Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0529 - Die letzten Tage der Amazonen

Titel: 0529 - Die letzten Tage der Amazonen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erfaßt und umgeworfen."
    „Gaby! Cynthia!" rief er aus und eilte zur Fahrerkabine.
    Er schaute hinein, dann wurde ihm übel. Er kniete auf dem Boden und preßte die Hände gegen den Körper.
    Gaby kam zu ihm.
    „Alles in Ordnung", sagte sie, ihr Gesicht wies nur einige Hautabschürfungen auf. „Mein Glück war, daß ich auf dem Beifahrersitz saß und mich ducken konnte, als die Windschutzscheibe barst. Cynthia, wurde von einigen Glas- und Granatsplittern getroffen. Aber sie lebt noch. Wir haben sie in dem anderen Lastwagen untergebracht."
    Er stand auf. Gaby stützte ihn, während sie zu dem Lastwagen gingen, der die Kämpferinnen befördert hatte.
    Diese versuchten nun, den umgestürzten Wagen auf die Räder zu stellen.
    Eine Diane im Rang eines Leutnants kam hinzu und wollte Gaby behilflich sein.
    „Sie haben aber eine schwache Konstitution, Schwester", sagte die Kämpferin zu dem MANN. „Sie sollten sich besser nicht ins Kampfgebiet vorwagen. Mir ist selten eine Diane begegnet..."
    Die Kämpferin ließ ihre Hand vorschnellen und packte ihn am Kinn.
    „Und ich habe noch nie eine Diane mit Bartstoppeln im Gesicht gesehen", rief sie aus.
    Plötzlich kam ihr ihre Entdeckung voll zu Bewußtsein. Sie wich zurück. „Ein MANN. Ein Mann! EIN MANN!" .
    Die Kämpferinnen, die den Lastwagen aufzustellen versuchten, brachen sofort ihre Tätigkeit ab und kamen interessiert näher. In ihren Augen loderte ein wildes Feuer. Es war leicht zu erraten, was sich hinter ihren Stirnen abspielte. Viele von ihnen hatten in ihrem Leben noch nie einen Mann gesehen, aber alle hatten sie von einer Begegnung mit einem männlichen Wesen geträumt.
    Sie waren trotz der Verdummung, trotz ihrer matriarchalischen Erziehung immer noch Frauen mit weiblichen Gefühlen und Trieben., .
    „Zurück!" schrie Vanilla, die plötzlich hinter dem Lastwagen vorsprang und eine Maschinenpistole in Anschlag brachte.
    Bolanda erschien auf der anderen Seite ebenfalls mit einer Maschinenpistole in der Hand.
    „Wenn ihr noch einen Schritt macht, dann schießen wir!"
    Aber die Kämpferinnen hörten nicht. Sie kamen näher - der MANN zog sie magisch an.
    Gaby hatte inzwischen mit ihm den Lastwagen erreicht. Sie setzte sich hinters Lenkrad. Er nahm auf dem Beifahrersitz Platz, zitternd, keuchend, von panischer Angst erfüllt.
    Vanilla und Bolanda ließen ihre Maschinenpistolen sprechen.
    „Nicht töten!" jammerte er Er sah, wie die Kämpferinnen reihenweise zusammenbrachen.
    Nach der ersten Salve hatten sich Vanilla und Bolanda auf die Plattform des Lastwagens gerettet. Sie legten neue Magazine in ihre Waffen ein und feuerten aufs neue. Diesmal stoben die überlebenden Kämpferinnen auseinander und nahmen Deckung.
    Gaby fuhr den Wagen an. Sie lenkte ihn in einem Bogen an den noch heil gebliebenen Panzerwagen heran und warf, während sie mit einer Hand das Lenkrad hielt, mit der anderen eine Handgranate.
    Somit waren sie vor einer Verfolgung durch die eigenen Dianen sicher.
     
    6.
     
    Die Statistik hat ergeben, daß auf 4500 Dianen nur ein Mann kommt, und es werden von Jahr zu Jahr weniger Kinder männlichen Geschlechts geboren. Gut drei Viertel der heute lebenden Männer sind nicht zeugungsfähig. Optimisten, die glauben, daß nun die Zeit der vollkommenen Unabhängigkeit der Dianen angebrochen sei, irren.
    Denn die Degenerationserscheinungen bei den Männern sind nicht absichtlich hervorgerufen worden, sondern ein unliebsamer Nebeneffekt unseres Vermehrungsprogrammes. Wir sollen also nicht mehr danach trachten, das männliche Geschlecht auszurotten, sondern vielmehr etwas tun, um den drohenden Untergang von uns abzuwenden.
    „Du wolltest mir etwas sagen, Gaby."
    Sie fuhr eine recht guterhaltene Straße entlang, wich den Bombentrichtern geschickt aus und lenkte den Wagen immer ins offene Feld hinaus, wenn am Horizont ein Flugzeug auftauchte.
    „Ich habe nichts gesagt", erklärte Gaby.
    „Doch", beharrte er. „Als ich mit Vanilla ins Soldatenlager kam, hast du gesagt: „Ich muß dich dringend sprechen, Liebling."
    „Wirklich?"
    Er seufzte. Es war immer das gleiche mit den Dianen. Wenn sie sich an etwas erinnern sollten, das einige Zeit zurücklag, dann versagten sie. Es wurde ihm immer deutlicher, wie überlegen er ihnen war. Doch das behagte ihm nicht, denn er wußte, wie unzulänglich er selbst war.
    „Hast du mir nun etwas zu sagen, oder nicht?" wollte er wissen.
    Ihre Rechte löste sich vom Lenkrad und klatschte ihm ins Gesicht.
    Dabei ließ sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher