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0513 - Die Hexenfalle

0513 - Die Hexenfalle

Titel: 0513 - Die Hexenfalle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angewandt, holte Zamorra ins Diesseits zurück.
    ***
    Später kristallisierte sich dann für alle Beteiligten die Wahrheit langsam heraus. Nicole schüttelte den Kopf. »Unglaublich«, sagte sie. »Da schließen zwei solcher Höllenbiester eine Wette ab, und das Resultat ist dieses furchtbare Chaos! Hoffentlich müssen wir jetzt nicht damit rechnen, daß noch mehr Totgeglaubte aus der Hölle zurückkehren, um Rache zu nehmen…«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Der Rabe und die Katze wissen jetzt, daß ich ein Mittel gefunden habe, auch damit fertig zu werden. Ich schätze, sie werden es dabei belassen - solange keiner von ihnen auf die Idee kommt, daß ich wohl wirklich gestorben wäre, wenn es nicht diesen Ektoplasmakörper gegeben hätte, den die Hexe in ihrem überheblichen Spieltrieb schuf. Ich weiß nicht wie und was, aber von ihm ging etwas aus, das mich daran hinderte, wirklich tot zu sein. Ich glaube, nur deshalb habe ich ihn dann auch berührt und eine bewußte Verschmelzung herbeigeführt. Ohne diese Spielerei der Hexe wäre ich jetzt tatsächlich tot.«
    Aber weshalb? fragte Fenrir.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich kann es nicht begründen. Ich wußte es einfach in dem Moment, als ich ihn sah, so wie ich wußte, wer mein Gegner war, als ich durch das Schaltwort in Das Andere wechselte. Übrigens - ohne dieses Wechseln wäre ich vermutlich tatsächlich tot gewesen. Allein durch den Schock der Vorstellung, ausgerechnet von Nicole erschossen zu werden. So aber fand ich Im Anderen den Kontakt zu meinem ektoplasmatischen Double.«
    »Ich verspreche dir, dich nie wieder zu erschießen«, sagte Nicole. »Ich werde dich höchstens vor Liebe auffressen. Diese Cila muß eine geradezu krankhafte Neigung besessen haben, ausgerechnet die Liebe als Waffe zu benutzen. Unsere Liebe zueinander, um dich zu terrorisieren, vorher der Fluch gegen Naomi… die arme Naomi, die nur durch Liebe erlöst werden konnte, aber jedem Menschen, der sie liebte, den Tod brachte…«
    »Wer haßt, versteht die Liebe nicht mehr und sieht sie nur noch als Mittel. Cila hat zu sehr gehaßt. Sie muß schon so gewesen sein, ehe sie Naomi kennenlernte.« Er schluckte, und seine Stimme klang belegt, als er fortfuhr: »Ich wünschte, sie lebte noch. Vielleicht hätte es doch eine Möglichkeit gegeben, ihr zu helfen. Wir hatten nur nie die Zeit, ihr zur Seite zu stehen - oder eine Million Ausreden. Und nun ist nichts mehr rückgängig zu machen. Wenn sie doch nicht mit ihrem Freitod ausgerechnet mir das Leben gerettet hätte… ich glaube, da komme ich nicht so schnell drüber hinweg.«
    Fenrir hob den Kopf. Vielleicht müssen wir uns jetzt gegenseitig ein wenig helfen, schlug er vor. Du bist nicht der einzige, der jetzt ein Problem in Gestalt seiner Erinnerungen hat. Sie war - meine Wölfin, in gewisser Weise.
    Zamorra nickte. »Wir sind Freunde«, sagte er und strich dem Wolf über das Fell. »Und Fehler begeht man am besten nur einmal.«
    »Dieses Andere, von dem du gesprochen hast«, sagte Nicole. »Was ist das eigentlich wirklich?«
    »Das Jenseits«, sagte Zamorra. »Das Reich, in dem nur die Toten leben…«
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«, und folgende
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 475 »Der Drache der Zeit«, und folgende
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 473 »Botin des Unheils«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 473 »Botin des Unheils«
    [6] Siehe Professor Zamorra Nr. 494 »Fenrirs Wacht«
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