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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies
Autoren: Jason Dark
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müßte über den Boden laufen!«
    »Sehr richtig, über den Boden. Darauf warten meine Freunde. Ich bin das Paradies, sie aber sind die Hölle. Daran sollst du immer denken. Himmel und Hölle! Wie nahe liegen sie doch zusammen. So nahe wie hier wirst du sie nicht mehr sehen.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ich will dich aufklären, Sarah Goldwyn. Du hast sehr viele Fragen gehabt, und du sollst die entsprechende Antwort bekommen. Ich werde dich in die Schar meiner Freunde und Vertrauten einweihen. Du hast von einem Club gesprochen, der im Nebenraum tagt. Es stimmt. Diesen Club der Auserwählten gibt es tatsächlich, und ich habe mich entschlossen, dich ebenfalls mit hineinzunehmen. Du wirst ein Mitglied in dem Club werden. Ist das nicht toll?«
    »Und wenn ich nicht möchte?«
    »Dann lasse ich dich gehen.« Sandra drehte sich und deutete auf die Tür. »Bitte, der Weg ist frei. Rutsch vom Hocker und lauf auf die Tür zu. Sie wird nicht mehr versperrt sein.«
    »Und die Monstren?«
    Sandra hob die Schultern. Sie stand nicht mehr inmitten des Auges, sondern völlig frei im Raum. »Muß ich noch etwas sagen?«
    »Nein.«
    »Dann entscheide dich.« Sie deutete an Sarah vorbei. »Dort befindet sich der Eingang zum Club. Was dich hier erwarten kann, weißt du. Was du dort finden wirst, weißt du nicht. Beides ist ein Risiko. Für eines mußt du dich entscheiden.«
    Sarah Goldwyn überlegte und bereute es gleichzeitig, so neugierig gewesen zu sein. Sie hätte am besten zu Hause bleiben und ihre Neugierde zähmen sollen. Das ging nun nicht mehr, also mußte sie sich für eine Möglichkeit entscheiden.
    Zudem wollte sie Zeit gewinnen. John Sinclair war ja nicht aus der Welt. Bestimmt hatte er den Bleichen schon eingeholt und würde wieder mit ihm zurückkehren. Sie hatte nicht auf die Uhr geschaut, wann John verschwunden war. Länger als eine Viertelstunde war er sicherlich nicht weg. Und lange konnte es nicht mehr dauern.
    »Warte nicht zu lange, Sarah, sonst zerre ich dich persönlich vom Hocker. Noch kannst du dich entscheiden.«
    »Ja, natürlich.« Sarah Goldwyn spürte die kalte Haut auf dem Rücken. Himmel, niemand war da, der ihr einen Ratschlag geben konnte. War das eine nicht ebenso schlimm wie das andere?
    »Wenn ich jetzt in deinen Club gehe, Sandra, dann muß ich ebenfalls über den Boden laufen.«
    »Das stimmt.«
    »Dann werden mich die Monstren angreifen und…«
    Sandra schüttelte den Kopf. »Nein, Mrs. Goldwyn. Nein, nicht, wenn ich es nicht will. Du vergißt, daß ich ihre Königin bin. Ich kann sie holen, durch diese Welt spazieren lassen und sie auch wieder zurück in die andere Zeit beordern.«
    »Wie den Killer Willy, nicht?«
    Jetzt stutzte sie. »Du weißt von ihm?«
    »Deshalb bin ich sogar gekommen. Nicht nur ich kenne sein Geheimnis, auch andere.«
    »John Sinclair?«
    »So ist es.«
    Sandra nickte. »Das habe ich mir sogar gedacht, alte Frau. Euer Spiel war gut, aber nicht gut genug für mich, denn ich bin etwas Besonderes, daran solltest du denken. Ich bin eine Person, die einfach nicht verlieren kann. Es geht nicht, weil ich aus einem Land komme, in dem es Dinge gab, über die heutige Menschen lachen. Ich besitze einen Teil des Wissens aus der fernen Vergangenheit. Und jetzt möchte ich endlich, daß du dich entscheidest. Ich weiß, daß du Zeit gewinnen willst, aber dir kann niemand mehr helfen. Um deinen Freund werde ich mich später kümmern.«
    »Ja, ich habe mich entschieden.«
    »Und wofür?«
    Lady Sarah hob ihren Stock an und deutete mit der Spitze auf die zweite Tür. »Ich möchte den Club sehen. Ich will kennenlernen, was dort geschieht. Ich will…«
    Sandra ließ sie nicht ausreden. »Du hast eine gute Wahl getroffen, gratuliere.«
    »Es wird sich noch herausstellen.«
    »Dann geh bitte.«
    Lady Sarah hatte schon des öfteren in kniffligen Situationen gesteckt, in die sie sich immer wieder hineinlanciert hatte. Diese aber gehörte zu den gefährlichsten.
    Sie stemmte die Stockspitze wieder auf den Boden, der seine normale Härte besaß.
    Dann drehe sie sich auf dem Hocker, streckte das rechte Bein aus, um mit der Fußspitze den Boden zu berühren, betrat ihn aber noch nicht, weil etwas anderes geschah.
    Jemand rüttelte an der Tür.
    Dann hörten Sandra und Lady Sarah eine fordernde Männerstimme. »Öffnen Sie sofort. Polizei…«
    Beide Frauen kannten die Stimme. Sie gehörte John Sinclair. Doch nur Sandra sagte etwas: »Zu spät, Sarah Goldwyn, zu spät. Er wird dir nicht helfen
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