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0525 - Tödliche Fotos

0525 - Tödliche Fotos

Titel: 0525 - Tödliche Fotos
Autoren: Jason Dark
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Leibwächter?«
    Mit der letzten Vermutung hatte ich ihn erwischt. »So kann man es nennen.«
    »Keine Sorge, ich gebe schon acht.«
    »Wenn Sir James informiert wäre, würde er mir bestimmt den dienstlichen Befehle erteilen, nicht von deiner Seite zu weichen, John.«
    »Es heißt also, daß du jetzt immer bei mir bleiben willst?«
    »Ja.«
    »Aber nicht auf der Toilette.«
    »Hör mit deinen Späßen auf. Für mich ist die Sache einfach zu ernst, John.«
    »Klar, ich denke da auch immer nach. Nur möchte ich mich nicht verrückt machen lassen.«
    »Auf diesem Foto, John, hast du da den Hintergrund erkennen können? Ich meine, wo hat man es geschossen?«
    »Nein, da war nichts zu sehen. Vielleicht ein Beton- oder Erdboden. Das kann überall sein. Selbst in einer anderen Dimension.«
    »In die man dich erst mal verschleppen müßte.«
    »Auch das. Mein Vorschlag, Suko: Achte, wenn wir zusammen sind, auf Leute, die eine Kamera besitzen und diese sich umgehängt haben. Mehr können wir nicht tun.«
    »Doch, aussteigen.« Suko deutete nach vorn. »Wir sind nämlich da.«
    Das Haus, in dem Judy Landers’ Wohnung lag, war nicht besonders breit. Es stach insofern von den anderen ab, als daß man die Fassade unterschiedlich gestrichen hatte.
    Jedes Stockwerk besaß einen anderen farblichen Anstrich. Rot, grün, blau, wenn man von unten nach oben zählte.
    »Und wo soll ich parken?«
    Auf die regennassen Karosserien fiel das blauweiß schimmernde Licht der Laternen und ließ die Dächer leicht glänzen.
    Da ich nirgendwo eine Lücke fand, stellte ich den Rover auf den Gehsteig in der Nähe. Beim Aussteigen schoß einer der Hausbewohner auf uns zu, brüllte uns wild an und wurde erst still, als ich ihm meinen Ausweis zeigte.
    »Ach so – ja.«
    »Könnten Sie vielleicht ein Auge auf den Rover haben, Mister?« fragte ich ihn. »Sie sind ein so hervorragender Beobachter, daß wir nur Ihnen diesen Job zutrauen.«
    Der bärtige Mann wurde freundlich. Seine Brust schwoll vor Stolz an. »Natürlich, man hilft ja gern. Vor allen Dingen der Polizei. Sie sollten mal hier aufräumen.«
    »Wieso?«
    »Denken Sie daran, was aus diesem Ort geworden ist. Vergleichen Sie ihn mit früher.«
    »Welchen Zeitraum meinen Sie?«
    »Bevor die Typen alle herkamen. Unter ihnen befinden sich ja Menschen, für die ich nur den Ausdruck Existenzen anwenden kann. Einfach schlimm, wie die sich benehmen.« Er wurde neugierig und beugte sich vor. »Wollen Sie einen dieser Typen abholen?«
    »Nein, wir besuchen jemand. Es ist eine Frau oder ein junges Mädchen.«
    »Hure?«
    »Glaube ich nicht. Sie wohnt in dem bunten Haus. Das Mädchen heißt Judy. Landers.«
    »Die kenne ich.«
    »Tatsächlich?«
    Er nickte heftig. »Sie ist mir mal aufgefallen, als einige Fotografen erschienen und sie vor dem Haus knipsten. Das Bild wurde als Plakat verwendet für Häuserrenovierung oder Verschönerung. Aber unter Verschönerung stelle ich mir etwas anderes vor.«
    »Die Geschmäcker sind eben verschieden.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Was ist denn mit Miß Landers?«
    »Nun ja, ansonsten ist sie mir nicht aufgefallen. Sie scheint eine ruhige Mieterin zu sein.«
    »In welchem Stock wohnt sie?«
    »Ganz oben in der Blauzone.«
    »Wir danken Ihnen.«
    Er ließ uns noch nicht gehen. »Ich will ja nicht neugierig sein, aber was hat diese Person angestellt?«
    »Nichts, Mister. Wir brauchen Sie gewissermaßen als Zeugin für einen bestimmten Fall.«
    »Nun ja, da werden Sie vielleicht Pech haben. Die Fenster dort oben sind nicht erleuchtet. Ich bin vorhin etwas gelaufen, da konnte ich es sehen.«
    »Vielleicht schläft sie schon.«
    Er lachte und ging davon.
    Ich mußte lächeln. Viel hatten wir nicht erfahren, aber immerhin herausbekommen, daß sie in den Augen des Mannes einen relativ gesitteten Lebenswandel führte.
    Wir liefen die wenigen Schritte zurück und standen natürlich vor einer verschlossenen Haustür. Suko hielt bereits sein Besteck in der Hand. Das Schloß würde ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Es gehörte noch zu den älteren Modellen.
    Eine halbe Minute später standen wir im Hausflur, machten Licht – und erschraken.
    Wir waren schon in zahlreiche Flure hineingeraten, einen wie diesen hatten wir beide noch nicht erlebt. Es war zu sehen, daß in diesem Haus Künstler lebten, und sie hatten an den Wänden ihre Spuren hinterlassen. Auf die weiße Fläche waren abstrakte Bilder in grellen, schreienden Farben gemalt worden.
    Figuren, große Farbinseln, die
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