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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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Prognosen abzugeben. Ich beschränke mich also darauf, einen Zustandsbericht zu geben. Er klingt recht gut."
    Zögernder Beifall, befreit klingendes Gelächter. Murmeln leiser Diskussion.
    „Wir haben in jede wichtige Abteilung des Schiffes einen Fachmann gestellt. Ein kleines Team von Robotikern und Programmierern, von Technikern und Mechanikern half ihm.
    Zusammen mit den ersten zweitausend Frauen und Männern, die zum Teil selbst kamen und zum anderen Teil geholt, beziehungsweise gesucht worden sind, entwickelte jede Abteilung ein Schulungsprogramm.
    Die Verdummten - ich schlage vor, nachher eine andere Definition zu suchen und zu finden - waren Schüler und Lehrer gleichzeitig. Schüler... das ist klar. Lehrer deshalb, weil sie uns zeigten, was man ihnen zumuten konnte. Man konnte ihnen nicht allzuviel zumuten. Aber wir schafften immerhin drei Dinge.
    Erstens: Wir beseitigten die Verwilderung und deren Folgen.
    Alle Menschen der Besatzung, die jetzt im Schiff sind, können sowohl die Duschen als auch die anderen, zum Leben notwendigen Schaltungen und Handgriffe völlig selbständig vornehmen. Das war ihnen begreiflich zu machen. Das erstreckt sich ebenso auf die Pflege der Kleidung wie auf das Verhalten in den Messen und Kombüsen.
    Zweitens: Der Intelligenzgrad war so zu steigern, daß alle Belehrten wissen, welchen Knopf sie drücken müssen, wenn eine Lampe aufleuchtet. Der Mechanismus von Aktion und Reaktion ist also in den meisten Fällen klar begriffen worden.
    Warum und zu welchem Zweck die Schaltung vorgenommen werden muß, wird jedoch bis zum Erreichen des Linearraumes oder dem Verlassen der Galaxis unklar bleiben müssen.
    Drittens: Die Arbeit von Edmond Pontonac und seinem Team, das außerhalb des Schiffes arbeitet, ist weiter fortgeschritten.
    Das logistische Team unter meiner Leitung hat lange Bedarfslisten geschrieben. Die Frauen und Männer von Imperium-Alpha sagten uns, wo wir die benötigten Hilfsgüter finden konnten. Es waren insgesamt - für die Statistiker unter uns - achtzehntausend Artikel. Ständig ist Pontonac dabei, die Eingänge unterirdischer oder halbzerstörter Magazine freizulegen und das Schiff auszurüsten.
    Wir machen Fortschritte."
    Toolen setzte sich wieder, nahm einen kräftigen Schluck Mineralwasser und trocknete sich die schweißnasse Stirn ab.
    Die Klimaanlage, notierte er leise in seinem Kassettenrecorder, muß auch nachgesehen, die Filter und die Kühlschlangen ausgewechselt werden. Es gab genug Ersatzteile in den Magazinen, denn in den chaotischen Monaten hatte die Menschheit keinen Bedarf an solchen Dingen gehabt.
    Korom-Khan unterbrach den Beifall von mehr als zweihundertfünfzig Leuten und sagte in sein Mikrophon: „Wieviel Menschen sind inzwischen im Schiff? Wieviel Frauen und Männer der Stammbesatzung sind gefunden worden beziehungsweise von selbst eingetroffen?"
    Ein Mann, dem die Personalabteilung unterstellt war, sagte: „Bis vor drei Stunden waren es viertausendundneunzig Mann."
    Er besaß die vollständige Mannschaftskartei und konnte sämtliche Angaben nachprüfen, die Namen feststellen, und seine Kenntnis von den Heimatorten der Betreffenden erleichterten diese Suche.
    „Bis Ende dieses Monats sollten wir die Besatzung vollständig an ihren Plätzen haben", sagte Korom-Khan.
    „Wir müssen aber damit rechnen, daß es viele Ausfälle gegeben hat. Viele werden unauffindbar sein, einige sind getötet worden, andere vielleicht verhungert. Wir müssen in diesem Fall auf andere Schiffsbesatzungen zurückgreifen."
    Khan fragte den Personalmann: „Schaffen Sie es mit Ihrer Hilfsmannschaft?"
    „Mit ein bißchen Glück - ja."
    „Gut. Nächster Punkt."
    Edmond Pontonac nahm das Mikrophon und sagte: „Ich bin dafür, daß Elas Korom-Khan uns seine Gedanken unterbreitet. Schließlich steht er ständig mit Deighton, Roi Danton und Vertretern der USO in Verbindung. Was ist bis jetzt unser Ziel? Läßt es sich genau definieren?"
    Khan nickte Pontonac dankbar zu.
    Edmond freute sich, denn er stellte mit seiner Sonderbegabung fest, daß in diesem Saal eine der positivsten Charakterzüge des Homo sapiens voll vertreten war. Der Wunsch, aus einem Chaos etwas wie eine höchstmöglich organisierte Ordnung zu gestalten, die allen helfen würde und darüber hinaus einen wertvollen Beitrag zur zweiten Evolution der Menschen darstellte, gleichgültig, auf welchem Planeten in welchem Winkel der Galaxis sie lebten.
    Korom-Khan begann zu sprechen.
    „Wir alle haben vor, das
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