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0503 - Der Stierdämon

0503 - Der Stierdämon

Titel: 0503 - Der Stierdämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schottland ist niemals Ssacahs Domäne gewesen. Du hättest mich fragen müssen. Nun sieh zu, wie du deinen Fehler wiedergutmachst. Es darf keine Ssacah-Diener dort geben, dort nicht und nicht in Caermardhin. Korrigiere, was du getan hast, Dienerin! -- Weshalb? - fragte sie überrascht zurück. - Sollte Ssacah nicht daran gelegen sein, über mehr zu herrschen als über das lächerlich winzige Indien? -Damit brachte sie ihn noch mehr gegen sich auf. - Selbst Merlins Tochter wird nie verstehen können, was Ssacah will! Gehorche! -Wieder lachte sie auf. - Gewiß, mächtiger Herr. Aber glaube nicht, ich würde jemals wieder etwas aus eigenem Antrieb für Ssacah tun! Von jetzt an wirst du mir jede Handreichung, die zu Ssacahs Nutzen ist, einzeln befehlen müssen! Viel Spaß dabei, Mansur Panshurab, der wohl vergessen hat, mit wem er spricht! -Die Messing-Kobra stieß wütend mit dem Kopf nach ihr, aber sie lachte nur. Was konnte der Ssacah-Ableger ihr schon anhaben?
    Im nächsten Moment erstarrte die Miniatur wieder zu Messing. Mansur Panshurab hatte sich zurückgezogen!
    Sara Moon schüttelte den Kopf. Sie kannte ihn doch, diesen Emporkömmling. Hatte er nicht auch versucht, auf Ash’Cant Fuß zu fassen mit seinem Kobra-Kult, nachdem der Narr Eysenbeiß ihn von der Erde verjagt hatte? Es war Panshurabs Pech gewesen, daß Ash’Cant die Privatwelt des ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen war, zu jenem Zeitpunkt also die Welt Sara Moons. Und auch, wenn sie jetzt eine Dienerin Ssacahs war, so war sie noch längst nicht eine Dienerin Panshurabs. Sie beschloß, ihm bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit klar zu machen, daß sie viel zu hochgeboren war, um sich zur einfachen Dienerin degradieren zu lassen. Sie war bereit, Ssacah zu dienen, aber nicht ganz unten, sondern ganz oben -da, wo ihr Platz war!
    Nun gut, wenn er es wünschte, würde sie versuchen, die Lawine zu stoppen, die sie ausgelöst hatte. Aber wann sie es in Angriff nahm und wieviel Zeit sie sich dazu ließ, das war ihre eigene Sache. Von einem Mann wie Mansur Panshurab ließ eine Sara Moon sich nicht herumkommandieren wie das letzte Stück Dreck.
    Schließlich war sie immer noch Merlins Tochter!
    ***
    Zamorra versuchte, en Gnom wieder zu Bewußtsein zu bringen. Aber der Kleine wollte einfach nicht erwachen. Er atmete nur flach, und sein Puls ging viel zu langsam. - Zamorra zählte gerade mal fünfzig Schläge pro Minute. Damit war der Gnom bereits hochgradig gefährdet.
    Jetzt sah Zamorra auch den Schweiß auf Gesicht und Unterarmen. Was auch immer der Namenlose getan hatte, es mußte ihm eine unglaubliche Kraftanstrengung abgefordert haben.
    Aber was hatte er getan? Wie hatte er die Trugbilder erzeugt? Zamorra starrte das Amulett nachdenklich an. Mit dieser Silberscheibe, der siebten und stärksten, die Merlin einst geschaffen hatte, waren viele Dinge möglich. Wie hatte der Gnom so schnell erfaßt, wie er mit Merlins Stern umgehen konnte? Selbst Zamorra hatte Jahre gebraucht, einiges von den Fähigkeiten der Silberscheibe zu erfassen, und auch heute konnte er nur behaupten, einen geringen Prozentsatz wirklich nutzen zu können.
    Er ist ein Naturtalent, bemerkte das Amulett mit spöttischem Unterton. Ein weiteres Rätsel dieses Amulettes: In ihm schien sich ein eigenständiges, künstliches Bewußtsein immer weiter zu entwickeln, das auf telepathischer Ebene mit Zamorra - und auch mit Nicole - »sprechen« konnte. Allerdings beschränkte die Kommunikation sich bislang auf recht einseitige und relativ kurze Anmerkungen wie diese.
    Für eine Weile war das Amulett »verstummt«. Das war nach dem Dhyarra-Schock gewesen, den Ted Ewigk ausgelöst hatte, als er mit Sara Moons verschlüsseltem Dhyarra-Kristall versuchte, den damaligen Fürsten der Finsternis zu töten. [2]
    Doch im Laufe der Zeit hatte sich das Amulett wohl wieder von dem damaligen Schock erholt, der nebenbei auch noch andere magische Auswirkungen gezeigt hatte; unter anderem war Sara Moon dadurch von dem unheilvollen Psychoprogramm befreit worden, das sie zu einem Werkzeug der unheimlichen MÄCHTIGEN hatte werden lassen.
    Zamorras Hand umschloß das Amulett. »WAS hat er getan?« stieß er hervor.
    Sich enorm verausgabt. Wenn er schwächer wäre und in der Magie nicht so bewandert, würde er sterben. Er schuf realistische Illusionen und vollzog eine Transmutation. Fällt dir am Schwert des Vampirs nichts auf?
    Zamorra wandte den Kopf. Verblüfft registrierte er, daß es an dem Schwert
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