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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten
Autoren: Jason Dark
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kann furchtbar werden. Wir können vernichtet…«
    »Daran solltest du aber jetzt nicht denken.«
    »Das sagst du so. Trotzdem möchte ich…«
    Was sie noch wollte oder gern gemocht hätte, konnte sie nicht mehr sagen. Sie fing plötzlich an zu zittern, ihr Gesicht wurde blaß, dann schwankte sie und wäre gefallen, hätte Frank sie nicht aufgefangen.
    »Ich… ich … mich hat es erwischt. O nein …« Sie stöhnte auf, die Schmerzen mußten in ihrem Kopf toben, denn dort war etwas zerrissen worden.
    Aus beiden Nasenlöchern rannen Blutfäden.
    Didier wußte nicht, was er noch tun sollte. Er konnte Claire nur so helfen, daß er sie festhielt. Er stammelte die nächsten Worte. »Was ist denn? Was hast du?«
    Die Antwort kam gequält. »Es… es tut so weh. Im Kopf. Dort zerspringt alles.«
    »Das Foto, das verfluchte Foto!« Claire wurde schwer, er wollte sie zur Seite legen und suchte einen freien Platz. Man sah ihn. Zwei Männer kamen und nahmen ihm Claire ab.
    »Jetzt auch sie!« flüsterte einer.
    Das Mädchen wurde in eine liegende Position gebracht. Jemand legte Claire eine zusammengefaltete Jacke unter den Kopf. Frank hatte vor, bei ihr zu bleiben, doch es kam anders.
    So wuchtig, daß es bis in den letzten Winkel des Weinkellers drang, wurde die Tür aufgerissen. Herein wirbelten nicht nur Schneeflocken, auch van Akkeren stürmte vor, und er war bewaffnet mit seiner Maschinenpistole…
    ***
    Er selbst sah sich als Teufel an, zumindest als einen der Abkömmlinge. Und teuflisch lachte er auch auf. Es schallte durch den Weinkeller, jeder wurde hochgeschreckt, bis auf die Personen, die es bereits erwischt hatte. Breitbeinig hatte sich van Akkeren aufgebaut.
    Die MPi hielt er relativ lässig, aber davon ließ sich niemand täuschen. Es war diesem Menschen anzusehen, daß er die Waffe beherrschte.
    Der Grusel-Star wartete einige Sekunden ab, bis er zu seiner »Begrüßungsrede« ansetzte. »Ich bin wieder hier, denn so hatte ich es auch versprochen. Ich gehöre zu denen, die ihre Versprechen einhalten, und ich werde euch zeigen, wo es langgeht.« Sein Gesicht wirkte verkniffen, vielleicht auch deshalb, weil er schmale Augen bekommen hatte. »Erinnert euch daran, wie ich nach Cerbac kam. Ich habe euch fotografiert. Den Grund haben einige spüren können. Ihr werdet sterben, langsam vergehen, denn ihr befindet euch in meiner Gewalt…«
    Wieder ließ er seine Worte wirken und weidete sich an den Ängsten der Menschen. Es war niemand da, der ihm widersprochen hätte. Die Gesichter zeigten eine leichenhafte Blässe. In vielen Augen schimmerten Tränen, das kümmerte van Akkeren nicht.
    Etwas in die Ecke gedrückt hatte sich Frank Didier. Er dachte daran, daß sich in seiner rechten Jackentasche die Waffe befand, die man ihm überlassen hatte.
    Sollte er van Akkeren angreifen?
    Er hatte noch nie zuvor auf einen Menschen geschossen. Überhaupt auf keine Kreatur. Van Akkeren sah ihn nicht, die Gelegenheit war eigentlich günstig; er brauchte nur die Pistole hervorzuholen, zu zielen und einfach abzudrücken.
    So einfach war es nicht. Das sah im Film so leicht aus, die Wirklichkeit war anders. Da mußten Hemmschwellen überwunden und seelische Mauern eingerissen werden. In einer normalen Lage hätte er sich nicht einmal mit diesem Gedanken beschäftigt.
    Das hier war nicht normal, sondern extrem, denn zahlreiche Menschen befanden sich in Lebensgefahr.
    Frank Didier ließ seine Hand trotzdem in der Tasche verschwinden und spürte auch das kühle Metall der Waffe. Es beruhigte ihn keinesfalls, es erschreckte ihn.
    Van Akkeren befand sich in seinem Element. Mit einer Hand konnte er die MPi gut, locker und trotzdem sicher halten. Die andere benötigte er ebenfalls.
    In seiner linken Tasche befanden sich die Fotos der Menschen aus Cerbac. Jeder starrte ihn an, als die Hand verschwand. Er hatte nichts zu sagen brauchen, die Menschen wußten, daß etwas Besonderes und auch Ungewöhnliches auf sie zukommen würde.
    Van Akkeren holte die Fotos hervor. Sie waren alle gleichgroß, gebündelt, obwohl sie von keinem Gummiband gehalten wurden. Er hob den linken Arm. »Da!« rief er, »da sind die Fotos. Jeder von euch ist darauf verewigt, und für jeden von euch ist es ein Todesfoto…« Er schickte ihnen wieder sein Lachen entgegen. »Eure Seelen gehören jetzt schon mir, ihr wißt es nur noch nicht. Wenn ihr aus dem Leben scheidet, werden eure Seelen in das Reich eingehen, das ich vorgesehen habe. Dieser Ort wird zu einem Stützpunkt
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