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051 - Die Sklaven des Vampirs

051 - Die Sklaven des Vampirs

Titel: 051 - Die Sklaven des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
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Mantel an. Dann hörte er Susan auf dem Gang und folgte ihr nach unten. Sie wartete in der Halle.
    »Das war eine hervorragende Idee, Mr. Reed«, erklärte sie, als er die Tür öffnete und in den trüben, feuchten nebligen Nachmittag hinausging. »Die beiden alten Herren sind ja ganz nett, aber auf die Dauer wohl nicht die richtige Gesellschaft.«
    Er vermied es, sie darauf hinzuweisen, dass sie sich bereits kannten.
    »Sie haben Recht. Außerdem bekomme ich neben dem Feuer leicht Kopfschmerzen. Der Nebel ist übrigens gut für den Teint. Wussten Sie das?«
    »Aber sicher!«, antwortete Susan, hängte sich bei ihm ein und zog ihn mit sich.
    Sie gingen über einen morastigen Hof, stiegen über einen zerfallenen Zaun und erreichten den schlammigen Feldweg, spazierten durch das dürre, nasse Gras neben den Spuren von Traktorreifen und folgten genau dem Weg, den Simon ihnen beschrieben hatte.
    »Eine unheimliche Landschaft, nicht wahr?«, fragte Susan nach einer Weile.
    Ihr Atem bildete Dampfwolken in der Kälte. Wusste sie etwas? Ahnte sie etwas?
    »So ist es«, sagte Dorian leichthin. »In dieser Zeit ist fast jede Landschaft unheimlich und spukhaft. Warum sind Sie eigentlich hier?«
    »Ach«, sagte sie lachend, »Mr. Cooper ist ein netter alter Herr, der seiner unterbezahlten Sekretärin auch einmal so etwas wie Urlaub gönnt. Ich darf zwar an der Weinprobe nicht teilnehmen, das hat er schon in London gesagt, aber ich sollte ihn begleiten. Er bewegt sich etwas ungeschickt auf den modernen Flughäfen und Bahnhöfen. Er ist schon über sechzig.«
    »Ich verstehe. Ein Kindermädchen also.«
    »Richtig.«
    Dorian blieb stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden, dann stapften sie schweigend weiter. Er prägte sich jede Einzelheit der gottverlassenen Gegend ein. Noch wusste er zu wenig über die Legende und ihre moderne Fortsetzung. Er nahm sich vor, dieses Thema heute Abend neben dem Kamin zur Sprache zu bringen.
    »Sie sind also auch Weinliebhaber? Rotweinspezialist?«, erkundigte sich Susan einen Kilometer weiter.
    »So kann man es nennen. Ich bin Teilhaber einer Presseagentur, und diese Weinprobe ist eine willkommene Abwechslung nach all den Morden und Diebstählen, die sonst in mein Fach fallen«, erklärte er.
    Susan gab sich mit der Antwort zufrieden. Es begann bereits zu dunkeln, als sie am Bachufer entlang auf die grauen Steine zugingen, bei denen es sich um die Ruinen der Mühle handeln musste. Die Krähen, die immer wieder aufflogen, ließen Susan zusammenschauern. Sie klammerte sich fester an seinen Arm. Dorian war ein normaler Mann; er erwiderte ihren Druck.
    »Huch!«, sagte Susan, als sie vor den Ruinen standen. »Im Sommer ist es sicher wahnsinnig romantisch hier, aber jetzt – gespenstisch. Jeden Augenblick kann sich ein Vampir auf uns stürzen.«
    Sie sagte es im Scherz, aber Dorian wusste es besser. Er sah den Eingang zu den Kellereien, die Spuren, die verrotteten Überbleibsel. Dies also war der Keller, in dem der weibliche Vampir den armen Gaston hatte verführen und in sein grässliches Leichenreich hinabziehen wollen. Der Dämonenkiller betrachtete die schweren, uralten Riegel und Schlösser, dann zog er Susan weiter.
    »Vampire, Romantik, Nebel im Herbst – das sind die Zutaten, aus denen schlimme Träume entstehen. Sie sollten an positivere Dinge denken.«
    Sie sagte kokett, aber mit wahrhaft britischer Haltung: »Ich denke positiv. Schon seit drei Kilometern. Ich denke daran, wie ich es genießen werde, heute Abend neben Ihnen am Feuer zu sitzen und den guten Wein unseres dicken Wirtes zu trinken.«
    Das Aufheulen eines Motorrads schreckte sie auf. Jemand fuhr auf der Hauptstraße in Richtung Dorf.
    Nach einigen Sekunden sagte Dorian: »Ich muss gestehen, dass auch ich mich darauf freue.«
    Susan schien vergessen zu haben, dass sie selbst Dorian angemeldet hatte. Sie hatte sich jedenfalls nicht dazu geäußert, dass Cooper in der Gaststube so getan hatte, als würde er den Mann mit dem dämonischen Blick und dem Schnauzbart nicht kennen.
    Sie verließen nach kurzer Zeit die schlammigen Wege und kamen auf der Hauptstraße zurück zum Gasthof. Jetzt stand ein kleiner Wagen dort, eindeutig ein Mietauto aus der benachbarten Stadt Clermont-Ferrand.
    »Offensichtlich ein neuer Gast«, sagte Dorian und deutete auf den Wagen. »Ich bin in einer Stunde wieder da. Der Spaziergang hat mich hungrig gemacht.«
    »Merkwürdig«, erklärte Susan, »ich wollte gerade dasselbe sagen.«
    Sie gingen hinauf und
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