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0535 - Die Verdammte

0535 - Die Verdammte

Titel: 0535 - Die Verdammte
Autoren: Jason Dark
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Augen, deren Ausdruck ständig wechselte, und an ihre Leidenschaft. Daß Bill in London eine Frau und einen Sohn zurückgelassen hatte, war für ihn ferne Vergangenheit. Er hatte bei seiner Ankunft nur einmal angerufen und dann nicht mehr.
    Das lag jetzt fünf Tage zurück…
    Schwarze Magie, dachte er. Sollte er John Sinclair anrufen oder nicht? Er konnte sich nicht entscheiden und beschloß, den nächsten Tag abzuwarten.
    Lossardo und Evangeline hatten ihn gewarnt. Jeder auf seine Weise, doch Bill mußte einfach hinter das Geheimnis des Mädchens kommen, das sich als eine Verdammte bezeichnete. Etwas steckte in ihr, etwas hatte sie geprägt, sie war nicht nur verdammt, auch gefangen.
    Und ihre tote Mutter gehörte ebenfalls zu den Spuren, denen Bill nachgehen wollte.
    Das Band war nicht völlig zerrissen. Er besaß noch einen wichtigen Anhaltspunkt.
    Einen Namen.
    Sweet!
    Mehr nicht, nur diesen Namen, aber Bill wußte, daß es sich bei ihm um einen Musiker handelte. Er sollte Evangelines Mutter gut gekannt haben. Vielleicht konnte er über ihn wieder an die Tochter herankommen.
    Bill nickte. Der Schmerz in seinem Schädel war abgeebbt. Die Tabletten hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Reporter wußte jetzt, wie der folgende Tag aussehen würde.
    Er mußte mit Sweet reden. Und er würde ihm einige verdammt harte Fragen stellen…
    ***
    Auch in London hatte es der Frühling endlich geschafft und seine linde Luft über die Stadt gelegt. Büsche und Bäume blühten.
    Da machte es Spaß, wieder zu leben, allerdings nicht, um im Büro zu hocken und zu arbeiten.
    Ich hatte den Tag über das Fenster offengelassen, um etwas von der Luft mitzubekommen. Selbst die Abgase hielten sich in Grenzen.
    Jedenfalls merkte ich sie nicht so wie sonst.
    Aus Germany war ich zurückgekehrt, wo Will Mallmann und ich gemeinsam die Hexen des Spuks gejagt hatten. Dieser Fall gehörte der Vergangenheit an, und selbst die Dämonen schienen von den Frühlingsgefühlen angesteckt worden zu sein, denn momentan lag kein besonderer Fall an.
    Ich ließ es auch langsam angehen, verlängerte die Mittagspause, während Suko wie ein Irrer in alten Akten wühlte und gar nicht angesprochen werden wollte.
    Als ich am frühen Nachmittag ins Büro zurückkehrte, war er auf dem Weg ins Archiv.
    »Willst du Überstunden machen?« fragte ich ihn.
    »Ich helfe Glenda.«
    »Und wobei?«
    »Wir bringen einiges in die Reihe. Du weißt, die alten Fälle möchte ich auflisten.«
    »Sehr schön.« Ich nickte.
    »Machst du mit?«
    »Nein, auf keinen Fall. Nicht heute. Ich bereite mich seelisch auf den Feierabend vor.«
    Der Inspektor grinste schief. »Wie willst du den denn verbringen?«
    Ich grinste zurück. »Mit und bei einer Frau, die mich für heute abend eingeladen hat.«
    »Kenne ich die?«
    »Gut sogar.«
    »Glenda ist es nicht«, sagte Suko. »Das hätte sie mir erzählt. Jane Collins auch nicht…«
    Ich klärte ihn auf. »Es ist Sheila.«
    »Ach so, sie.«
    »Was dachtest du denn?«
    »Hätte ja auch eine andere sein können. Hat sie dich eingeladen?«
    »Genau.«
    »Dann bestelle ihr schöne Grüße. Ich trainiere heute abend noch.«
    »Ja, kämpf für mich mit.«
    »Schwächling.«
    »Gleichfalls.«
    Am Schreibtisch dachte ich über Sheilas Einladung nach, die mich schon etwas verwundert hatte. Nicht weil Bill unterwegs war und recherchierte, nein, ihre Stimme hatte so leise und irgendwie fremd geklungen, als würden sie irgendwelche Sorgen quälen.
    Nun ja, wir würden sehen.
    Ich blieb noch etwa eine Stunde im Büro und fuhr dann nach Hause.
    Dort duschte ich, zog mich um, machte mich richtig landfein.
    Sheila wollte etwas zu essen machen, deshalb verzichtete ich auf ein Abendessen. Gegen neunzehn Uhr sollte ich bei ihr sein. Ich verspätete mich um zwei Minuten.
    Das große Tor zum Garten stand offen. Mit dem Rover fuhr ich vor das Haus, wo meine Ankunft bereits von Johnny und der Wölfin Nadine bemerkt worden war. Beide liefen mir entgegen. Sie hatten das letzte Abenteuer gut überstanden, und die Drachen-Küste mit ihren fliegenden Monstren war nur mehr Erinnerung.
    Für Johnny hatte ich eine Tüte Bonbons mitgebracht, Nadine mußte natürlich auch gekrault werden und fühlte sich unter meinen streichelnden Händen pudelwohl.
    »Dann laß uns mal hineingehen«, sagte ich und legte Johnny, der in letzter Zeit ziemlich gewachsen war, eine Hand auf die Schulter.
    »Was gibt es denn zu essen?« fragte ich flüsternd.
    »Mum hat eine kalte Platte
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