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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique
Autoren: Jason Dark
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Bewußtsein, ein neues Kapitel im Buch des Lebens aufgeschlagen zu haben. Bei mir war es so. Zwar würde ich noch viel von den anderen Kapiteln mit in die neuen Abschnitte hineinschleppen, aber der Dunkle Gral würde mir Gebiete erschließen, die für mich Neuland waren.
    Er konnte mir Aibons Welt öffnen. Ich dachte dabei auch an das Rad der Zeit, einen sehr wichtigen Faktor im Spiel der Kräfte. Da verschmolzen Begriffe wie Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit, und mir wurde ebenfalls bewußt, daß ich über die Herkunft des Grals so gut wie nichts wußte.
    Ich hatte den Kelch des Feuers damals in einem alten Kloster aufgetrieben, es hatte auch eine Verbindung zwischen ihm und der Kugel der leider verstorbenen Wahrsagerin Tanith gegeben, aber viel mehr war mir nicht bekannt.
    Und nun stand er vor mir, und ich sah ihn mit völlig anderen Augen an. Noch immer war er ein Kunstwerk. Aus Gold bestehend, mit einer breiten Öffnung, innen und außen handwerklich hervorragend verarbeitet. Glatte Flächen ohne Makel, die innen zu einem Boden zusammenliefen, den ich jetzt sah, ihn aber auch anders kennengelernt hatte, als sich das Gesicht der Tanith darin zeigte.
    Er war der Weg zu vielen Dingen, eine Tür, die ich nur aufzustoßen brauchte.
    Leider besaß ich noch nicht den richtigen Öffner.
    Ich drehte ihn zwischen meinen Händen und dachte daran, wer ihn hergestellt haben könnte. Es war nicht der Gral, wie man ihn aus der Mystik und der Geschichte her kannte. Parcival hatte nach ihm gesucht, weil er glaubte und viele Zeitgenossen damals ebenfalls, daß der Gral das Gefäß gewesen ist, in dem das Blut des Gekreuzigten aufgefangen wurde.
    Nein, damit hatte meiner nichts zu tun. Falls es den anderen Gral tatsächlich gab, existierten möglicherweise Verbindungen zwischen den beiden. Darüber brauchte ich mir jetzt den Kopf nicht zu zerbrechen.
    Ich sah auch die Zeichen an der Außenseite. Geheimnisvolle Symbole, Zeichen aus einer anderen Zeit, aus einer fernen Epoche.
    Möglicherweise orientalisch, weil dieses Gebiet als Wiege der Menschheit bezeichnet werden konnte.
    Um das alles herauszufinden, benötigte ich viel Zeit, die mir hoffentlich auch gelassen wurde, denn ich durfte nicht vergessen, daß auch andere Personen hinter dieser »Beute« hergewesen waren.
    Baphomet und van Akkeren hatten es versucht. Beide waren wieder einmal zurückgeschlagen worden. Aber der Grusel-Star würde sich erholen. Nicht umsonst wollte er die verbrecherische Templer-Gruppe wieder auf den alten Baphomet-Kurs einschwören, den es schon im Mittelalter gegeben hatte.
    Dagegen standen die anderen Templer mit dem leider erblindeten Abbé Bloch an der Spitze, der trotzdem nicht unterschätzt werden durfte, weil er den Würfel besaß und sicherlich durch seine Hilfe auch Kontakt mit dem Gral aufnehmen konnte.
    Und ich dachte auch weiter zurück. An einen Mann namens Hector de Valois. Er hatte den Gral angeblich auch gekannt, und ich hatte schon einmal als Hector de Valois gelebt.
    Doch der Gral war meiner Ansicht nach älter, viel älter. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß seine Entstehung tief in der alttestamentarischen Zeit lag und ich irgendwann und irgendwo in die gewaltige Einflußspähre eines König Salomo geriet, woran ich ja schon geschnuppert hatte.
    Sehr viel lag hinter mir, Abenteuer, die manchmal mehr als unfaßbar waren, vieles würde ich als Erbe mit hineinnehmen, aber noch mehr würde vor mir liegen.
    So etwas fühlte man einfach.
    Wenn man in seiner Wohnung sitzt – dazu noch allein – und über die Dinge nachdenkt, kann es passieren, daß einen Menschen so etwas wie Melancholie überkommt.
    So erging es mir. Natürlich hätte ich Suko oder Bill holen können, doch Bill gehörte zu seiner Familie, und Suko hatte gespürt, daß ich an diesem Abend für mich sein wollte. Er störte mich nicht.
    Auch der Inspektor hatte seinen Packen zu tragen, denn seine Partnerin Shao hatte sich für einen Weg entschieden, den er noch immer nicht akzeptieren konnte.
    Sie war nicht mehr bei ihm und hatte den Weg eingeschlagen, der durch ihr Erbe vorgezeichnet war. Auch Shao mußte ihrem Schicksal gehorchen, denn sie war die letzte Nachfahrin der Sonnengöttin Amaterasu.
    Ja, es hatte sich viel getan in all den Jahren. Gegner waren erschienen und ausgeschaltet worden. Dafür kamen neue, die Hölle ließ sich immer etwas einfallen.
    Aber auch mystische Ereignisse hatten unseren Weg geprägt. Wir hatten andere Dimensionen kennengelernt, uns
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