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0537 - Karas grausame Träume

0537 - Karas grausame Träume

Titel: 0537 - Karas grausame Träume
Autoren: Jason Dark
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vernichtet wurde. Seine Krieger starben, ihre Knochen bleichten im Wind, doch sie haben es geschafft, wieder hervorzuklettern. Das ist es auch nicht, was ich gemeint habe. Es gibt andere Dinge, die dich interessieren sollten. Wenn wir beide den Weg durch die Zeiten gehen, wirst du nicht als Traumgestalt an meiner Seite sein, sondern als echte Kara. Ich hole dich zurück. Ja, ich hole dich zurück zu den. Wurzeln deiner Existenz. Es geht um dich…«
    Kara begriff das nicht. Sie hob die Schultern. Ihr Gesichtsausdruck zeigte Überraschung und Nichtverständnis. »Wieso geht es nur um mich? Was habe ich dir getan?«
    »Du hast mir nichts getan, aber ich möchte dir eines sagen. Ich werde in deiner Welt nicht ohne ein gewisses Gastgeschenk erscheinen, wenn du verstehst.«
    »Nein!«
    Der Exorzist streckte seinen rechten Arm aus. Kara schaute dorthin, wo die Spitze hindeutete. »Meinst du das Schwert mit der goldenen Klinge?« fragte sie leise.
    »So ist es.«
    »Was soll das denn? Das Schwert ist…«
    »Ich weiß, daß es dein Eigentum ist. Dennoch will ich es haben, weil es auch mir gehört…«
    »Nein!« rief sie laut. »Mein Vater hat es mir auf seinem Sterbebett übergeben.«
    Der Exorzist hob die Augenbrauen.
    »Dein Vater, Kara?« fragte er noch einmal nach.
    »So ist es.«
    »Irrtum, nicht nur dein Vater!«
    »Wie meinst du das?«
    »Es war unser Vater!«
    Kara stand da, ohne sich zu rühren. Sie hatte auf einmal das Gefühl, nicht mehr die zu sein, die sie einmal gewesen war. Trotz ihrer Starrheit erfaßte sie ein dichter Schwindel.
    »Du bist sprachlos, wie?«
    »Nein… ja … wieso kannst du sagen, daß dieses Schwert nicht mir, sondern uns gehört.«
    »Weil ich dein Bruder bin, Kara!« erklärte er mit lauter Stimme.
    ***
    Sie glaubte ihm nicht, sie wollte ihm nicht glauben. Das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen und die Haarfarbe glich schon der des weißen Wüstensandes.
    »Bruder?« hauchte sie so leise, daß sie sich kaum selbst verstand.
    »Genau.«
    »Ich habe keinen Bruder gehabt!« schrie sie dem Mann ins Gesicht. »Nein, ich habe keinen…«
    Er nickte. »Doch du hast einen Bruder gehabt. Er steht vor dir!«
    »Du lügst!« schrie Kara. »Mein Vater hätte mir davon berichtet. Er hat es nicht getan, nicht einmal auf dem Sterbebett, deshalb bist du nicht mein Bruder.«
    »Bestimmt hatte er seine Gründe für diese Nichtaufklärung.«
    »Und welche sollten das gewesen sein?«
    »Ich bin nicht so geraten, wie er es sich möglicherweise gewünscht hat.« Der Mann lachte häßlich. »Ich habe mich, im Gegensatz zu meinem Vater, anderen Dingen gewidmet. Auf mich übte die andere Magie stets einen großen Einfluß aus. Ich bin ihr verfallen und wurde von unserem Vater verstoßen. Er wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Er haßte mich, ich war für ihn nicht der Sohn. Kannst du das jetzt verstehen?«
    Karas Gedanken beschäftigten sich mit ihrem Leben in Atlantis.
    Sie dachte darüber nach, ob ihr Vater jemals einen Bruder erwähnt hatte. Sosehr sie auch grübelte, es fiel ihr einfach nicht ein. Nein, das war nicht so, überhaupt nicht. Der Dunkelhaarige konnte ihr viel erzählen, ihr Bruder war er nicht.
    »Du zweifelst noch?« fragte er.
    »Ja!«
    »Tut mir leid, aber ich kann die Tatsachen nicht verändern. Ich bin dein Bruder, habe ebenfalls überlebt und in der langen Zeit nichts vergessen. Besonders dich nicht, Kara.«
    »Beweise es.«
    »Wie?«
    »Nenne mir deinen Namen. Vielleicht habe ich ihn doch irgendwo schon einmal gehört.«
    »Wenn es dich beruhigt – bitte. Ich heiße Larcos!«
    Kara dachte über den Namen nach. Sie sprach ihn mehrmals leise vor sich hin, nur gelang es ihr nicht, eine Verbindung von ihm zu Atlantis und ihrer dort verbrachten Zeit herzustellen. Sie hatte nie von einem Larcos gehört.
    »Fällt es dir nicht ein, Schwester?«
    »Ich bin nicht deine Schwester!«
    Larcos lachte sie laut an. »Und ob du meine Schwester bist. Wir hatten den gleichen Vater.«
    »Auch die gleiche Mutter?«
    »Vielleicht!«
    »Niemand«, sagte Kara. »Niemand hatte je deinen Namen in unserer Familie erwähnt.«
    »Man schämte sich meiner, da ich nicht in das Bild der Familie hineinpaßte. Man hatte mir bestimmt den Tod gewünscht, aber dieser Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen, ich habe ebenfalls überlebt, weil ich mittlerweile eine Menge dazugelernt habe. Auch die andere Seite besitzt eine große Macht, das solltest du wissen, Kara, und dich nicht dagegen sträuben.«
    »Ich kann dich
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