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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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Grabkammer gefolgt waren.
    »Da liegt ein Vermögen«, flüsterte Jean Cardin andächtig.
    »Die Grabbeigaben allein sind ein Vermögen wert«, hauchte Abd-el-Baran ergriffen.
    Kassim verzog ärgerlich den Mund. Die Banausen dachten nur an den materiellen Wert. Er räusperte sich. Seine Stimme klang unnatürlich hoch.
    »Wir öffnen den Sarkophag«, sagte er.
    »Weshalb sollen wir das tun?«, fragte Cardin. »Wir nehmen einige Gegenstände mit und versuchen zu entkommen. Sie vergessen, Kassim, dass wir gefangen genommen wurden.«
    »Das vergesse ich nicht«, sagte Kassim und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Der Sarg muss geöffnet werden.«
    Kassim entriss einem der Fellachen das Brecheisen. Er wusste aus Berichten anderer Ägyptologen, dass die Sargdeckel meist sehr schwer waren; einige Särge hatten mehrere Tonnen gewogen. Er setzte das Brecheisen an, rutschte ab und taumelte gegen den Sarg.
    »Lassen Sie diesen Unsinn!«, sagte Abd-el-Baran. »Wir müssen zu fliehen versuchen. Vielleicht gelingt es uns, die Tür aufzubrechen.«
    Doch Kassim hörte nicht auf ihn. Nochmals setzte er das Brecheisen an. Ein lautes Knirschen war zu hören. Das Eisen schob sich zwischen Sarg und Deckel. Kassim stieß das Eisen tiefer und drückte mit aller Kraft dagegen. Seine Stirnadern schwollen an. Der Sargdeckel hob sich, nicht viel, kaum einen Finger breit. Kassim lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht auf das Eisen. Der Sargdeckel hob sich noch ein Stück mehr.
    »Helft mir!«, keuchte er.
    Einer der Fellachen kam ihm zu Hilfe. Er drückte einen Schlegel zwischen Sarg und Deckel.
    Kassim kniete nieder und leuchtete in den Sarg hinein. Sein Blick flackerte. Nefer-Amun lag vor ihm. Die Mumie war reich geschmückt. Um den Hals trug der Tote eine vierfache goldene Kette. Die Brust wurde von einem kunstvoll verzierten Harnisch bedeckt. Unter einem goldenen Gürtel steckte ein Dolch.
    Jean Cardin klopfte Kassim auf die Schulter.
    »Kommen Sie zur Besinnung, Kassim!«, sagte er und griff nach dem Schlegel, doch Kassim schlug seine Hand zur Seite.
    »So nehmen Sie doch Vernunft an, Kassim!«, brüllte Abd-el-Baran. »Wir brauchen den Schlegel und die Brechstange, damit wir die Tür aufbrechen können.«
    »Lasst mich!«, knurrte er gereizt.
    Verzückt starrte er weiter in den Sarg.
    Jean Cardin und Abd-el-Baran schüttelten verwundert die Köpfe. Kassim sah wie ein Besessener aus. Sein Gesicht war verzerrt, und die Augen schienen zu leuchten.
    »Kommen Sie, Cardin!«, sagte Abd-el-Baran. »Wir untersuchen die Tür und brechen sie auf. Dann nehmen wir so viel der Grabbeigaben mit, wie wir tragen können.«
    Cardin nickte, nahm einen Maurerhammer, trat zur vermauerten Tür und schlug dagegen. Die Ziegel zersplitterten. Die Wand, die sich vor der Tür befand, war sehr dünn. Nach wenigen Hieben war die Tür zu sehen, die ganz aus Gold bestand. Nach einigen Minuten gab Cardin den Hammer an einen von Abd-el-Barans Leuten weiter, der kraftvoll zuschlug. Es dauerte kaum zwanzig Minuten, und die Tür war freigelegt. Doch sie ließ sich nicht öffnen.
    »Wir brauchen die Brechstange«, sagte Abd-el-Baran. »Wir müssen sie aus dem Sarg ziehen.«
    »Dagegen wird Kassim einiges haben«, brummte Cardin.
    »Darauf können wir keine Rücksicht nehmen«, sagte Abd-el-Baran. »Ali und Muhammed!«
    Die beiden Fellachen sahen ihn an.
    »Packt Kassim!«, sagte Abd-el-Baran.
    Die Männer folgten augenblicklich. Sie griffen nach Kassims Handgelenken, der noch immer in den Sarg leuchtete, rissen ihn hoch, und trotz seiner verbissenen Gegenwehr zerrten sie ihn vom Sarg fort. Abd-el-Baran packte die Brechstange und stürzte zur Tür, aber die Tür ließ sich nicht aufsprengen.
    Plötzlich blieb er reglos stehen. Die Brechstange fiel zu Boden, und Abd-el-Baran hob beide Hände und schloss die Augen. Es war, als würde er einer unsichtbaren Stimme lauschen, die ihm Befehle erteilte. Mit der rechten Hand vollführte er seltsame Drehbewegungen, und über seine blutleeren Lippen kamen unverständliche Worte. Schließlich bückte er sich, hob die Brechstange auf und setzte sie an. Die Tür bewegte sich ein Stück. Er drückte stärker, und die Tür schwang noch ein Stück auf.
    Kassim riss sich von den Fellachen los und kniete neben dem Sarkophag nieder.
    »Die Mumie hat sich bewegt!«, rief er.
    Abd-el-Baran hörte nicht auf ihn. Er bearbeitete grimmig die Tür, die immer weiter aufglitt.
    Ein Brummen kam aus dem Sarg, das bösartig klang.
    »Die Mumie
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