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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab
Autoren: Jason Dark
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Recorder die Kassetten und die LP’s. Das alles war seine normale Welt. In der fühlte er sich wohl. Er konnte sich kaum verstellen, daß es noch etwas anderes gab.
    Dennoch hatte er in dieser Nacht das Grauen kennengelernt. Tommy ging fest davon aus, daß er ihm noch einmal begegnen würde.
    Mit diesen Gedanken legte er sich auf das Bett, doch Schlaf konnte er kaum finden. Er fiel wohl in einen tranceähnlichen Zustand und träumte von riesigen Skeletten, die mit mehreren Sensen auf ihn einschlugen, so daß er sich selbst in einer riesigen Blutlache liegen sah…
    ***
    Es gibt Momente, da läuft alles normal ab, wobei man trotzdem das Gefühl hat, die Zeit würde stehenbleiben.
    Mir erging es so, als ich das unheimliche Skelett vor dem Wagen auftauchen sah. Der Knöcherne schwang seine Sense und hämmerte eiskalt zu. Die scharfe Waffe traf das Blech der Motorhaube. Es schlitzte das Material auf, als bestünde es aus Papier.
    Den großen Fehler hatte Dimitrou begangen. In seiner grenzenlosen Furcht hatte er die Hände vom Lenkrad genommen und sie vor das Gesicht gepreßt. Der Wagen war führerlos.
    Wieder schlug das Skelett zu. Eigentlich hätte es erwischt und zermalmt werden müssen, doch es stand wie eine unheimliche Spukgestalt vor dem Wagen.
    Ich warf mich nach links und packte zu. Es war noch Zeit, das Lenkrad herumzureißen. Zudem hoffte ich sehr, daß Will Mallmann richtig reagierte und nicht noch auffuhr.
    Ich schlug es nach rechts.
    Sofort kamen wir von der Spur ab. Wir hatten die eigentliche Auffahrt des Rastplatzes schon hinter uns gelassen. Jetzt wühlten sich die Reifen durch Rasen und Büsche, denn dieser lange natürliche Streifen trennte den Rastplatz von der Autobahn.
    Im rechten Winkel fuhr ich auf den langen Parkstreifen. Glücklicherweise standen um diese Zeit nur wenige Fahrzeuge dort. Ich bremste stotternd, tippte eine Mülltonne an, die zu Boden schepperte. Das Skelett war nicht mehr zu sehen. Der Scheinwerferteppich fing ein abgestelltes Fahrzeug ein. Zwei Männer hatten den Wagen verlassen und rannten in Deckung, aus Angst, von den großen Reifen des Lkw erwischt zu werden.
    Das passierte nicht.
    Mir gelang es, den Wagen rechtzeitig genug zu stoppen. Wir hatten es geschafft. Ich öffnete die Tür und sprang nach draußen.
    Dimitrou hockte noch immer vorgebeugt da und hatte die Hände gegen sein Gesicht gepreßt. Er wollte nichts mehr sehen, der Anblick des Sensenmannes hatte ihn geschockt.
    Laute Rufe empfingen mich, um die ich mich jedoch nicht kümmerte. Ich suchte den Knochenmann.
    Er war nicht mehr zu sehen. Irgendwo in der Nähe mußte ihn die Finsternis verschluckt haben.
    Scheinwerferlicht hüllte mich ein. Der flache Wagen fuhr ebenfalls über die Abgrenzung. Ich erkannte ihn auch in der Dunkelheit, winkte mit einer Hand, und Kommissar Mallmann bremste dicht neben mir.
    Wie ein junger Hüpfer sprang er aus dem Wagen. »Verdammt, John, was war genau los? Kann es stimmen, was ich gesehen habe?«
    »Was hast du denn gesehen?«
    Will breitete die Arme aus. »Ein Skelett, glaube ich.«
    »Ja, es stimmt.«
    Der Kommissar schlug gegen seine Stirn. »O verdammt, dann hat der Verletzte doch recht behalten.«
    Menschen liefen auf uns zu. Es waren die Fahrer der Wagen, die geparkt hatten. Man schimpfte uns aus, bis es Will zu bunt wurde und er sich als Kommissar zu erkennen gab.
    Ich hatte mich wieder in das Fahrerhaus begeben, weil ich mit Dimitrou reden wollte.
    Er hatte die Hände nicht mehr vor sein Gesicht geschlagen. Dafür saß er steif auf der Sitzbank, den Blick starr nach vorn gerichtet, als suchte er das Skelett.
    Ich sprach ihn an. »Es ist vorbei, Dimitrou. Sie brauchen keine Furcht mehr zu haben.«
    Er nickte. In seiner Antwort ging er auf meine Bemerkung nicht ein. »Gesehen«, sagte er leise. »Ich habe es gesehen. Es war ein Skelett, und es stand vor mir.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Es schlug zu…«
    Damit brachte er mich auf eine Idee. Ich schaute mir die Motorhaube an. Sie hatte einiges abbekommen. An zwei Stellen zeigte sie sich aufgeschlitzt.
    Auch auf der Bahn war man aufmerksam geworden. Die Fahrer rollten langsamer an dieser Stelle vorbei. Sirenenklang jaulte uns entgegen. Die Polizei war unterwegs.
    Ich kletterte wieder zu Dimitrou. »Sie werden nicht weiterfahren können. Wir sorgen für Sie.«
    »Ich lebe!« flüsterte er. »Meine Frau bekommt mich zurück. Mein Gott, hatte ich eine Angst.« Jetzt erst kam der Schock. Er preßte die Hände vor das Gesicht und begann
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