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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten
Autoren: Jason Dark
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Schutz übernehmen.«
    Didier erschrak. »Ich? Ich bin doch auch fotografiert worden!«
    »Ja. Sie haben aber eine Chance! Schließlich haben Sie nicht bei van Akkeren übernachtet. Ihnen wird möglicherweise nichts passieren. Sie können, wenn Sie wollen, die Menschen hier gegen Angriffe verteidigen.« Suko griff unter seine Jacke und holte die Beretta hervor. »Haben Sie schon mal geschossen?«
    »Mit einem Gewehr.«
    »Die Funktion der Pistole kennen Sie?«
    Didier nickte.
    »Wenn dieser Ariol Le Duc erscheinen sollte, schießen Sie auf ihn. Nehmen Sie bitte keine Rücksicht. Auch wenn er wie ein Mensch aussieht, er ist keiner. Er ist ein Untoter, ein lebender Toter, ein Zombie…«
    »Moment, Monsieur l’Inspecteur. Ich bin kein Fachmann, aber ich habe damals, als es noch viele dieser schrecklichen Filme gab, gehört, daß Zombies nicht mit normalen Kugeln getötet werden können. Es sei denn, man schießt ihnen direkt in den Kopf und hackt ihnen…« – jetzt schluckte er – »den Schädel ab.«
    »Das ist richtig.« Suko deutete auf die Waffe. »In diesem Magazin stecken jedoch keine normalen Bleigeschosse. Es ist mit geweihten Silberkugeln gefüllt.«
    »Ach…«
    Beide staunten, und der Bürgermeister meinte: »Dann sind Sie ja doch ein Fachmann.«
    »Ich sagte es Ihnen schon.«
    »Kann ich die Waffe haben? Ich habe bereits mit Pistolen geschossen. Ich war beim Militär…«
    »Nein, Monsieur Roski. Sie gehören zu den Betroffenen.«
    Didier versuchte zu lächeln. Es wurde nicht mehr als eine Grimasse. »Verflixt«, sagte er, »damit hätte ich auch nie gerechnet. Das ist für mich einfach nicht mehr nachvollziehbar. Ich… ich …«
    Suko legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Keine Sorge, Monsieur Didier, man gewöhnt sich an alles, auch an die miesen und schlechten Dinge.«
    »Das sagen Sie so.«
    Suko hatte nicht auf Roski geachtet, weil er mit Didier sprach.
    Plötzlich ging der Bürgermeister zurück. In den Knien war er weich und wacklig. Seine Augen hatten sich geweitet, er riß den Mund auf, atmete röchelnd, dann sahen es Didier und Suko: Über seine Unterlippen drang ein dünner, roter Faden.
    Blut…
    Roski brach zusammen. Als hätte ihm jemand die Beine unter dem Körper weggezogen, so kippte er auf den harten Untergrund und wäre auch aufgeschlagen, hätte Suko nicht gedankenschnell nachgegriffen und ihn aufgefangen.
    Er blieb in den Armen des Chinesen liegen, zwinkerte mit den Augen, wollte etwas sagen, schaffte es nicht mehr und erschlaffte in Sukos Armen.
    Durch den Körper des Inspektors fuhr ein Schreck. Er spürte auf seinem Rücken die kalte Haut. Gleichzeitig verstärkte sich auch das Klopfen seines Herzens.
    War der Mann tot?
    Er hörte Didier stöhnend Luft holen. Auch die anderen Menschen waren von ihren Sitzen aufgesprungen. Sie konnten einfach nicht fassen, was dort vor sich ging.
    Langsam kamen sie näher. Suko ließ sie auch gewähren, während er sich um den Zusammengebrochenen kümmerte.
    »Ist er tot?« fragte eine zitternde Frauenstimme.
    Das wußte der Inspektor selbst nicht. Er befürchtete es, fühlte mit der Fingerkuppe an der Hauptschlagader nach und atmete erleichtert auf, denn das Herz schlug noch und pumpte Blut durch die Ader.
    Es hatte Roski nicht erwischt.
    Aber die andere Seite hatte die zweite Warnung gegeben, eine dritte würde sie nicht mehr zulassen, sondern direkt und dann erbarmungslos zuschlagen.
    Suko schaute in die blassen Gesichter der Umstehenden. Die Menschen verlangten nach einer Erklärung, die Suko ihnen wegen der kurzen Zeit, die noch zur Verfügung stand, nicht geben konnte.
    »Sie müssen«, sagte er, »voll auf mich vertrauen. Auf mich und auf Monsieur Didier, den ich jetzt bei Ihnen zurücklassen werde, wenn ich gehe und versuche, einen furchtbaren Killer zu stellen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja«, sagte ein älterer Mann, dessen weißes Haar den Kopf wie ein Kranz umgab.
    »Können Sie so etwas wie ein Anführer sein?«
    »Sie verlangen viel.«
    »Ich verlange nur, daß keine Panik unter Ihnen hier ausbricht. Sie müssen es gemeinsam durchstehen. Sie sind von einer fremden Magie umklammert worden, sie werden…«
    »Ja, schon gut. Wir richten uns danach.«
    »Sollten Sie aber von einem Wesen Besuch bekommen, dessen Existenz Sie sich nicht erklären können, dann tun Sie bitte nichts und überlassen alles Monsieur Didier. Ich habe ihm meine Waffe überlassen, die mit geweihten Silberkugeln geladen ist. Sie werden bestimmt gegen den
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