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0504 - Attacke der Riesenkäfer

0504 - Attacke der Riesenkäfer

Titel: 0504 - Attacke der Riesenkäfer
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kilometer vom Château in Richtung Montrottier entfernt lebte.
    »Hier läßt er sich auch nur noch selten sehen«, stellte Zamorra fest. »Wenn du ihn siehst, kannst du ihm ja ausrichten, hier wollten ihm ein paar Leute mal wieder das Nackenfell kraulen, und ich hätte vor Tagen eigens eine Kalbshaxe für ihn gekauft. Das ist doch was Deftigeres, als im Wald hinter Karnickeln und Mäusen herzujagen.«
    »Vielleicht jagt er Wermäuse. Die sollen etwas größer und saftiger sein«, behauptete Teri.
    »Wermäuse? Was’n das für’n Kroppzeuch?« staunte Zamorra.
    »Eine bayrische Mutation des legendären Wolpertingers«, erklärte Teri todernst. »Angeblich sollen sie von der Panzerhornschrexe abstammen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Entweder verträgst du die Hitze nicht, oder William hat dir vor seiner Abreise was in den Tee getan. Fühlst du dich wirklich wohl?«
    »Aber sicher. Bis demnächst dann.« Sie erhob sich wieder aus dem Sessel, warf Zamorra eine Kußhand zu und verschwand -aus der Bewegung heraus im zeitlosen Sprung.
    »Wermäuse«, murmelte er kopfschüttelnd. »Demnächst erfindet sie noch Flederratten oder Krokofanten. Oder Maikäfer in Flugzeuggröße.«
    ***
    Die beiden Käfer teilten sieh erneut. Jetzt waren sie schon zu viert. Nicht mehr so groß wie eine fette alte Ratte, sondern eher wie hungrige Jungratten, aber immerhin groß genug, Beute zu schlagen. Ihr Hunger trieb sie weiter vorwärts.
    Sie wußten, daß sie größeren Erfolg haben würden, wenn sie gemeinsam jagten.
    Sie witterten Beute in erreichbarer Nähe. Große Beute, fast zu groß! Aber noch ehe sie sie angreifen konnten, kam es zu einer weiteren Teilung.
    Acht Käfer, etwa so groß wie eine große Maus, schwärmten schließlich aus und suchten ihre Beute.
    ***
    Michelle hatte ein Glas Wein getrunken; die Flasche war wieder verkorkt und wurde allmählich warm. Lauren hatte keinen Tropfen angerührt. Michelle schaffte es nicht, die vorherige Stimmung auch nur annähernd wieder anklingen zu lassen. Der Tag war versaut. Aber es war immerhin ein Versuch gewesen. In ihre kleine Studentenbude hätte sie ihn mit Sicherheit nicht lotsen können.
    Seufzend ergab sie sich in ihr Schicksal. Sie würden noch ein oder zwei Tage mit den Probeentnahmen zu tun haben, und das Wetter drohte, so prachtvoll sonnig zu bleiben. Danach kamen dann die Laborauswertungen in der Uni, der dazugehörige Papierkrieg… vielleicht ergaben sich dann noch ein paar Berührungspunkte. Aber vermutlich war alles verlorene Mühe. Lauren schien absolut nicht begreifen zu wollen, was Michelle wollte - oder er begriff es nur zu gut und flüchtete sich in die Diskussion, um ihr zu entkommen. Indessen handelte es sich momentan eher um einen Monolog seinerseits; Lauren philosophierte über das Katzeñskelett und sein »Entstehen«, und Michelle ließ seine Spekulationen lustlos über sich ergehen. Himmel, da lag ein hübsches, halbnacktes Mädchen zum Greifen nah vor ihm, und er zeigte kein Interesse! Dabei wußte sie definitiv - eine der wenigen Dinge über ihn, die ihr hundertprozentig bekannt waren -, daß er nicht homosexuell veranlagt war.
    Er war einfach nur uninteressiert.
    Michelle schloß die Augen. Du bist eine Närrin, sagte sie sich. Du könntest an jedem Finger zehn Jungs haben. Warum verschwendest du dich ausgerechnet an diesen komischen Vogel?
    Etwas kitzelte ihr Bein. Sie winkelte es an. Das Kitzeln blieb, kletterte an der Wade empor. »He«, murmelte sie erstaunt. »Wie schaffst du das? Du philosophierst stundenlang über vergammelte, eklige Katzenknochen und deren Abnager, und jetzt fängst du an zu kitzeln? Hör auf mit dem Blödsinn.«
    »Was meinst du damit?« stieß er überrascht hervor.
    »Mit dem Blödsinn? Wenn du das selbst nicht weißt… eh! Laß das!« Sie schlug mit der flachen Hand zu. Aber sie traf nicht Laurens Hand, sondern etwas, das fortgeschleudert wurde und sie dabei kratzte, weil es sich festhalten wollte. Mit einem Ruck fuhr sie hoch und öffnete die Augen.
    Ein Glas Wein konnte doch nicht zu Halluzinationen führen?
    An ihrem Bein kroch etwas empor, das groß wie eine Maus war, aber sechs grob gegliederte und stark borstenbehaarte Beine besaß. Maikäferfühler pendelten. Das Kletterbiest verursachte das Kitzeln, das Michelle zuerst Lauren zugeschrieben hatte. Ein zweites Käferbiest hatte sie soeben abgestreift; es war einem halben Meter weit geflogen und krabbelte jetzt über die Decke wieder auf sie zu.
    Sie schrie auf und
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