Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
050 - Als der Silberdämon starb

050 - Als der Silberdämon starb

Titel: 050 - Als der Silberdämon starb
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bei seinem Anblick etwas schneller. Diesem Mann mußte das Handwerk gelegt werden, da hatte Fred Dawson völlig recht.
    Der Kerl durfte Peter Redgrave nicht aus dem Grab holen! Ich mußte den Beschwörungsakt unterbrechen und dafür sorgen, daß der Zauberer ihn nicht wiederholen konnte.
    Ich würde den Mann der Polizei übergeben. Tucker Peckinpahs weitreichender Einfluß würde genügen, den Zauberer bis an sein Lebensende gesiebte Luft atmen zu lassen, und mein Freund, der Ex-Dämon Mr. Silver, würde ihm seine Zauberkraft nehmen.
    Langsam richtete ich mich auf. Da zerfaserte der Nebel mit einemmal vor mir, und ich konnte deutlich den Grabhügel sehen, der in seiner Gesamtheit giftgrün leuchtete.
    »Peter! Peter Redgrave!« sagte der Mann mit erhobener Stimme.
    »Ich, Angelo d’Alessandro, dein Herr und Meister, rufe dich! Erhebe dich!«
    Und das, was ich verhindern wollte, geschah!
    Plötzlich bewegten sich die Erdkrumen, und im nächsten Moment stieß eine bleiche Totenhand aus dem Grabhügel! Die Finger zuckten und verkrampften sich. Es schien für sie noch ungewohnt zu sein, daß sie sich wieder bewegen konnten.
    Es war ein schauriger Anblick, und ich hätte fast laut geflucht, weil ich das Tun dieses gefährlichen Zauberers nicht mehr rechtzeitig unterbinden konnte.
    Das Grab brach auf, das grüne Leuchten erlosch, und von einem knirschenden Geräusch begleitet, verließ Peter Redgrave seine letzte Ruhestätte.
    Sein fahles Gesicht war schmutzig. Erde fiel aus seinem Mund, als sich die Lippen öffneten. Lehmverschmiert war seine Kleidung.
    Redgrave stieg vollends aus dem Grab und der Hügel sackte hinter ihm zusammen und schloß sich wieder.
    Angelo d’Alessandro breitete die Arme weit aus und befahl seinem Schüler, zu ihm zu kommen. Redgrave gehorchte, und der Zauberer umarmte ihn.
    Peter Redgrave lebte wieder.
    Angelo d’Alessandro hatte einen Zombie geschaffen!
    Ich merkte nicht, daß die Neugier meinen Begleiter hinter mir hergetrieben hatten, und zum erstenmal war Fred Dawson unvorsichtig. Anstatt Deckung zu suchen, richtete er sich verstört auf, als er sah, wie der Zombie dem Grab entstieg, und als sich d’Alessandro von seinem Schüler löste, entdeckte er Dawson.
    Für einen Sekundenbruchteil war der Zauberer wie gelähmt, aber dann wußte er, was zu tun war. Jemand hatte sein Treiben mitbekommen! Wenn es geheim bleiben sollte, mußte Dawson sterben.
    Angelo d’Alessandro wies auf Fred Dawson: Daß auch ich hier war, ahnte der Zauberer nicht. Er schickte den Zombie los, den Neugierigen zum Schweigen zu bringen.
    Als sich Peter Redgrave mit ungelenken Bewegungen meinem Begleiter zuwandte, griff ich ein – und von diesem Moment an überschlugen sich die Ereignisse.
    Angelo d’Alessandro stieß einen Wutschrei aus und prallte überrascht zurück. Nicht so sein Zombie, der griff uns beide an. Redgrave wuchtete sich uns entgegen.
    Ich griff zum Revolver, doch ehe ich die Waffe ziehen konnte, zog der Untote ein massives eisernes Grabkreuz aus dem Boden und schlug damit nach mir. Ich federte zur Seite; das Kreuz schwang waagerecht durch die Luft und verfehlte meinen Kopf um Haaresbreite.
    Erst als das eiserne Kruzifix zurückschwang, traf es mich – zwar nicht voll, aber doch so hart, daß es mich rücklings über ein Grab warf.
    Kaum lag ich auf dem Boden, war ich für den Zombie nicht mehr interessant. Er wandte sich dem Mann zu, der noch auf den Beinen stand: Fred Dawson.
    In seiner Aufregung dachte dieser nicht daran, daß Flucht die beste Lösung für ihn gewesen wäre.
    Benommen sah ich, was passierte. In meinem Kopf schienen riesige Glocken zu dröhnen. Ich hatte Gleichgewichtsstörungen und wohl auch eine Gehirnerschütterung.
    Dennoch versuchte ich mich hochzukämpfen, denn Fred Dawson brauchte Hilfe. Der Mann warf sich mit falsch verstandenem Heldenmut gegen den Untoten.
    Der lebende Leichnam stieß ihn zurück, schüttelte unwillig den Kopf, als ihn ein Faustschlag traf, und hieb mit dem Kreuz zu.
    Der Treffer fällte Fred Dawson. Ich erkannte, daß sein Leben nur noch an einem seidenen Faden hing. Mit beiden Händen zielte ich auf den Untoten, konnte ihn nicht ganz klar sehen, bekam aber deutlich mit, daß Redgrave das Eisenkreuz zum Schlag hob.
    Bevor er es auf Dawson niedersausen lassen konnte, zog ich den Stecher durch.
    Der Colt Diamondback krachte laut, eine Feuerblume platzte vor der Mündung auf, und dem Zombie wurde geweihtes Silber entgegengeschleudert.
    Der lebende Leichnam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher