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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies
Autoren: Jason Dark
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können…«
    ***
    Auf meinem Weg zum Laden überkam mich das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Ich hätte in der Videothek bleiben und den Bleichen nicht verfolgen sollen. Viel Neues hatte er mir auch nicht mitteilen können. Nur hatte ich Lady Sarah mit dieser Sandra allein lassen müssen. Daß sie etwas Besonderes war, stand fest.
    Und sie war gefährlich.
    Wer Pläne verfolgte, die gewaltig waren und wo magische Dinge eine große Rolle spielten, der schreckte auch nicht davor zurück, andere Menschen ins Verderben zu ziehen und sie vom Leben zum Tod zu befördern. So sah es nun leider aus.
    Deshalb rannte ich so. Immer wieder mußte ich Menschen ausweichen, die sich über mein Verhalten wunderten. Die Videothek erreichte ich trotzdem in einer Rekordzeit.
    Kurz vor dem breiten Schaufenster verlangsamte ich meine Schritte, lief parallel zur Scheibe und sah sofort, daß sich etwas verändert hatte.
    Das Schaufenster zeigte zwar noch die gleiche ungewöhnliche Dekoration, trotzdem hatte sich etwas verändert. Es war dunkler geworden. Das lag an dem Vorhang, der die gesamte Breite des Schaufensters einnahm und die Auslagen durch seinen Schatten verdunkelte.
    Ungewöhnlich…
    Ich räusperte mich und holte keuchend Luft. Daß etwas nicht stimmte, hatte mir die Veränderung der Dekoration bewiesen.
    Meine Angst um Lady Sarah wuchs.
    Mit wenigen Schritten war ich an der Tür, drückte auf die Klinke und fand den Eingang verschlossen.
    Verdammt auch.
    Zwei Sekunden ließ ich mir Zeit. In meinem Hirn überschlugen sich die Gedanken.
    Ich konnte die Tür nicht einmal aufhämmern, das wäre gegen das Gesetz gewesen. Jeder Inhaber hatte das Recht, seinen Laden abzuschließen, wann er wollte.
    Was also tun?
    »Öffnen Sie sofort, Polizei!«
    Ich hatte die Worte so laut gerufen, daß sie auch von Passanten verstanden worden waren.
    Zwei Männer blieben stehen, schauten mich an und gingen dann weiter.
    »Ein Bulle, der sich einen Porno holen will!« schrie ein Teenager.
    Die Kleine huschte mit einem Skateboard an mir vorbei und streckte mir noch die Zunge raus.
    Wieder rief ich meinen Spruch, rüttelte auch an der Klinke, ohne Erfolg.
    Dann brüllte ich Sarahs Namen.
    Zweimal hintereinander. Endlich bekam ich eine Antwort. »John, ich… aaahhh …!« Jetzt wurde ich zum Tiger!
    ***
    Lady Sarah bekam mit, wie Sandra nach ihren Worten heftig nickte.
    Sie hatte der alten Dame erklärt, daß John Sinclair ihr nicht würde helfen können, und Sarah wußte auch, daß Sandra im Prinzip recht hatte.
    »Ich gehe!« sagte die Horror-Oma.
    »Aber sofort!«
    Lady Sarah rutschte vom Hocker. Diesmal trat sie mit dem rechten Fuß in ein Quadrat, das von einem grüngelben Fischmonstrum ausgefüllt wurde.
    Sie rechnete sogar damit, im Boden zu versinken, doch sie blieb auf dem Quadrat stehen.
    »Na?« fragte Sandra. »Habe ich gelogen?«
    »Anscheinend nicht.«
    Sandra lächelte nur und deutete auf die zweite Tür. »Dort mußt du durchgehen.«
    »Natürlich!«
    Lady Sarah berührte noch mit ihrem verlängerten Rücken den Hocker, stemmte sich nun ab und trat mit beiden Füßen in das vor ihr sich abzeichnende Quadrat.
    Dort stand sie zunächst gut, nur Sandra trieb sie weiter an. »Geh durch die Tür.«
    Lady Sandra drehte sich nach rechts. Sie mußte an der Verkaufstheke vorbei, aber sie verfolgte längst einen anderen Plan.
    Draußen stand John Sinclair. Nur wenige Yards entfernt. Er brauchte eigentlich nur zuzugreifen, sie brauchte nur hinzulaufen, sich gegen die Tür werfen.
    »Geh…«
    Und die Horror-Oma lief in Richtung Clubtür. Den zweiten Schritt tat sie, dann den dritten.
    Danach passierte es.
    Auf der Stelle drehte sie sich herum. Sehr schnell, denn sie stützte sich gleichzeitig mit der Stockspitze ab. Und die schwang plötzlich hoch und zielte wie das Ende einer Lanze auf Sandra.
    Lady Sarah hatte sich zu einem Angriff entschlossen, den sie auch durchführte.
    Ihr rechte Arm zuckte vor. Um nicht getroffen zu werden, mußte die Frau zur Seite ausweichen. Dabei geriet sie aus dem Rhythmus, verlor das Gleichgewicht und auch die Übersicht.
    Noch einmal stieß Lady Sarah zu. Diesmal traf sie, und Sandra krümmte sich.
    Der Weg zur anderen Tür war frei.
    Sarah Goldwyn lief auf sie zu. Nicht einmal die Hälfte der Strecke schaffte sie.
    Die böse Magie der Sandra begann zu wirken. Die hatte vom Paradies und der Hölle gesprochen.
    Lady Sarah lernte die Hölle kennen.
    Plötzlich steckte sie fest. Sie hatte das Gefühl, in einen
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