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0539 - Experiment der Cynos

Titel: 0539 - Experiment der Cynos
Autoren: Unbekannt
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Daa - Chiguens oder To - Guels."
    „Und die Männer sind nur durchschnittlich 1,25 Meter groß", warf Nat ein, „die Frauen dagegen 2,56 und außerdem kugelrund, während die männlichen Eingeborenen, die Guels, magere Kerle mit zerknitterter gelber Haut sein sollen.
    Ich habe die Informationen ebenfalls studiert, Braska. Also, laß mich bitte zufrieden."
    Braska Szturkov knurrte etwas Unverständliches und schaltete die Impulstriebwerke der Space-Jet hoch. Nat Illbain warf seinem Schwager einen mißbilligenden Bliek zu. Er hielt es für leichtsinnig, offen und mit voller Beschleunigung auf den dritten Planeten zuzufliegen, und er sagte es auch.
    Braska grinste dünn.
    „Ich halta nicht viel vom Versteckspiel", erwiderte er. „Ganz gleich, was auf Heytschapan auch immer geschehen ist, es gibt dort außer vielleicht ein paar Immunen nur Halbintelligente. Unter solchen Umständen müßte jeder Immune heilfroh sein, wenn er Unterstützung bekommt."
    Es waren die letzten Worte, die Braska Szturkov in diesem Leben sprach.
    Nat Illbain registrierte den Ausschlag des Gefügetasters. Auf dem Bildschirm der Hyperortung erschienen die Konturen eines Diskusschiffes.
    Im nächsten Augenblick wurde Illbain geblendet, als ein Energiestrahl die Space-Jet durchschnitt. Er hörte noch, wie sein Druckhelm sich automatisch schloß und wie die Verdichtungspumpen seines Raumanzuges den Innendruck erhöhten, um die beim jähen Druckabfall im Blut entstandenen Stickstoffbläschen wieder aufzulösen, dann verlor er das Bewußtsein.
     
    *
     
    Die Welt war ein Gemisch aus Licht und Schatten. Ab und zu bewegte sich etwas zwischen den klaren Abgrenzungen, dann entstanden Farbschlieren.
    Er wußte, daß er existierte und daß es außer ihm noch etwas gab. Für dieses Etwas prägte sich in seinem Geist der Begriff „Welt"; für sich selber fand er nur die vage Bezeichnung „ich".
    Licht - und Schattenzonen verlagerten sich; die Farbschlieren kamen und gingen, Ausdruck eines E:inwegflusses, den man „Zeit" nannte.
    Es war eine Zeit ohne Maß. Dazwischen lag Dunkelheit, die er naturgemäß äls Zeitlosigkeit oder Zeitpause ansah. Nach jeder Dunkelheit wurden die Konturen von Licht und Schatten ausgeprägter; farbige Dinge füllten die hohlen Umrisse aus.
    Und dann kam die Zeit, da er ein anderes „ich" erkannte, ein lebendes Wesen wie er, mit einem Kopf, einem Hals und Rumpf, mit Armen, Beinen, Augen, Mund und Händen.
    „Können Sie mich verstehen, Gaptain Illbain?" sagte das andere „ich" langsam und deutlich.
    Nat krächzte etwas. Er gab sich große Mühe, und nach einiger Zeit sagte er: „Ja."
    „Fein. Dann rufe ich jetzt Seine Hoheit, den Fürsten Drakow."
    Nat Illbain bemerkte, daß der andere verschwand. Neben ihm bewegte sich etwas; es summte und zischte. Sekunden später konnte Nat besser sehen. Er erkannte, daß er in einer modernen Krankenstation lag - und plötzlich begann er zu zittern.
    Wie kam er hierher? Wer war er? Warum hatte man ihn Captain Illbain genannt?
    Abermals summte und zischte es.
    Hochdruck - Injektion, intramuskulär.
    Nat beruhigte sich.
    Ein Schott öffnete und schloß sich zischend. Nats Pneumobett verformte sich, so daß der Captain fast aufrecht saß und seinem Besucher ins Gesicht blicken konnte.
    Er sah einen mindestens zwei Meter großen Mann mit heller Haut, wirrem schwarzen Haarschopf, eiskalten grauen Augen und einem harten Gesicht, dessen rechte Hälfte durch blaurotes Narbengewebe verunstaltet war. Der Mann trug einen Leichten Kampfanzug mit breitem Waffengurt und einer riesigen Gürtelschnalle ohne jegliches Symbol.
    Er musterte Nat, und der SolAb - Offizier wurde sich bewußt, daß nur das linke Auge seines Besuchers lebte; das rechte war eine einfache Nachbildung, wahrscheinlich aus Per - Glassit.
    „Mein Name ist Drakow, Fürst Siponta Drakow", sagte der Besucher mit rauher Stimme und hakte die Daumen hinter den Gürtel. „Sie können alles verstehen, Captain Illbain? „ „Verstehen schon", antwortete Nat zögernd, „aber nicht begreifen. Schön, Sie sind Fürst Siponta Drakow, und ich bin Captain Illbain, aber ich habe Sie nie vorher gesehen. Wie komme ich überhaupt hierher - und warum?"
    Drakows linke Gesichtshälfte rötete sich.
    „Katory!" brüllte er. „Warum rufen Sie mich, wenn der Patient sein Gedächtnis noch nicht wiedererlangt hat?"
    Ein zweiter Mann, ähnlich gekleidet wie Fürst Drakow, betrat die Krankenstation. Er drückte einen Knopf an der Konsole von Nats
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