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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute
Autoren: Jason Dark
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Erklärung. »Benny Studaker.«
    »Der Name sagt mir noch immer nichts.«
    »Ich bin Hausmeister bei Ihnen.«
    »Das ist etwas anderes. Okay, Benny, worum geht es?«
    »Ich möchte Sie treffen.«
    »Jetzt?«
    »So schnell wie möglich. Ich bin hier in einem Pub.« Er nannte auch den Namen. »Können Sie kommen?«
    »Eigentlich hatte ich etwas anderes vor…«
    »Es ist wichtig. Ich soll Ihnen etwas bestellen und muß auch mit Ihnen sprechen.«
    »Okay, ich komme.«
    »Dann warte ich.«
    Bis zu dem Pub brauchte ich nicht weit zu laufen. Allerdings gefiel mir persönlich die Kneipe nicht. Das war ein regelrechter Radau-Laden und in der Gegend polizeibekannt. Sehr oft tauchten dort die uniformierten Kollegen auf, um Streitigkeiten zu schlichten.
    Was Benny Studaker von mir wollte, stand in den Sternen. Er war eigentlich kein Typ, der sich wichtig machte. Sein Kollege vom Nachtdienst saß unten in der Loge und winkte mir zu, als ich auf die Ausgangstür zuschritt.
    Nach Benny fragte ich ihn nicht.
    Kühle empfing mich. Der Tag war herrlich gewesen, jetzt lag ein blauschwarzer Himmel über London. Es war noch nicht sehr spät, entsprechend viel Verkehr herrschte auf den Straßen.
    Der Pub lag ungefähr zehn Minuten Fußweg von meinem Hochhaus entfernt. Eingeklemmt zwischen einer Wäscherei und einem Automaten-Salon stand ein Haus, von dem die Fassade bereits abblätterte. Ebenso grau wie dieses Gebäude war auch der Pub in seinem Innern. Grau durch den Qualm unzähliger Zigaretten, durch den ich mich erst wühlen mußte.
    Die lange Theke war besetzt. Fast nur Männer standen dort Schulter an Schulter. Ich entdeckte auch Jugendliche, die aus der Spielhalle gekommen waren und ihr Bier tranken.
    Sie führten das große Wort und kippten mehr in sich hinein, als sie eigentlich vertragen konnten.
    Benny hatte mich schon gesehen. Er winkte mir zu und löste sich von der Theke. In der rechten Hand hielt er einen Bierkrug. Ein rechteckiger Holztisch war für uns freigehalten worden.
    Benny war ein gemütlicher Typ. Klein, ziemlich korpulent, mit einem runden und gleichzeitig breiten Gesicht sowie grauen Haaren, die er streichholzkurz geschnitten hatte. Sein breiter Mund verzog sich zu einem Lächeln, als wir uns ihm gegenüber hinsetzten.
    »Ich bin froh, daß Sie gekommen sind, Mr. Sinclair. Auch ein Bier?«
    »Ja.«
    Benny winkte in den Qualm hinein und wurde bemerkt. Die Bedienung kam, ein schmuddelig wirkender Typ mit Triefaugen. Man sah ihm an, daß ihm die Arbeit keinen Spaß bereitete.
    »Bier für den Gentleman.«
    »Ist gut.«
    »Den muß man auf Trab bringen, wissen Sie?«
    »Möglich. Ich kenne mich da nicht so aus.«
    Benny hob die Schultern. »Das ist kein tolles Lokal, aber wo soll man sein Bier sonst trinken?«
    Ich ging auf seine Philosophie nicht näher ein und wunderte mich darüber, daß mein Glas schon gebracht wurde. Es war hoch eingeschenkt worden. Auf der Oberfläche lag ein dünner Streifen Schaum.
    Wir prosteten uns zu. Benny wischte mit der freien Hand die Lippen ab, bevor er das Glas auf den Tisch stellte. »Dann kommen wir mal zur Sache«, sagte er und lehnte sich zurück. Aus der Tasche der senffarbenen Lederjacke holte er einen Zettel hervor, den er noch glattstrich. »Ich habe mir hier einiges notiert.«
    »Und was?«
    »Es geht um eine Frau.«
    »Oh.«
    »Ja, Mr. Sinclair. Die wollte eigentlich zu Ihnen, ist aber bei mir gelandet, weil Sie nicht im Lande waren.«
    »Wie heißt die Person?«
    »Den Namen habe ich mir notiert.« Er schaute auf seinen Zettel.
    »Komisch eigentlich, Jenna Jensen.«
    »Wie bitte?«
    Er las ihn noch einmal vor und fragte: »Kennen Sie die Dame nicht?«
    »Sicher, schon. Ich bin nur ein wenig überrascht, etwas von ihr zu hören. Und sie war bei Ihnen?«
    »Ja, sie hat versucht, Sie zu erreichen. Wahrscheinlich schon gestern oder so.«
    »Da war ich nicht da.« Ich räusperte mich. »Hat sie sonst etwas gesagt?«
    »Daß Sie anrufen könnten.«
    »Das mache ich.«
    Der Hausmeister bestellte noch ein Bier. »Sie werden sich wahrscheinlich fragen, weshalb ich Ihnen das nicht am Telefon erzählt habe.«
    »Nein, bisher habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht.«
    Er nickte mir zu. »Da ist nämlich noch etwas, über das ich mit Ihnen reden will.« Er beugte sich vor und brauchte nicht mehr so laut zu sprechen. »Wissen Sie, Mr. Sinclair, man kennt Sie ja und weiß, welchen Job Sie ausüben. So etwas spricht sich herum. Es war in der vergangenen Nacht, da habe ich etwas
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