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0536 - Mambo-Hölle

0536 - Mambo-Hölle

Titel: 0536 - Mambo-Hölle
Autoren: Jason Dark
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innerhalb des Dachs. »Gut, aber wie öffnet man die?«
    »Willst du es versuchen?«
    Ich übergab Bill das Gewehr und nahm statt dessen den Silberdolch. Seine Klinge konnte ich in den Spalt vorn an der Luke klemmen und ihn als Hebel benutzten.
    Wenn das Ding von innen verriegelt war, hatten wir Pech gehabt.
    Aber das war es nicht, denn die Luke bewegte sich bereits. Der Spalt war nach wenigen Sekunden so breit, daß Bill eingreifen konnte. Er schob den Gewehrlauf dazwischen.
    Den Rest hätte ein Fünfjähriger geschafft, nur bewegte sich die Klappe leider nicht lautlos. Sie knarrte, Staub quoll uns entgegen, und mir kam der Verdacht, daß sie schon seit Jahren nicht mehr bewegt worden war. Bill schaute bereits nach unten.
    Uns empfing Dunkelheit. Da brannte weder eine Lampe noch eine Kerze. Nur die tiefe Schwärze eines Ganges und der Beginn einer Hühnerleiter waren zu sehen.
    »Ich gehe als erster«, sagte ich.
    Bill nickte nur. Sein Gesicht zeigte eine harte Anspannung. Durch den Schweiß glänzte es, als wäre es mit Öl eingerieben worden.
    Auch die Hühnerleiter war weich und fast nachgiebig. Ich rechnete immer damit, daß sie zusammenbrechen würde. Zu meinem Erstaunen hielt sie jedoch.
    Am Ende angekommen, winkte ich Bill zu. Auch er ging sehr vorsichtig in die Tiefe.
    Ich war schon vorgegangen. Allmählich hatten sich meine Augen auch an die Dunkelheit gewöhnt.
    Dort, wo sich in der Hauswand die Fenster abzeichneten, sah ich graue Rechtecke. Dieser Raum hier oben war nicht in mehrere Zimmer unterteilt, sondern bestand aus einem Stück.
    Um etwas besser sehen zu können, mußten wir die Lampen einschalten. Ich nahm die Bleistiftleuchte und ließ den Strahl blitzschnell wandern. Er war auch über eine verschlossene Tür gehuscht.
    Bill reichte mir das Gewehr. Ich nickte ihm zu und bewegte mich als erster auf die Tür zu.
    Auch jetzt konnten wir nicht lautlos gehen. Unter uns knarrten und ächzten die Bodenbretter. Dieses Geräusch würde sicherlich auch unter uns zu hören sein. So waren wir auf alles gefaßt.
    An der Tür blieb ich stehen. Die Anspannung trieb mir weiteren Schweiß aus den Poren.
    Ich wischte ihn weg, hörte Bills scharfen Atem und suchte nach der Klinke. Sie fand ich nicht, dafür einen Türknauf. »Ich gehe als erster«, hauchte ich Bill zu.
    »Okay.«
    Der Knauf ließ sich lautlos drehen. Die Tür konnte ich nach außen aufdrücken.
    Kein Licht erwartete uns. Dafür zeichnete sich ein schmaler Flur ab. An dessen Ende glaubte ich, eine Treppe zu sehen.
    Das war der Weg nach unten…
    Ich winkte Bill zu, ging den ersten Schritt, und da genau geschah es. Am rechten Schuh spürte ich noch den Widerstand, dachte an die sogenannten Fallen, als es bereits zu spät war.
    Vor mir gleißte und blitzte etwas auf. Eine kalte, fahle, dennoch blendende Helligkeit umgab mich. Ich dachte an die Handgranate, erwartete die Explosion, doch sie erfolgte nicht.
    Dafür hörte ich Lossardo lachen, warf mich zurück, als die ersten Schüsse peitschten…
    ***
    Plötzlich war der Teufel los!
    Lossardo hatte auf uns gewartet, und die Falle war so gut wie perfekt gewesen. Keine Handgranate hatte ich durch die Berührung des Bandes scharfgemacht, sondern eine Magnesium-Blendgranate.
    Ich mußte mich in ihrem kalten Schein wie ein Schattenriß abgezeichnet haben. Aber auch Lossardo war meiner Ansicht nach geblendet worden. Wenn nicht hätte er viel früher geschossen und mich erwischt.
    So waren seine Kugeln an mir vorbeigejagt. Ich lag wieder im Zimmer, konnte noch immer nichts sehen und bekam mit, wie mir Bill Conolly das Gewehr aus der Hand riß.
    »Sei vorsichtig!« keuchte ich.
    »Worauf du dich verlassen kannst.« Bill beging nicht den Fehler, durch die offene Tür in den Flur zu springen. Er duckte sich und hechtete über die Schwelle, wobei er sich noch so drehte, daß er nach rechts in den Gang hineinzielen konnte.
    Die große Blendung war vorbei, aber die Granate leuchtete auch weiterhin. Sie gab ein kaltes Flackerlicht ab, dessen Widerschein ausreichte, um die Gestalt des Killers Lossardo aus der Finsternis zu reißen.
    Er stand dicht an der Treppe, zwei Revolver im Anschlag. Ein böser, tödlicher Schatten, der töten wollte.
    Als er Bill sah, kippte er die Waffen, um den liegenden Reporter zu erwischen.
    Bill war schneller.
    Er lag halb auf der linken Seite und zur anderen Hälfte auf dem Rücken. So hatte er eine einigermaßen Stellung gefunden. Großartig zielen konnte er allerdings nicht. Das war
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