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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans
Autoren: Unbekannt
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Aufstöhnen hätte hören können.
    Er hatte sich mit einer Hand am Geländer der Gangway festgehalten und war hinabgestiegen. Dabei hatte er die Augen niedergeschlagen, denn die Helligkeit hatte ihn geblendet, und die unermeßliche Weite hatte ihm den Atem genommen.
    Irgendwie war er zum Ende der Gangway gelangt, wo ihn ein paar Offiziere der Takerischen Flotte begrüßt hatten.
    Er hatte ihnen zugehört und freundlich gelächelt, obwohl sein Magen sich dabei fast umgedreht hätte. Halb blind und mit äußerster Willenskraft war er in den Gleiter gestiegen.
    An Bord der kleinen Flugmaschine fühlte er sich einigermaßen sicher, obwohl er es nicht wagte, einen Blick nach draußen zu werfen. Außer ihm befanden sich noch der Pilot und ein hoher Beamter von Arptof an Bord.
    Der Beamte war untersetzt, er hatte ein freundliches Gesicht mit Hängebacken und wulstigen Lippen. Er sprach unausgesetzt von den Schönheiten dieser Welt. Ab und zu deutete er auf ein Gelände, über das sie hinwegflogen und erklärte seine Bedeutung.
    Pentschypon-Kala 896. nickte nur. Er wunderte sich über die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Arptofers. Für diesen Mann schien es nie Krieg gegeben zu haben.
    Anders der Pilot.
    Er war groß und muskulös. Ab. und zu warf er einen grimmigen Blick über die Schulter. Seine Verachtung galt gleichermaßen dem Jucla und dem Beamten.
    Pentschypon-Kala 896. hielt sich mit beiden Händen an den Lehnen seines Sitzes fest und hoffte, daß keiner der beiden Takerer merkte, was mit ihrem Gast los war. Er versuchte sich zu entspannen. Wenn er die Residenz des Taschkars betrat, mußte er wieder vollkommen in Ordnung sein, sonst konnte er seine Pläne nicht verwirklichen.
    „Dort vorn", sagte der Beamte begeistert, „können Sie bereits die Residenz sehen."
    Pentschypon-Kala 896. wagte einen Blick aus der Kanzel und sah - in die Helligkeit des Nachmittags getaucht - ein festungsähnliches Riesengebäude, auf das der Gleiter zuraste.
    Sofort stieg wieder Übelkeit in ihm auf, und er senkte schnell den Kopf.
    „Es ist auf den Trümmern einer alten Festung gebaut", berichtete der Beamte, der weder die verzweifelten Anstrengungen des Juclas noch die verächtlichen Blicke des Piloten wahrnahm. „Ich bin sicher, daß auf Arptof das neue Zentrum des Takerischen Reiches entstehen wird."
    Pentschypon-Kala 896. fand, daß es an der Zeit für eine höfliche Bemerkung war.
    „Sie sind wohl auf dieser Welt geboren?"
    „Natürlich! Ich bin Stadtsenior von Arkptil. Es gehört zu meinen Aufgaben, prominente Gäste zu empfangen."
    „So", sagte Pentschypon-Kala 896.
    Er blinzelte vorsichtig über den Rand der Kanzel und sah die steil aufragenden Mauern der Residenz unmittelbar vor sich.
    Wenige Augenblicke später setzte der Gleiter mit einem Ruck auf.
    „Wir sind da", sagte der Stadtsenior mit einer Betonung, als hätte er eine besondere Leistung vollbracht.
    Der Jucla spürte, daß seine Beine zitterten, Er zwang sich zum Aufstehen. Der Pilot war schon hinausgesprungen. Draußen begann eine Robotkapelle zu spielen. Ein paar würdevoll aussehende Takerer hatten sich um den Gleiter gruppiert und warteten offenbar darauf, daß Pentschypon-Kala 896. endlich in der Eingangsluke erscheinen würde.
    „Was für ein schöner Empfang", schwärmte der Stadtsenior. „Der Taschkar muß Sie sehr schätzen, wenn er Ihnen eine solche Abordnung entgegenschickt."
    „Das glaube ich auch", versetzte Pentschypon-Kala 896. trocken.
    Er hielt sich dicht an der Wand, um sich sofort stützen zu können.
    Der Gleiter war in einem mit Stahlplast ausgegossenen Hof gelandet. Im Hintergrund entdeckte der Jucla ein Portal mit gewölbtem Torbogen und strahlenden Glastüren. Auf die Türflügel waren die Clansymbole des Taschkars gemalt.
    Die Hofwände schienen sehr hoch zu sein. Vielleicht gab es sogar Ecktürme, aber Pentschypon-Kala 896. wollte nicht dort hinaufblicken. Mit beiden Händen hielt er sich am Lukenrand fest und ließ sich hinabgleiten. Es machte nichts aus, wenn er ein bißchen unsicher wirkte, denn das taten alle Raumfahrer, wenn sie nach einem langen Flug einen Planeten betraten. Auf keinen Fall jedoch durften die Takerer merken, in welcher Lage er sich tatsächlich befand.
    Langsam drehte er sich um, damit er das Begrüßungskomitee betrachten konnte.
    Es waren sechs Männer und eine Frau. Alle trugen unbequeme, aber reich verzierte Kleider.
    Die Männer beugten den Kopf und nahmen ihre spitzen Hüte ab. Die Musik
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