wir wissen von ihrer Existenz, und damit sind wir ihre Gegner. Die Blumen in unserem Keller sind abgesichert; da kommen sie nicht mehr durch. Also legen sie anderswo in unserer Nähe einen botanischen Materie-Transmitter an. Und dafür bietet sich dieser kleine, verschwiegene Platz in der Flußschleife regelrecht an. Da ihn jeder immer hübsch sauber hält, glaubten sie vielleicht, niemand käme dahin und es sei ein sicheres Versteck. - Übrigens sollte es mich gar nicht wundern, wenn es auch in Baton Rouge oder bei Tendyke's Home plötzlich neue Blumenkolonien gäbe…«
    »Fragen wir doch einfach mal nach«, schlug Nicole vor. »Sie sollen sich umschauen und danach suchen.«
    »Das erklärt allerdings noch nicht, warum ausgerechnet bei mir jemand so eine Anpflanzung vornimmt«, erinnerte Gryf.
    »Vielleicht wissen sie inzwischen, daß du zu uns gehörst, und wollen dich auf diese Weise unter Kontrolle halten.«
    »Das ist nichts, was mein Herz erfreut«, murmelte der Druide. »Wo haben wir denn sonst noch… äh, Stützpunkte ? Rom, Lewellyn-Castle beziehungsweise Caer Spook in Schottland, das
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