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0503 - Planet der Digger

Titel: 0503 - Planet der Digger
Autoren: Unbekannt
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Pseudo-Neandertaler.
    Dreizehn Personen - die letzte Hoffnung einer verlorenen Erde.
    Einer Erde, die heute, am 14. Juli 3441, schon Tausende von Lichtjahren hinter dem Schiff lag und mit der es keine reguläre Funkverbindung mehr gab.
    Einer Erde, auf der die soziale Umwälzung bereits begonnen hatte und deren künftiges Schicksal, abgesehen von der kosmischen Gefahr des Schwarms, mehr als ungewiß war.
    Die GOOD HOPE II tauchte zurück ins Einstein-Universum, um die neuen Kursdaten von den einwandfrei funktionierenden Positroniken errechnen zu lassen. Das Schiff bewegte sich knapp mit Lichtgeschwindigkeit durch einen relativ sternenarmen Raum am Rande der Milchstraße. Die Fernortung stellte kein künstliches Objekt im Umkreis von mehreren hundert Lichtjahren fest. Die nächste Sonne war sieben Lichtjahre entfernt.
    Ruheperiode.
    Rhodan hatte sich in seine Kabine zurückgezogen, um ein paar Stunden zu schlafen. Atlan hatte den gleichen Gedanken, aber irgend etwas bewegte ihn dazu, noch einmal die Hyperfunkzentrale des Kreuzers aufzusuchen, um sich nach dem letzten Stand der Dinge zu erkundigen.
    Captain Farside war im Dienst. Er verdankte seine geistige Gesundheit höchstwahrscheinlich dem Umstand, daß seine Schädeldecke zum größten Teil aus einer Silberlegierung bestand.
    Jedenfalls war er nicht das, was allgemein ohne jede Ironie als „verdummt" bezeichnet wurde.
    Als Atlan die Funkzentrale betrat, kam er ihm entgegen.
    „Nur ein kurzer Routinekontakt' mit der INTERSOLAR, Sir. Der Staatsmarschall hat beschlossen, einen der geheimen USO-Stützpunkte anzufliegen, der um Hilfe funkte. Bei denen scheint die Biopositronik durcheinandergeraten zu sein. Von der Erde trafen keine Nachrichten ein."
    „Danke." Atlan setzte sich in einen der Kontursessel vor den Funkkontrollen. „Ich beginne mich zu wundern, daß es überhaupt noch Funkverbindungen gibt."
    „Sie waren schlecht genug. Wir empfangen laufend SOS-Rufe von terranischen und anderen Schiffen, die in den Normalraum zurückkehrten und in den Einfluß der unbekannten Strahlung gerieten."
    „Vielleicht ist es wirklich eine Art Strahlung", meinte Atlan, der genausowenig die Ursache der Katastrophe kannte wie Rhodan oder sonst jemand. „Wir werden es herausfinden."
    Farside setzte sich in den Nachbarsessel. Er fand, eine solche Gelegenheit zum Ausfragen würde er so schnell nicht wieder erhalten.
    „Gibt es schon Anhaltspunkte?" erkundigte er sich.
    Atlan schüttelte den Kopf.
    „Keine, Captain. Vom Schwarm wissen wir praktisch auch noch nichts. Energieblasen, in denen sich wahrscheinlich Schiffe verbergen. Ein paar Vorhuten, dann die Hauptkonzentration, eine Nachhut - das alles kann eine Ausdehnung von Lichtjahren haben.
    Wie gesagt, Captain, wir wissen zuwenig, und ich wage es nicht, Prognosen anzustellen. Jedenfalls ist es etwas, das wir bisher noch niemals beobachten konnten. Es sieht so aus, als hätten sich Tausende von Sonnensystemen auf die große Reise begeben, aber das ist selbstverständlich Unsinn. Es wäre schon rein technisch eine Unmöglichkeit."
    „Schiffe vielleicht?"
    „Mit ziemlicher Sicherheit Schiffe, kleine und riesengroße, so groß wie Planeten. Alle eingehüllt in Energieschirme, rechts und links von ihnen, besonders aber hinter ihnen, das Verderben, das Chaos, der Rückfall in jene Zeit, da die Intelligenz sich zu entwickeln begann. Vielleicht nur eine unbeabsichtigte Folge ihrer eigenen Technik, vielleicht aber auch Absicht."
    „Was könnten wir, ein einzelnes Schiff und sechzig Menschen, gegen eine solche Gefahr ausrichten?" äußerte Farside pessimistisch. „Wir sind allein, verdammt allein in diesem Universum. Die Zivilisation einer ganzen Galaxis geht zum Teufel!"
    Atlan verstand die Verzweiflung des Offiziers nur zu gut. Als der Untergang der galaktischen Zivilisation vor einem guten halben Jahr begann, hatte noch niemand ahnen können, welche Folgen das Erscheinen des Schwarms haben würde, ganz abgesehen davon, daß ihn damals noch niemand beobachtet hatte. Die Welle der Vernichtung eilte ihm voraus, über mehr als zehntausend Lichtjahrehinweg.
    „Wir sind allein!" sagte Atlan endlich nach längerer Pause. „Aber wir sind noch lange nicht verloren. Wir kennen die ungefähre Position des Schwarms, und wir werden ihn untersuchen. Wir sind immun gegen das, was wir die Verdummungsstrahlung nennen.
    Und vor allen Dingen werden wir vorsichtig sein, sehr vorsichtig sogar!"
    „Das beruhigt mich", meinte Captain Farside
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