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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans
Autoren: Unbekannt
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Pentschypon-Kala 896. beobachtete diese Manöver amüsiert.
    Schließlich schien der Taschkar die Geduld zu verlieren, denn einer der Offiziere in den Kontrolltürmen meldete sich über Funk.
    „Der Taschkar läßt fragen, ob Sie bereit sind?"
    Pentschypon-Kala 896. nickte dem Funktechniker zu.
    „Der Oberbefehlshaber ist bereit."
    Ohne seine Phantasie besonders anstrengen zu müssen, glaubte Pentschypon-Kala 896. vor sich zu sehen, wie der takerische Offizier verzweifelt überlegte, wie er diese peinliche Situation zur Zufriedenheit des Taschkars und des Gastes bereinigen konnte.
    „Wir werden jetzt einen Gleiter landen, der den Oberbefehlshaber an Bord nehmen und zur Residenz fliegen wird", wagte der Offizier einen Vorstoß.
    „Wir warten darauf", erwiderte der Funktechniker an Bord der MURRAC. Er konnte ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken.
    Eine Minute später löste sich einer der Gleiter aus dem Verband. Er landete drei Meilen von der MURRAC entfernt vor einem der größten und schönsten Schiffe des Verbandes.
    Die Zentrale der MURRAC hallte wider vom Gelächter der Juclas.
    Pentschypon-Kala 896. hob den Arm.
    „Wir werden ihnen helfen", erklärte er. „Schließlich will ich nicht zur Residenz unserer Freunde laufen."
     
    *
     
    „Eine Unverschämtheit!" schrie der Taschkar. „Dafür wird mir dieser Barbar büßen."
    Er ging im Zimmer auf und ab.
    Aybschot preßte sich mit dem Rücken gegen die Tür und wünschte, daß alles schnell vorübergehen würde.
    „Was denkt dieser Halbwilde sich eigentlich?" schrie Ginkorasch weiter. „Wie lange will er dieses Spielchen noch mit uns treiben?"
    Aybschot, den die Ereignisse gezwungen hatten, seine Ansichten über die Juclas gründlich zu revidieren, schwieg.
    Jedes falsche Wort, das er jetzt sagte, konnte ihm den Kopf kosten.
    Endlich traf eine neue Nachricht vom Raumhafen ein. Sie besagte, daß der zur Beförderung des Juclaführers bereitgestellte Gleiter drei Meilen vom richtigen Schiff entfernt gelandet war, nun aber wieder abhob, um zur MURRAC zu fliegen, die die Juclas als Aufenthaltsort Pentschypon-Kalas 896. zu erkennen gegeben hatten.
    Der Taschkar stieß eine Serie von Verwünschungen aus.
    „Sie machen sich über uns lächerlich!" rief er außer sich vor Wut. „Aber das soll nicht ungestraft geschehen sein."
    Er blieb vor Aybschot stehen und schrie ihn an: „Stehen Sie hier nicht herum. Finden Sie heraus, wieviel Juclas an Bord des Gleiters gehen."
    Froh, endlich aus der Nähe des wütenden Herrschers zu entkommen, hastete Aybschot hinaus. Draußen auf dem Gang drängten sich die verstörten Leibwächter. Sie versuchten zu erfahren, was eigentlich vor sich ging, doch Aybschot schüttelte nur den Kopf.
    Im Ortungsraum erfuhr er, daß nur ein einziger Jucla an Bord des Gleiters gegangen war: Pentschypon-Kala 896.
    Er atmete auf. Diese Nachricht würde die Laune des Taschkars erheblich verbessern.
    Als er in das Arbeitszimmer Ginkoraschs zurückkehrte, legte der Herrscher gerade seinen schweren Umhang um.
    „Er kommt allein. Taschkar!" sagte Aybschot.
    „Dieser Angeber!" sagte Taschkar wütend. „Damit" will er mir imponieren. Doch das wird ihm nicht gelingen. Wir begeben uns in den Prunkraum. Der kleine Teufel soll schon von der Umgebung geblendet werden." Aybschot riß die Tür auf. „Soll ich Sie begleiten?"
    „Sie werden während der gesamten Verhandlung hinter mir stehen und den Kerl in den Augen behalten. Dabei werden Sie eine schußbereite Waffe unter Ihrem Umhang in den Händen halten."
    Zum erstenmal seit Stunden gelang Aybschot wieder ein Lächeln. Das war eine Sache nach seinem Geschmack.
    „Das Losungswort ist Koseidonsch", erklärte Ginkorasch.
    „Sobald ich es ausspreche, werden Sie ihn erledigen."
    Der Hagere leckte sich die Lippen.
    „Sie wollen ihn auf jeden Fall töten?"
    „Ihn kann nur das Versprechen retten, die Ganjasen auszulöschen", erwiderte Ginkorasch und trat auf den Gang hinaus. Seine Leibwache folgte ihm die breite Treppe hinauf zum Prunkraum.
     
    *
     
    Auf die Schwierigkeiten außerhalb der MURRAC war er vorbereitet gewesen, doch er hatte nicht ahnen können, daß es so schlimm werden könnte.
    Er war das Leben an Bord eines Raumschiffes gewohnt.
    Nur das Leben an Bord eines Raumschiffs!
    Schon als er aus der Schleuse heraus auf die Gangway getreten war, hatte ihn ein Schwindelgefühl gepackt. Der Himmel hatte über ihm zu kreisen begonnen. Zum Glück war niemand in der Nähe gewesen, der sein
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