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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer
Autoren: Jason Dark
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alle.«
    »Bleibt es bei unserem Plan?«
    »Ja, ich werde hoch zum Schloß gehen. Frank, bitte erklären Sie mir den Weg. Komme ich mit dem Wagen durch?«
    »Nein, von hier nicht. Sie müßten schon einen Umweg fahren. Der Pfad ist einfach zu schmal.«
    »Dann geh mal zu Fuß«, sagte Suko.
    Ich nickte. »Vielleicht treffe ich ihn ja unterwegs.«
    »Wen?« fragte Didier.
    »Den unheimlichen Templer…«
    ***
    Ariol Le Duc ging noch zwei Schritte, dann blieb er stehen. Er hatte einen kleinen Bogen geschlagen. Jetzt konnte er auf und über den Tisch schauen, weil er sich an seinem Kopfende aufhielt. Noch umklammerte seine kalte Totenpranke die starre Hand der jungen Frau.
    Dann löste er sie aus seinem Griff.
    Simones Arm fiel nach unten. Mit einem dumpfen Geräusch polterte die Hand auf den Boden.
    Da lag sie nun.
    Tot, ermordet, und ihr Mörder hielt das Messer mit der langen Klinge noch in der Hand.
    Totenstille hatte sich ausgebreitet. Niemand wagte auch nur, falsch Atem zu holen. Das Grauen war spürbar geworden. Arlette und Marcel hatten das Gefühl, inmitten eines Eiskellers zu hocken.
    Sie wollten es nicht glauben, der plötzliche Tod ihrer gemeinsamen Freundin hatte sie einfach zu tief getroffen.
    Nur Vincent van Akkeren genoß die neue Situation. Immer wenn die Kräfte der Hölle Regie führten, fühlte er sich pudelwohl. Er verließ sich auf die Regie des Höllenherrschers und fühlte sich mehr als wohl. Das machte ihm Spaß.
    Ariol Le Duc, der Templer-Zombie, tat nichts. Er blieb vor dem Tisch stehen und behielt auch weiterhin seine Mordwaffe in der rechten Hand. Über die Platte hinweg begegneten sich sein und der Blick van Akkerens.
    Der Grusel-Star lächelte süffisant. »Ich kann verstehen, daß Ihnen der Appetit vergangen ist. Aus diesem Grunde werden wir wohl auf den Hauptgang verzichten«, erklärte er, wobei seine Stimme vor Zynismus troff. »Es wäre ein Festmahl des Schreckens geworden, so wie ich es mir immer gewünscht habe. Wissen Sie, ich liebe Szenen wie diese hier. Sie sind etwas Besonderes. Und mit dem Besonderen habe ich mich stets beschäftigt. Nicht nur mit dem Teufel, der Hölle und dessen Erforschung. Nein, ich hatte mal einen normalen Beruf, auch wenn dieser im Vergleich zu anderen ebenfalls außergewöhnlich war. Ich habe Filme gedreht. Ich war Regisseur und Produzent in einem. Meine Filme sind keine großen Kinoknüller geworden, waren aber bei Insidern sehr wohl bekannt. Sie sind, wie soll ich sagen? – unter der Hand zu horrenden Preisen verkauft worden, weil es eben besondere Filme waren. Ich will Ihnen sagen, welcher Art sie…« Er sagte es nicht, denn er sah, daß ihm Marcel Wächter und Arlette Omere überhaupt nicht zuhörten.
    Wie Wachspuppen hockten sie auf ihren Plätzen. Sie starrten ins Leere, dabei wirkten die Pupillen so, als hätte man sie in die Augen hineingedrückt. Starre Kugeln, ohne Glanz, aber tief in den Schächten, da nistete die grenzenlose Angst.
    Van Akkeren griff zu seinem Weinglas. »Ich möchte noch einmal auf die Fotos zurückkommen«, sagte er leise. »Es hat sie tatsächlich gegeben. Ich wollte euch nur schon klarmachen, was euch noch alles bevorsteht. Diese Fotos sind etwas Besonderes. Motive, die sich erst in der Zukunft erfüllen werden. Für eure Freundin hat sich das Schicksal schon erfüllt. Sie lebt nicht mehr. Ariol Le Duc ist zurückgekehrt und hat seine Aufgabe prächtig gemacht.«
    »Hören Sie auf«, sagte Marcel. »Bitte, hören Sie auf. Sie können uns nicht hier…«
    »Ich kann alles, mein Freund. Ich habe sogar die Reifen durchstochen. Auch das Wetter kommt mir entgegen. Dieses Schloß ist für uns alle die ideale Umgebung.«
    Jetzt begann auch Arlette zu reden. »Sie ist nicht tot«, sagte sie.
    »Nein, sie kann nicht tot sein. Ich glaube es einfach nicht.« Sie leierte ihre Sätze herunter, ohne Modulation in der Stimme. »Ich will es nicht glauben, ich will es einfach nicht.«
    »Kleine Arlette.« Van Akkeren sprach in einem Tonfall, als würde ein Vater zu seiner Tochter reden. »Du erzählst Unsinn. Du willst dich den Tatsachen einfach nicht stellen, und das finde ich nicht gut. Sie ist tot, glaube es mir. Du kannst aufstehen und dich davon überzeugen. Faß sie an, heb sie hoch…«
    »Nein!« zuerst flüsterte sie das Wort. Dann begann sie zu schreien. »Neiiinnnn…!« Ihre Stimme wetterte durch die Halle und drang als Echo hoch bis in die erste Etage, wo es noch durch den Gang wehte und dann verklang.
    Arlette sank langsam
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