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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten
Autoren: Jason Dark
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Angreifer helfen.«
    Nach Sukos Erklärung wußte niemand so recht, was er sagen sollte. Die Menschen schauten ihn verständnislos an. Für ihn zählte eigentlich nur, daß Didier Bescheid wußte.
    Suko zog ihn zur Seite. »Alles klar?«
    »Ja.«
    »Sie wissen, was von Ihnen abhängt, Monsieur Didier. Ich hätte Ihnen das gern erspart, aber das kann ich nicht. Es ist einfach wie eine Lawine über uns gekommen.«
    »Klar, das begreife ich.«
    »Alles Gute dann.« Suko reichte ihm die Hand, und er spürte den Schweiß auf Didiers Innenfläche.
    »Kann ich sonst noch etwas tun?« fragte er kratzig.
    »Ja, wenn eben möglich, dann beten Sie. Beten Sie, daß alles glatt verläuft und gutgeht.«
    »Danke, werde ich machen.«
    Suko schaute sich nicht einmal um. Er nahm die Tasche mit dem Gral hoch und öffnete die Tür. Es schneite noch immer.
    Suko schloß die schwere Tür und tauchte ein in das Chaos aus Schnee und Finsternis.
    Ein Mann, der bereit war, eine Hölle zu entfachen, um Menschenleben zu retten…
    ***
    Ich sollte sterben – und es sah verdammt danach aus, als könnten es meine Gegner in die Tat umsetzen.
    Sie kamen auf mich zu.
    Es waren Söldner, Untote, die stumpfe Ledermasken vor ihren Gesichtern trugen.
    Wenn ich mir Mühe gab, konnte ich ihre Augen erkennen. Die Pupillen wirkten wie die Oberflächen blasser Teiche.
    Sie selbst handelten nur auf einen Befehl hin. Und den hatte ihnen Ariol Le Duc gegeben, der Herr dieser Burg. Ein Mensch äußerlich, aber schon mit dem Aussehen und der Seele eines finsteren Dämons.
    Ariol Le Duc verkörperte den Schrecken, die reinste Tyrannei.
    Durch Gewalt und Pression hatte er es geschafft, die Bewohner von Cerbac zu seinen Sklaven zu machen, die dafür sorgten, daß sein Schloß gebaut wurde.
    Ein Schloß, das ich zweimal besucht hatte.
    Einmal in meiner Zeit, da war es ein leicht baufälliges Gebäude gewesen. Durch einen magischen Zauber oder ein transzendentales Tor war es mir unfreiwillig gelungen, in die Vergangenheit zu reisen, wo ich nun dem echten Ariol Le Duc gegenüberstand, der sich mitten im Bau seines Schlosses befand.
    In der Vergangenheit hatte ich ein Mädchen namens Lisa kennengelernt. Sie wohnte auf der anderen Seite der Loire, wo nur wenige Häuser standen und der Wein an den Hängen hochwuchs.
    Sie hatte mich quer durch den Wald zu diesem halbfertigen Schloß geführt, wo ich eigentlich vorhatte, dem Spuk ein Ende zu bereiten. [1]
    Bisher war mir dies nicht gelungen.
    Im Gegenteil, die andere Seite hielt alle Trümpfe in der Hand. Sie hatte zugeschlagen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich stand Le Duc bereits gegenüber, aber der Angriff war von einer anderen Seite gekommen. Le Duc umgab sich nicht nur mit Zombies, auch normale Soldaten oder Söldner standen in seinem Lohn.
    Sie hatten hinter meinem Rücken die Peitschen geschwungen und mich erwischt.
    Die ersten beiden Schläge hatten mich zu Boden geschleudert.
    Beim dritten war meine Jacke zerfetzt worden. Nun lag ich bewegungslos wie ein Maikäfer auf dem Boden, umtanzt und leicht erwärmt von den zuckenden Flammen der drei Feuer, deren Finger in die Nacht hineinstießen und einen Teil der Dunkelheit vertrieben.
    Auch Lisa konnte mir nicht mehr helfen. Sie war von den Schergen entdeckt worden, ich hatte ihren Schrei während meines Falls vernommen.
    Zwar befanden sich zahlreiche Dorfbewohner in der unmittelbaren Umgebung, nur besaßen sie nicht den Mut einzugreifen. Der Terror des Tyrannen war einfach zu stark.
    Außerdem waren die Menschen geschwächt, viele am Ende ihrer Kräfte. Sie, die – nach ihrer normalen Arbeit – in den Körben, in denen sich sonst die gelesenen Trauben befanden, Steine den Hang hochschleppten, damit Ariol Le Duc sein Schloß errichten konnte.
    Die beiden Zombies brauchten nur mehr einen Schritt vorzugehen, um direkt neben mir zu stehen.
    Ariol Le Duc hielt sich zurück. Aus relativ sicherer Entfernung wollte er beobachten, wie ich mich verhielt.
    Waffenlos war ich nicht. Ich hatte ihn zuvor mit der Beretta bedroht, dabei hatten mich die Söldner mit ihren Peitschen erwischt und zu Boden geschleudert.
    Zwar hatte sich einer der Riemen um meinen Körper gewickelt und auch den Arm an die Seite gepreßt, doch ich befand mich glücklicherweise in der Lage, meine rechte Hand so bewegen zu können, daß auch die Beretta in eine bestimmte Richtung gelenkt wurde.
    »Es ist dein Ende!« verkündete Le Duc mit gewaltiger Stimme.
    »Wer mich stoppen will, der kann nur
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