Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0525 - Tödliche Fotos

0525 - Tödliche Fotos

Titel: 0525 - Tödliche Fotos
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
betrachtete es sehr genau.
    Dann hob er die Schultern. »John, ich bin zwar kein Fachmann, aber ich glaube nicht, daß es sich bei dieser Aufnahme um eine Fotomontage handelt – oder was ist deine Meinung?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, es ist keine Montage. Die Aufnahme ist echt.«
    »Dann muß sie, zum Henker, auch irgendwo einmal geschossen worden sein!«
    »Ja.«
    »Aber wo denn?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Suko ging im Zimmer auf und ab wie ein Tiger. »Allmählich, John, fühle ich mich mehr als nur auf den Arm genommen.«
    »Ich auch.«
    Er fuhr herum. »Verflixt, was bist du heute gesprächig.«
    Ich starrte meinen Freund an. Irgendwie konnte ich seine Reaktion verstehen. Aber er hatte mich in einer Situation angetroffen, in der vieles über meinem Kopf zusammenbrach, das mir einfach zu unbekannt war. Ich fühlte mich von Unbekannten eingekreist.
    Da klingelte das Telefon.
    »Tanner«, sagte ich, lief zum Apparat und hob ab. Kaum hatte ich mich gemeldet, als ich das harte und auch heisere Lachen vernahm.
    Nein das war nicht Chiefinspektor Tanner.
    »Hallo, Sinclair…«, dehnte der Unbekannte. »Hast du das schöne Foto bekommen?«
    »Sicher.«
    »Wunderbar. Es ist einfach herrlich, finde ich.«
    »Was soll das, Mister?«
    »Das kann ich dir sagen. Es ist eine Aufnahme aus der Zukunft. Damit du weißt, was dir bevorsteht.« Es war der letzte Satz, den er gesprochen hatte, denn er legte auf.
    Als ich mich umdrehte, war mein Gesicht so ernst geworden, daß sich Suko erschreckte. »Wer hat denn da angerufen?«
    »Der Fotograf.«
    Er starrte mich an. »Der dich geknipst hat?«
    »Ja und wahrscheinlich auch die Tote.«
    »Das Gespräch war nur kurz. Was wollte der Knabe eigentlich von dir?«
    Ich zündete mir eine Zigarette an. »Wenn ich es mir überlege, war es eine Morddrohung. Er hat mir erklärt, wie die nähere Zukunft für mich aussehen wird.«
    »Er will sich auf deine Fersen heften – oder?«
    Suko hatte noch immer nicht begriffen, auch mir fiel es schwer.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, so ist das nicht, Suko, du hast mich falsch verstanden. Dieses Foto zeigt mich.«
    »Okay, ja, das habe ich gesehen. Aber du bist nicht in dieser Haltung aufgenommen worden oder kannst dich zumindest nicht daran erinnern. Liege ich da falsch?«
    »Nein.«
    »Gut, was…«
    »Suko!« Ich unterbrach ihn mit diesem hart gesprochenen Wort.
    »Das Ereignis wird erst noch stattfinden. Es ist eine Aufnahme aus der Zukunft. Hast du begriffen?«
    Er nickte. Das tat er sehr langsam. »Jetzt weiß ich Bescheid«, flüsterte er. »Dieser Fotograf kann Fotos von Ereignissen schießen, die erst noch stattfinden werden.«
    »Genau, Suko!«
    Der Inspektor schaute zu Boden, schüttelte den Kopf und fing an zu lachen. »Das darf doch nicht wahr sein«, flüsterte er. »Verflixt, das ist unmöglich.«
    Ich lachte ihn an. »Seit wann kennst du dieses Wort?«
    »Stimmt, du hast recht. Man sollte es eigentlich aus unserem Repertoire streichen.« Suko hob die Schultern. »Wenn jemand Fotos macht, benötigt er eine Kamera. Ich frage mich nur, was der Kerl für eine Kamera benutzt. Woher hat er die?«
    »Bestimmt nicht aus einem Geschäft an der Ecke.«
    »Klar, du hast recht. Kaufen kann man so etwas sicherlich nicht. Aber wer leiht oder verschenkt ein Gerät, mit dem du praktisch in die Zukunft hineinknipsen kannst?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Unser Freund?«
    Ich wußte, auf wen Suko anspielte. »Asmodis?« Ich nickte mir selbst zu. »So etwas läge natürlich genau auf seiner Wellenlänge.«
    Mein Lachen fiel bissig aus. »Doch auch er setzt Prioritäten. Er wird dieses Gerät nicht jedem geben.«
    »Du hast recht.« Suko überlegte. »Wer käme denn als sein Günstling in Frage?«
    Ich drückte die Zigarette aus. »Da wir als Abnehmer von vornherein ausscheiden, gäbe es zum Beispiel den Kreis um Baphomet. Dabei schließe ich van Akkeren ein.«
    »Das ist möglich.«
    »Aber lehre du mich die Hölle kennen, Suko. Sie birgt unzählige Geheimnisse. Ich bin sicher, daß wir sie nie lüften werden. Das ist einfach unmöglich. Wir müssen uns nur immer überraschen lassen. So wie heute.«
    Ich hatte Suko nervös gemacht. Das geschah nur selten. Mein Freund ging im Raum auf und ab. »John, das mit der Kamera und den Bildern aus der Zukunft will mir einfach nicht aus dem Kopf. Denk mal an das Bild des toten Mädchens. Du warst bei Tanner, die Leiche ist nicht entdeckt worden. Könnte es nicht sein, daß der Mord noch gar nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher