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0529 - Die letzten Tage der Amazonen

Titel: 0529 - Die letzten Tage der Amazonen
Autoren: Unbekannt
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die Straße nicht aus den Augen.
    Das Rückfenster öffnete sich, Vanilla blickte ins Führerhaus und sagte :„Wir müssen anhalten."
    „Warum?" fragte der MANN.
    Er bekam keine Antwort. Gaby fuhr den Wagen von der Straße und parkte ihn neben einem halbverbrannten Baumstamm. Der MANN stieg aus und sah, daß Vanilla und Bolanda den leblosen Körper Cynthias vom Wagen hoben.
    Sie begruben die tote Diane, dann fuhren sie weiter.
    Fünfzig Kilometer weiter mußten sie wieder stehenbleiben.
    Diesmal endgültig. Der Benzintank war leer.
    Vanilla sah ihre Notizen durch. Dann blickte sie auf und deutete in Richtung eines sanft ansteigenden Hügels. „Dahinter liegt ein Tal mit einem kleinen Dorf. Angeblich gibt es dort ein Vorratslager unserer Armee."
     
    *
     
    Das Dorf war niedergebrannt worden. Es schien verlassen zu sein. Als die drei Dianen mit dem als Frau verkleideten MANN auf dem Dorfplatz ankamen, bot sich ihnen ein grauenvolles Bild.
    In der Mitte des Platzes war ein Pfahl in den Boden getrieben worden. Daran war eine menschliche Gestalt festgebunden.
    Während die anderen stehenblieben und die Umgebung beobachteten, ging Vanilla hin. Sie kam kurz darauf wieder zurück und berichtete: „Es handelt sich um ein männliches Wesen. Es ist von unzähligen Kugeln durchbohrt. Das kann nur das Werk von Egotistinnen gewesen sein."
    Sie gingen weiter. Vanilla konnte nicht genau sagen, wo sich das Militärdepot befinden sollte, außerdem war anzunehmen, daß es die Egotistinnen geplündert hatten. Deshalb waren sie froh, als sie einen viersitzigen, offenen Geländewagen fanden, dessen Benzintank halbvoll war.
    Diesmal setzte sich Vanilla hinters Steuer. Bevor sie losfuhr, zog sie noch einmal ihren Notizblock zu Rate.
    „Wir befinden uns bereits in einem vom Feind besetzten Gebiet", sagte sie. „Aber zweihundert Kilometer nördlich befindet sich eine Basis von uns. Dort sammeln sich alle unsere Streitkräfte des Nordlandes. Und von dort aus soll in zwei Tagen eine Großoffensive gestartet werden, deren Zweck es ist, unser Reich von allen Feinden zu säubern. An diesem Tag werden alle unsere Panzer rollen, die gesamte Luftwaffe wird zum Einsatz gebracht. Die Stunde Xwird den Endsieg der Virilistinnen bringen!"
    Obwohl das jeepähnliche Fahrzeug eine Reichweite von gut zweihundert Kilometern hatte, kamen sie damit nur fünfzig Kilometer weit. Gerade als sie die Ausläufer der Marina-Berge erreichten, wurden sie von einer egotistischen Fliegerstaffel im Tiefflug angegriffen. Sie konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen. Der Jeep jedoch wurde von einer Maschinengewehrsalve getroffen und ging in Flammen auf.
     
    *
     
    Sie übernachteten in einem kleinen Waldstück. Die Dianen übernahmen abwechselnd die Wache. Als die Reihe an Gaby kam, wartete sie, bis Bolanda, die sie abgelöst hatte, fest schlief.
    Dann ging sie zu dem MANN und weckte ihn.
    Er fuhr auf und wollte schreien. Doch ihre Hand preßte sich auf seinen Mund. Sie drückte seinen Kopf ins Gras zurück, dann küßte sie ihn.
    Er blieb still.
    „Kannst du dir vorstellen, daß eine Künstlerin Schmerzensreiche Mutter wird?" fragte sie.
    Er war irritiert..
    „Warum nicht", meinte er ausweichend.
    „Ich glaube, ich habe gute Chancen", sagte sie. „Ich bin, noch nicht sicher, obwohl... Sprich kein Wort darüber zu Vanilla oder Bolanda. Sie würden mich umbringen, weil sie sich selbst gute Chancen auf den Posten der Landesmutter ausrechnen."
    „War es das, was du mir schon einmal sagen wolltest?" fragte der MANN.
    Sie erwiderte ausweichend: „Vielleicht. Ich kann mich nicht erinnern. Aber jetzt schlafe. Du mußt morgen ausgeruht sein, denn wir haben einen beschwerlichen Weg vor uns. Ich werde dich behüten, Liebling."
    Sie küßte ihn sanft und zog sich auf ihren Posten zurück.
    Er konnte nicht mehr einschlafen. Er lag die ganze restliche Nacht wach. Er mußte daran denken, daß er von Mann und Frau geboren worden war. Er besaß Eltern und kam nicht, so wie die meisten Männer und auch Frauen, aus der Retorte. Er war auch nicht durch künstliche Befruchtung gezeugt worden.
    12777-0181-NZ war ein Auserwählter. Er kannte neben seiner Mutter auch seinen Vater. Seine Mutter... sie war die gütigste und verständnisvollste Diane gewesen, die er gekannt hatte.
    Doch jetzt war sie tot.
     
    *
     
    Sie waren im Morgengrauen aufgebrochen. Doch sie hatten ihren Standort nicht gewechselt. Kaum waren sie an die zehn Schritte gegangen, da hörten sie vom Waldrand her
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