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05

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Titel: 05
Autoren: Nur über meine Leiche
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sie ..
    Freunde. Sie waren ihr dankbar dafür, dass sie Marc geholfen hatte. Sie schnüffelten nicht in ihrem Sexleben herum (jedenfalls nicht sehr). Niemand machte sich Sorgen, sie könnte einen fehlerhaften Welpen bekommen.
    Niemanden störte es, dass sie keine Klamotten mehr hatte und sich welche leihen musste. Es war . . wie hieß das noch gleich? Angenehm.
    „Was ich dich immer schon mal fragen wollte", sagte Jessica, „wenn du uns Affen nennst, ist das so, als würdest du uns als Nigger bezeichnen, habe ich das richtig verstanden?"
    „Klar", sagte Antonia. „Man könnte auch sagen, dass es gesellschaftlich nicht akzeptiert ist, wenn ich es tue. Ernsthaft, ich bin für keinen von euch ein Vorbild."
    „Nigger also . .", sagte Jessica nachdenklich.
    „Ich glaube, das Wort sollten wir besser vermeiden", sagte Betsy und tauchte aus dem Schrank auf, den Arm voller Hosen.
    „Entspann dich, weißes Mädchen. Das verkrafte ich schon."
    „Es ist wirklich sehr unhöflich und ich versuche es seltener zu benutzen, okay?"
    Doch nun wollte Betsy das Thema nicht einfach fallen lassen. „Also, im Vergleich zu euch sind wir langsam, nicht sehr intelligent, wir können nicht riechen, wir stinken und wir sind Weicheier."
    Antonia bemerkte, dass Betsy sie mit zu den Werwölfen gezählt hatte.
    Interessant. „Nun ... ja. Aber ... äh ... wir wissen, dass ihr nichts dafür könnt."

    „So, als wäre man blind geboren?", fragte Jessica trocken. „Arme Dinger, blablabla, viel Glück im nächsten Leben?"
    „Ungefähr so."
    „Und wo passt du da rein? Ein Werwolf, der kein Wolf ist?" „Ich weiß es nicht", sagte Antonia. Und dann brach sie in Tränen aus, was sie ebenso wie alle anderen schockierte.
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    „Oh, mein Gott!", schrie Betsy. „Tut mir schrecklich leid! Bitte, weine nicht.
    Bitte, bitte nicht weinen."
    „Ich weine nicht", schluchzte Antonia. „Ich weine nie."
    Jessica lehnte sich über das Bett und tätschelte ihr ungelenk den Rücken. „Na, na, Süße, alles wird gut."
    „Total gut!", bekräftigte Betsy. „Total, total! Bitte nicht weinen!"
    „Mach ich ja nicht", sagte Antonia und weinte noch heftiger.
    „Okay, dann weinst du also nicht", sagte Jessica. Sie hielt ein dunkelblaues Tank Top in die Höhe. „Was hältst du davon?"
    „Ich hasse es", schluchzte sie.
    „Du magst kein Blau, was?"
    „Jessica, siehst du nicht, dass sie sehr traurig ist?"
    „Siehst du nicht, dass sie nicht darüber reden will?"
    „Warum musste er sich in dich verlieben?"
    „Was?!", riefen die beiden Frauen wie aus einem Munde.
    „Ich sagte, warum soll ich Blaues lieben? Warum zeigt ihr mir das?"
    „Jesses, wir dachten ja nicht, dass dich das so aufregen würde", sagte Betsy.
    „Hat Garrett dir wehgetan? Bist du deswegen sauer?"
    „Natürlich hat er mir wehgetan. Wir haben uns gegenseitig wehgetan. Das ist doch der Sinn .. Egal."
    „Oh, pardon." Jessica blickte zu Boden. „Das geht uns nichts an."
    „Ich bin so verklemmt wie die Menschen, wenn es ums Vögeln geht", stellte Antonia klar. „Ich mache euch eine Zeichnung, wenn ihr wollt. Das ist es nicht. Es ist etwas anderes."
    „Willst du darüber reden?"
    „Nein."
    Und damit war das Thema erst einmal beendet.
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    Als die drei in die Küche kamen, saß zu ihrer Überraschung Garrett am Tresen, zusammen mit einem fassungslosen Eric. Er wartete.
    Auf Antonia, wie sie verblüfft feststellte. Sofort kam er zu ihr, schnüffelte an ihrem Hals und zog sich dann wieder auf seinen Barhocker zurück.
    „Du hast deine Wolle vergessen" sagte Jessica nach einer längeren Stille, die jemand irgendwann brechen musste.
    „Keine Lust", gab Garrett zur Antwort.

    Betsy begann in der Post zu wühlen und quiekte entzückt, als sie einen roten Umschlag entdeckte, in dem jene DVDs sein mussten, die sie im Internet bestellt hatte. Sie riss ihn auf und Jessica stöhnte, als sie herumzeigte, was sie geordert hatte.
    „Warum hast du schon wieder Vom Winde verweht bestellt, Dumpfbacke? Du hast den blöden Film doch schon längst!"
    „Ja, aber das hier ist die neue Special Edition mit zwei unveröffentlichten Szenen."
    „Davon gibt es jede Minute eine neue", bemerkte Eric.
    „Du, sei still. Wo ist Tina? Vielleicht will sie ja die Szenen mit mir anschauen."
    „Sie ist ausgegangen."
    „Oh."
    „Musst du nicht auch auf die Jagd gehen?", fragte Antonia. „Nein."
    „Elizabeth ist einzigartig." Eric warf Betsy einen eindeutig dämlichen Blick zu.
    „Unter anderem muss sie sich nicht so
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