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0519 - Das Heimliche Imperium

Titel: 0519 - Das Heimliche Imperium
Autoren: Unbekannt
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häufigsten gestellt hatte.
    „Es ist etwas Schreckliches geschehen", erwiderte Sarnen schluchzend.
    „Ja, ja!" er faßte sich an die Stirn. „Du sagtest es schon."
    Sarnen-A war ein großer, gutaussehender Mann, dessen politische Karriere mit dem Beginn der Verdummung ein jähes Ende gefunden hatte. Auf Peysen, einer der Hauptwelten des Shomona-Ordens, hatte Sarnen-A sogar Aussichten auf einen Gouverneursplatz gehabt. Vielleicht war das der Grund, warum die wenigen Immunen von Peysen Sarnen und ihren Mann nach Dessopato geschickt hatten. Vielleicht glaubten sie, daß Sarnen-A trotz seiner Verdummung der beste Mann war.
    Sarnen hatte die Deri-DERI zusammen mit einem alten Raumfahrer ins Heykla-Beru-System geflogen. Kolomn-A schlief jetzt. Er war immun, aber er verstand nicht viel von der modernen technischen Ausstattung der Deri-DERI. Sarnen erschien es fast wie ein Wunder, daß sie ihr Ziel erreicht hatten.
    Die Deri-DERI war das kleinste der bisher gelandeten Schiffe.
    Sarnen fragte sich, ob sie es fertigbringen würde, vor den Konferenzteilnehmern zu sprechen. Es war ihr klar, daß Sarnen-A nicht reden konnte, trotz aller Hoffnungen, die man ihm von Peysen aus mit auf den Weg gegeben hatte.
    Sarnen mußte die Interessen des Shomona-Ordens vertreten.
    Auf Peysen hatte sie zwei Großfamilien geführt, aber in dieser Situation fühlte sie sich schwach und hilflos. Sie wußte, daß Peysen Hilfe brauchte, daß auf dieser Konferenz durchgesetzt werden mußte, daß mindestens hundert immune Spezialisten nach Peysen kamen. Hundert Spezialisten konnten vielleicht das zusammengebrochene Versorgungssystem von Peysen retten.
    Sonst..
    Sarnen führte den Gedanken nicht zu Ende.
    Sarnen-A trat unter der Dusche hervor und blieb hilflos stehen.
    Seine Frau reichte ihm ein Handtuch.
    „Hier", sagte sie. „Du mußt dich abtrocknen."
    Er lächelte sie dümmlich an und trat unter das Gebläse.
    Sarnens aufsteigende Hoffnung schwand schnell, als sie sah, daß er vergeblich an den Schaltknöpfen herumfummelte.
    „Nimm das Handtuch!" befahl sie streng. Sie wollte, daß er sich betätigte.
    Er trocknete sich mit mechanisch wirkenden Bewegungen ab.
    „Sarnen", sagte er leise.
    Sie trat auf ihn zu und küßte ihn. Er wollte sie festhalten, doch sie entzog sich ihm. Sie wußte, daß ihr Verhältnis nicht mehr das gleiche war wie früher. Die Verdummung hatte vieles zerstört.
    Er ist immer noch mein Mann! dachte sie und wandte sich ihm wieder zu.
    Er schien ihre Verzweiflung zu spüren, denn er umklammerte sie und hielt sie fest. Sie weinte leise.
    „Perry Rhodan ist eingetroffen", sagte sie nach einer Weile.
    „Wenn es jemanden gibt, der uns helfen kann, dann ist er es. Ich denke, daß nun alles gut wird."
    „Perry Rhodan", wiederholte er. Der Name schien ihm etwas zu sagen.
    „Perry Rhodan", sagte er noch einmal.
    „Der Großadministrator", erklärte sie hastig. „Du kennst ihn von der Jargun-konferenz her."
    „Jargun..." Auf seiner Stirn erschien eine steile Falte.
    Er erinnerte sich nicht.
    Hinter ihnen entstand ein Geräusch.
    Kolomn-A war hereingekommen. Er war alt, ging gebeugt und trug an seinem linken Armstummel eine Prothese, die nach seinen eigenen Worten besser war als ein natürlicher Arm.
    „Rhodan ist gelandet", berichtete Kolomn-A. „Ich habe die GOOD HOPE auf dem Bildschirm gesehen."
    „Wir wissen es schon!" Sarnen mußte sich anstrengen, um Kolomn-A gegenüber freundlich zu sein. Er hatte während des Fluges zahlreiche Fehler begangen, von denen jeder zu einer Katastrophe geführt hätte, wenn Sarnen ihn nicht rechtzeitig korrigiert hätte.
    Kolomn-A grinste und entblößte dabei ein paar häßliche Zähne.
    „Nun", murmelte er ratlos. „Soll ich etwas tun?"
    Er verließ sich völlig auf Sarnen.
    „Gehen Sie schlafen!" sagte sie spöttisch.
    Er lächelte sie dankbar an und schlurfte hinaus.
    „Ich denke, er ist auch verdummt". sagte sie zu ihrem Mann.
    „Wie meinst du das?"
    Sie führte ihn in die Zentrale und half ihm beim Anziehen.
    „Schon gut", besänftigte sie ihn, als er immer wieder fragte, was mit Kolomn-A nicht in Ordnung war. „Vergiß es."
    Ein paar Minuten später saß sie an den Kontrollen der Deri-DERI und beobachtete die anderen Schiffe. Noch war alles ruhig.
    Sarnen wartete voller Ungeduld auf den Beginn der Konferenz.
    Sie wußte, daß sie nicht gleich an die Reihe kommen würde, denn es würden bedeutende Abgeordnete an der Konferenz teilnehmen, aber sie war fest entschlossen, ihr
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