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0524 - Die Gelben Eroberer

Titel: 0524 - Die Gelben Eroberer
Autoren: Unbekannt
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Bäume boten einen ausgezeichneten Schutz gegen Sicht nach oben. Auf der anderen Seite war im Falle einer Überraschung ein Blitzstart möglich und ungefährlich.
    Der Antrieb verstummte. Kasom lehnte sich zurück.
    „Hier können wir ein paar Stunden bleiben. Alaska, können Sie von hier aus mit der Fernortung die Jagdverbände erfassen?"
    „Nicht sehr exakt, aber es ist möglich."
    „Gut. Dann warten wir, bis sie ihre Suche nach uns aufgeben.
    Sie müssen unbedingt annehmen, daß wir in die Sonne gestürzt sind. Gucky, was ist mit Harnos Peilstrahl?"
    „Vorhanden, aber nicht mehr lange. Die Rotation des Planeten wird ihn unter den Horizont sinken lassen - und dann haben wir fünfzehn Stunden Sendepause. Wenn ich weiter empfangen soll, müssen wir zur anderen Seite."
    „Das hat Zeit. Gedankenimpulse von Eingeborenen?"
    „Mengen davon! Sie haben uns gesehen und entsenden eine Delegation. Wir sind nicht die ersten Raumfahrer, die hier landen."
    Kasom wurde aufmerksam.
    „Das ist ja interessant. Nun bin ich aber wirklich gespannt, was sie uns zu erzählen haben. Ich möchte nämlich wissen, seit wann sich ihre Welt im Schwarm aufhält und was seitdem geschehen ist."
    „Das würde gewisse Rückschlüsse auf das Gesamtgeschehen zulassen", stimmte Ras ihm zu. „Ein bestimmtes System muß ja schließlich dahinterstecken."
    „Tut es auch", sagte Ras und widmete sich dann der Beobachtung des Strandes, den man von der Rundkuppel der Kommandozentrale aus gut übersehen konnte. „Ich bin gespannt, wie die Eingeborenen aussehen."
    „Insektenabkömmlinge" sagte Gucky kurz. „Mehr habe ich nicht herausgefunden."
    „Friedfertig?"
    „Absolut!"
    Trotz der relativ langsamen Rotation von Yellow II sank die Sonne allmählich gegen den Horizont. Bald würde die Dämmerung eintreten. Ras deutete plötzlich nach Norden.
    „Da kommen sie! Ein gutes Dutzend, zu Fuß. Autos scheinen sie nicht zu haben."
    „Sie haben nur primitive Kähne", erklärte Gucky, der die Fremden telepathisch überwachte, „mit denen sie aufs Meer hinausfahren, um zu fischen."
    „Bewaffnet?"
    „Keine Spur. Sie sind so friedlich wie Schmetterlinge, und ein wenig neugierig, was wir diesmal wollen."
    „Diesmal?" fragte Kasom gedehnt.
    „Ja, sie nehmen an, wir gehören zu jenen, die sie schon einmal besuchten."
    „Wahrscheinlich Explorer des Schwarms", vermutete Ras.
    Er sah wieder zu den Eingeborenen, die langsam näherkamen. „Sehen aus wie überdimensionale Ameisen, allerdings ohne den eingeschnürten Körper. Auch haben sie nur vier Glieder." Kasom erhob sich. „Ich sehe - was die Gestalt angeht - am imponierendsten aus. Ich gehe ihnen entgegen.
    Ihr paßt hier auf und greift ein, wenn es brenzlig werden sollte."
    Er nickte Gucky zu und grinste. „Einverstanden, Herr Kommandant?" Der Mausbiber grinste zurück. „Dein Wanst wird sie beeindrucken", stellte er fest.
    Kasom nahm keine Waffe mit, nur den kleinen Translator, den er an einem Riemen auf der breiten Brust trug. Durch die Luftschleuse verließ er das Schiff und ging auf die Eingeborenen zu, die in hundert Meter Entfernung haltgemacht hatten und geduldig warteten. Als sie ihn erblickten, steckten sie die langgezogenen Köpfe mit den feinen Fühlern zusammen, als würden sie sein Erscheinen diskutieren und Vermutungen anstellen.
    Kasom ließ sich davon nicht beeinflussen. Ruhig ging er weiter, bis er die kleine Gruppe erreichte. Ras hatte richtig beobachtet.
    Sie sahen in der Tat aus wie etwa anderthalb Meter große Ameisen, allerdings mit erheblichen Abweichungen. Mit ihren großen Facettenaugen sahen sie ihm neugierig entgegen. Sie zeigten kein Erschrecken und auch keine Furcht. Wenn also die Beauftragten des Schwarms hier einst gelandet waren, und daran konnte laut Guckys Aussage kein Zweifel bestehen, mußten sie sich zurückhaltend und vorsichtig verhalten haben.
    Das kam Kasoms Absichten entgegen. Er blieb stehen.
    „Wir sind als Freunde gekommen und werden euch bald wieder verlassen", sagte er, und der Translator übersetzte seine Begrüßungsansprache in merkwürdige Zischlaute, die jedoch von den Eingeborenen sofort verstanden wurden. „Ihr seid nicht verwundert? Bekommt ihr oft Besuch aus dem Himmel?"
    Sie berieten sich abermals, aber Kasom konnte sie verstehen.
    „Er sieht nicht so aus wie die anderen ..."
    „Er gehört nicht zu ihnen ..." .
    „Vielleicht ist er böse und ..."
    „Wir müssen mit ihm sprechen.
    Es wäre unhöflich ..."
    Kasom wartete geduldig. Es würde
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